24. Juli 2013 | Nationalmannschaft | von Jan Nikolai Trzeszkowski

Vier Vorlaufsiege am ersten Tag der U23 WM in Linz

Mit vier Vorlaufsiegen ist die Mannschaft des Deutschen Ruderverbandes (DRV) erfolgreich in die U23 WM in Österreich gestartet. Insgesamt zogen sechs Boote direkt in die nächste Runde ein und sparen sich so den zusätzlichen Start im Hoffnungslauf.

Der Frauen Vierer ohne Steuerfrau eröffnete die Regatta mit Platz fünf im Vorlauf. 12 Sekunden betrug der Rückstand hinter den mit deutlichem Abstand siegenden Australierinnen. Dem Boot Australiens konnte keine andere Nation folgen und so kamen die Boote aus Irland, Neuseeland, den USA und den fünft platzierten Deutschen über zehn Sekunden später ins Ziel.

Im Männer Vierer mit Steuermann traf das deutsche Boot im Vorlauf auf die Ukraine, Australien, Italien und Großbritannien. Von Beginn an lag das Boot aus Italien vor dem Feld. Die Deutschen lieferten sich ein spannendes Duell mit den Australiern. Die ersten 1500 Meter konnte sich die Mannschaft von Steuermann Jonas Wiesen behaupten, doch im Endspurt kamen die Australier stark und überspurteten die Deutschen auf den letzten Metern und sicherten sich den direkten Einzug ins A-Finale mit 8 Hundertsteln Vorsprung. Daher muss das deutsche Boot nun am Donnerstag Nachmittag im Hoffnungslauf die Qualifikation für das Finale sichern. Dann treffen sie neben Großbritannien und Ukraine auch auf Kanada und die USA, die ebenfalls die direkte Qualifikation verpassten.

Der leichte Frauendoppelvierer mit Franziska Kreutzer, Ann-Cathrin Leineweber, Julia Eichholz und Schlagfrau Clara Bergau sorgte für den ersten Sieg bei der U23 Weltmeisterschaft in Linz. Vom Start weg legten sie sich eine Länge vor das Feld und kamen auch eine knappe Länge vor dem Boot aus Australien ins Ziel. Im zweiten Vorlauf konnte Großbritannien sich ebenfalls die direkte Qualifikation für das Finale sichern.

Auch der leichte Männer Zweier ohne Steuermann mit Lasse Werder und Jonas Briese gewann seinen Vorlauf mit einer Länge Vorsprung. Am Start legte sich das Boot aus Weißrussland an vorderste Position, aber auf den letzten 500 Metern kam der starke Spurt der Deutschen, so dass sie am Ende mit zwei Sekunden Abstand siegten. Platz zwei und damit ebenfalls den Einzug ins Halbfinale holte sich die Mannschaft aus Ungarn, die die Weißrussen ebenfalls noch überholen konnten.

Die Zwillinge Sara und Miriam Davids sicherten sich im Zweier ohne Steuerfrau den ersten Platz und zogen damit sicher ins Finale ein. Nach dem Start entwickelte sich ein spannendes Rennen, bei dem zunächst die Ukraine die Führung übernahm und Deutschland und Frankreich sich um den zweiten Platz stritten. Bei Streckenhälfte griffen die beiden Deutschen allerdings an und übernahmen die Führung. Mit einem starken Endspurt bauten sie ihre Führung dann auf eine knappe Länge aus und sicherten sich so den einzigen direkten Qualifikationsplatz für das Finale am Samstag.

Im Doppelvierer der Frauen kam die deutsche Mannschaft auf Platz drei ins Ziel und hatte damit zunächst die Qualifikation für das Finale verpasst. Hatten sie zuerst zusammen mit den Amerikanerinnen die Führung übernommen, mussten sie auf dem letzten Viertel der Strecke Abreißen lassen und sogar die Niederländerinnen passieren lassen. Die Niederländerinnen wurden nach dem Wiegen des Boots allerdings auf den letzten Rang gesetzt, da das Boot zu leicht war. Damit rückten Luisa Neerschulte, Anne Marie Kroll, Marie-Catherine Arnold und Carina Böhlert auf den zweiten Rang in diesem Vorlauf und haben damit nun doch den Platz im Finale bereits sicher. Den Hoffnungslauf konnten sie somit umgehen.

Der Vierer ohne Steuermann mit Clemens Kuhnert, Paul Habermann, Tobias Oppermann und Nils-Ole Bock verpasste mit Platz zwei knapp den direkten Finaleinzug. Den sicherte sich die Türkei, die die lange Zeit führenden Deutschen auf den letzten 500 Metern noch überspurten konnten. Bei knapp dreißig Grad blieb der deutschen Mannschaft dabei nur der zweite Platz. Im Hoffnungslauf hat das DRV-Boot mit dieser starken Leistung vor dem restlichen Feld aber sicherlich gute Karten dort den Finaleinzug zu schaffen.

Claas Mertens kam im leichten Einer der Männer auf Rang drei ins Ziel. Bei 27 startenden Nationen in dieser Bootsklasse qualifizierte er sich damit für das Viertelfinale am Freitag Morgen. Sein Rückstand zum siegreichen Boot aus Irland betrug zwei Bootslängen. Das Rennen sicherte er souverän nach hinten zu den nachfolgenden Booten ab.

Im letzten Rennen des ersten Regattatages, dem schweren Einer, kam Hubert Trzybinski auf Platz eins ins Ziel. Seine Führung baute er von Schlag zu Schlag aus, so dass er am Ende mit gut einer Länge Vorsprung vor dem Ruderer aus der Slowakei gewann.

Insgesamt konnten an diesem ersten Tag sechs Boote die direkte Qualifikation für die nächste Runde sichern. Für drei Boote des Deutschen Ruderverbandes geht es in die Hoffnungsläufe am Donnerstag. Die restlichen 12 Boote des DRV starten erst morgen in die Weltmeisterschaft mit ihren Vorläufen.

Ersatzleute überzeugen

Vor dem ersten Vorlauf der U23 Weltmeisterschaften in Linz-Ottensheim fanden zudem die Rennen der Ersatzleute statt. Bereits hier konnte die deutsche Mannschaft glänzen.

Im Männer Einer konnte Gilbert Klinger die Konkurrenz distanzieren. Mit knapp sieben Sekunden Vorsprung sicherte er sich den Sieg vor zwei Booten aus Frankreich und einem weiteren aus Österreich.

Keine andere Nation hatte im Männer Zweier ohne Steuermann ein Ersatzboot gemeldet, so dass das deutschen Boot im gleichen Lauf wie die Einer an den Start ging. Julius Gerstmeyer und Maximilian Johannig fuhren ein gutes Rennen und kamen souverän mit großem Abstand vor den Einern ins Ziel.

Für Lynn Jessen sprang im U23 Einer ebenfalls ein Sieg heraus. Mit guten fünf Sekunden Vorsprung vor dem Boot aus Großbritannien fuhr sie den Sieg ungefährdet über die Ziellinie.

Im leichten Männereiner musste sich Johannes Lange Italien geschlagen geben. Bis fünfhundert Meter vor dem Ziel konnte der Deutsche gut folgen, musste dann den Italiener aber ziehen lassen.

Lisa Peterson hingegen glänzte im leichten Fraueneiner der Ersatzleute und gewann mit sehr deutlichem Abstand. Die nachfolgende Italienerin hatte keine Chance.