12. März 2014 | Nationalmannschaft | von Deutschland-Achter GmbH

U23-Crew sammelte Erfahrung und Eindrücke – Oxford-Achter zu stark

"Was eine junge Mannschaft bei so einem Trip alles mit den Augen aufnehmen kann, ist schon toll." U23-Trainer Peter Thiede war noch Tage nach dem Test des U23-Achters gegen Oxford beeindruckt. Etwa darüber, wie viele Ruderclubs entlang der Boat-Race-Strecke in London an der Themse liegen: "39 Ruderclubs - England ist nun einmal die größte Rudernation." Auch wie perfekt vorbereitet Oxford das Testrennen angegangen ist. Thiede: "Die Bedingungen waren super, das Rennen war top organisiert und wie konzentriert und geschlossen die Oxford-Crew aufgetreten ist - da kann eine junge Mannschaft wie unsere viel mit den Augen aufnehmen."

Oxford war unter anderem mit den Olympia-Medaillengewinnern Constantine Louloudis (Großbritannien, Bronze 2012), Malcom Howard (Kanada, Gold 2008 und Silber 2012) und Storm Uru (Neuseeland, Bronze 2012) angetreten und wirkte kurz vor dem Saison-Höhepunkt deutlich eingefahrener. Das stellte auch Peter Thiede fest: "Im Prinzip waren wir chancenlos, aber wir hatten trotzdem eine Menge Spaß. Der Trip hat sich auf jeden Fall gelohnt."

Für die heimische Crew war der Test - vier Wochen vor dem mit Spannung erwarteten Boat Race gegen Cambridge - ein echter Gradmesser. Die 6,8 Kilometer lange Strecke in der City von London wurde aufgeteilt in zwei Abschnitte. Im ersten Rennen, das insgesamt etwa elf Minuten dauerte, lieferten sich die beiden Mannschaften auf den ersten 700 Metern einen packenden Bord-an-Bord-Kampf. "Dann ist Oxford 30 brutale Schläge gefahren und uns mehr als eine Länge weggefahren", meinte Thiede. Am Ende der ersten Strecke, kurz hinter der Hammersmith-Brücke, hatte die deutsche Nachwuchscrew etwa zehn Sekunden Rückstand.

Nach einer kurzen Pause wurde der letzte Abschnitt der Boat Race-Strecke getestet. Man einigte sich, dass der U23-Achter eine Dreiviertel Länge Vorsprung bekommt - Oxford will schließlich für den Ernstfall am 5. April auf alles vorbereitet sein. Drei Minuten hielt die U23-Crew den Gegner auf Distanz, "nach der letzten Brücke haben sie wieder mit brutalen 20, 30 Schlägen die Entscheidung gesucht und unsere Gegenwehr gebrochen", so Thiede. Drei Längen Vorsprung waren es für Oxford dann auch wieder im Ziel. "Das war ganz schön hart. Die sind losgefahren wie bei einem Sprintrennen. Auf den ersten 500 Metern dachte ich nur: Was geht denn hier ab", sagte U23-Ruderer Johannes Weißenfeld sichtlich beeindruckt.

"Alle Beteiligten waren mit dem Wochenende zufrieden. Für uns war eine lohnende Sache. Seine überhaupt nicht leichte Aufgabehat auch unser junger Steuermann Jonas Wiesen gut gelöst, der zudem vom Schiedsrichter ein Riesenlob bekam", resümmierte Thiede. Schließlich waren die Teams nach dem Rennen am Samstagabend noch in einem kleinen College in Oxford zu einem gemeinsamen Essen beisammen. Ein anschließender Pub-Besuch rundete den zweitätigen Trip auf die britische Insel ab, bei dem die Nachwuchsruderer viel Erfahrung gesammelt und noch mehr Eindrücke aufgenommen haben.

Der U23-Achter trat in dieser Besetzung an (von Schlag bis Bug): Finn Knüppel, Johannes Weißenfeld, Maximilian Korge, Malte Daberkow, Arne Schwiethal, Eike Kutzki, Torben Johannesen, Ole Schwiethal und Steuermann Jonas Wiesen.