01. Febr. 2014 | Verband | von Daniel Pankatz

Wettkampfrichtertagung und Arbeitssitzung des Ausschuss Wettkampfwesen in Berlin

Im klirrend kalten Berlin trafen sich am 25. Januar knapp 30 nationale und internationale Wettkampfrichter des DRV zu ihrer ersten Tagung im Jahr 2014.

Nach kurzer Begrüßung der Teilnehmer durch Rolf Warnke, den Vorsitzenden des Ausschuss Wettkampfwesen und Präsidiumsmitglied des DRV, stellte Willi Rüdel stellvertretend für Karin Stephan die endgültige Terminplanung für die Regatten vor. Für das laufende Jahr hatten sich gegenüber den im vergangenen November in Würzburg vorgestellten Terminen nur noch zwei Änderungen ergeben: Der 2. Lauf der Ruder-Bundesliga findet am 21. Juni auf dem als Regattastrecke bislang noch recht unbekannten Phönixsee in Dortmund statt, und die Niedersächsische Landesmeisterschaft wird am 12. Juli in Wolfsburg ausgetragen.

Die auf dem letzten Rudertag in Ulm versprochene bessere Planungssicherheit für die deutschen Meisterschaftsregatten konnte erreicht werden, denn die Termine sind nun bis 2016 festgeschrieben, und für die kommenden zwei Jahre auch alle Austragungsorte. Alle Details werden kurzfristig auf
www.rudern.de zur Verfügung gestellt.

Uwe Gerstenmeier, der Vorsitzende der Regelkommission, berichtete im Anschluss über die eingegangenen Vorschläge zur Änderung der Ruder-Wettkampfregeln (RWR) und die jeweiligen Entscheidungen der Regelkommission. Zwei der auch im Plenum intensiver diskutierten Punkte sind allerdings noch nicht endgültig entschieden: zu den sog. Einladungsregatten soll eine zeitgemäße und belastbare Regelung gefunden werden, die den Chancen und besonderen Anforderungen dieser Wettkampfform gerecht wird. Dazu wurde eine gemeinsame Sitzung mit Vertretern aus AW und Regelkommission vereinbart, die in Kürze stattfinden wird.

Das Zeug zum Dauerbrenner hat auch weiterhin die Diskussion zum Deutschen Meisterschaftsrudern. Die gegenwärtige Regelung wird als Erprobungsmaßnahme weitergeführt, eine in der Zwischenzeit vorgeschlagene Regeländerung zur Zuerkennung des Meistertitels bei Rennen ohne Gegner wurde von der Regelkommission verworfen und im Rahmen einer generellen Neukonzeptionierung des DMR an den nächsten Rudertag verwiesen.

Einige weitere Änderungen und Anpassungen, z.B. zu Bahnverteilungsrennen, Para- und Masters-Rudern und zur 100m-Zone, sind in Kürze in der Neuauflage der RWR nachzulesen.

Über die Erfahrungen mit der Erweiterung des Verwaltungsportals um die Online-Datenerfassung der Einsätze der Wettkampfrichter berichtete Mark Bitter. Von etlichen der anwesenden Kollegen wurde besonders die einfache Dateneingabe gelobt, während die Übersichtlichkeit der Datenbank vor allem für Regattaveranstalter als noch etwas verbesserungswürdig angesehen wurde. Für die Zukunft sind neben solchen Optimierungen auch weitere Funktionen in Planung.

Als Mitglied der FISA-Schiedsrichterkommission konnte Stefanie Palfner dann die Anwesenden aus erster Hand mit Informationen über die aktuellen Entwicklungen bei der FISA versorgen. Herausragend aus deutscher Sicht ist dabei sicherlich die Berufung von Lenka Wech in das FISA Executive Committee Ende letzten Jahres. Weniger begeistert aufgenommen wurde hingegen die Mitteilung, dass die FISA das sogenannte Static Umpiring zunehmend favorisiert. Wir werden sehen, wie sich diese Entwicklung auswirkt.

Den Abschluss des Tages bildeten dann einige Fallbeispiele und Überlegungen zu Regelauslegung und -anwendung, gewohnt anschaulich und praxisnah präsentiert von Manfred Becker und Willi Rüdel. Manfred Becker hatte dabei besonders gut lachen, denn mit seinem Vortrag verabschiedete er sich endgültig von der aktiven Arbeit im Ausschuss Wettkampfwesen. Seine gelochte Lizenz präsentierte er dann auch mit breitem Lächeln - und freute sich sichtlich über den langanhaltenden Applaus und Dank der Tagungsteilnehmer für seine geleistete Arbeit.

Das zeremonielle Lochen dieser Lizenz mit dem als Geschenk seiner Ausschusskollegen überreichten goldenen Locher wurde übrigens im Rahmen der Arbeitstagung des AW durchgeführt, die für die Ausschussmitglieder den Rest des Wochenendes einnahm.

Neben intensiven Diskussionen zu möglichen Änderungen der RWR waren dabei die Entwicklung neuer Wettkampfkonzepte und die Überlegungen zur Neufassung des Deutschen Meisterschaftsruderns Schwerpunkte der Agenda. Zudem standen die Nominierung der Schiedsrichter für die Meisterschaftsregatten und die Festlegung der Termine und Orte für die kommenden Veranstalter- und Schiedsrichtertagungen an. Ein straffes Programm also, das von den Ausschussmitgliedern mit viel Engagement absolviert wurde - aber auch der Spaß kam dabei natürlich nicht zu kurz.