27. Apr. 2015 | Wettkampfsport | von Sabine Hamann

Frühregatta in Mannheim

Traditionsgemäß Ende April veranstaltete auch in diesem Jahr der Mannheimer Regattaverein am 25. und 26.4.2015 die Oberrheinische Frühregatta, die zu den größten und erfolgreichsten süddeutschen Ruderregatten zählt. In den vergangenen Jahren erlebte die Regatta im Mühlauhafen stets eine hohe Nachfrage und auch in diesem Jahr traten zahlreiche Ruderer aus ganz Deutschland an den beiden Wettkampftagen in Mannheim an.

782 Ruderer, 1302 Meldungen und 163 Vereine (inklusive Renngemeinschaften) lautete das Meldeergebnis - damit war ein ehrgeiziges Rennprogramm aufgestellt worden, das die Boote im Dreiminutenabstand auf die Strecke schicken wollte. Da stockte der sportlichen Leiterin für einen Moment der Atem, als am Samstag offenbar wurde, dass ein Containerschiff nicht rechtzeitig aus dem Hafen ausgefahren war. Am ersten Wettkampftag standen so statt der geplanten 6 Bahnen teilweise nur 5 Bahnen für die Renngestaltung zur Verfügung. Aber es wäre nicht Mannheim, es wäre nicht das bewährte Team aus Helfern im Organisationsteam rund um Karin Stephan und Christian Knab, wenn dieses Problem nicht völlig unspektakulär hätte gelöst werden können. Die Rennabstände wurden etwas kürzer, die Rennen ein wenig anders geteilt und alles lief in geordneten Bahnen.

Schade, dass sich am Samstag der April von seiner wetterwendischsten Seite zeigte und feuchte Kälte brachte, aber wenigstens Wellen und Wind blieben aus, so dass sowohl die Kinder auf der morgendlichen Langstrecke, als auch alle Anderen auf der 1000 bzw. 1500 Meter langen Distanz faire Wettkampfbedingungen antrafen. Der Sonntag verwöhnte dann in weiten Teilen mit strahlendem Sonnenschein.

Aus sportlicher Sicht sind zunächst die Lokalmatadorinnen hervorzuheben. Für den Mannheimer Regattaverein siegten Hannah Rieder und Eva Hohoff gleich zweimal im JF 2x B I LG, Hannah Rieder dann auch noch im Einer. Johanna Neumann errang einen Sieg im JF 2x B I am Samstag und einen guten 4. Platz im gesetzten Lauf. Ludwigshafen zeigte besondere Stärke in der Altersklasse der leichten Juniorinnen A: am Samstag gab es mit Marie-Christine Gerhardt, Janina Baal und Barbara Thiele gleich drei verschiedene Siegerinnen in Einerrennen sowie Platz zwei und drei im gesetzten Lauf am Sonntag.

Auch die jungen Mannheimer zeigten sich vor heimischem Publikum leistungsstark. Siegreich waren hier teilweise gleich mehrfach Lennart Ufer, Max Kern, Moritz Gehring, Nils Kocher, Daniel Zuranski, Lennart Gulde, Luis Czerwenka und Paul Niklas.

Die Siege im Überblick:

Bei den B-Juniorinnen wurde Emma Samek (Großauheim) gleich an beiden Tagen Siegerin im gesetzten Lauf sowie darüber hinaus im JF-A-Einer. Der Doppelzweier-Sieg ging hier an beiden Tagen an Ella Reim und Annabelle Bachmann (Ingelheim/ORRG Südwest)

Der Koblenzer RC Rhenania stellte im Junior-B-Einer mit Julius Müller den besten Ruderer im gesetzten Lauf JM 1x B. Der erfolgreiche Sportler errang darüber hinaus drei weitere Siege in Einer-Rennen. Benedikt Dreyer aus Mainz gewann am Sonntag im gesetzten JM 1x LG, was wohl eine kleine Revanche für die Niederlage vom Samstag gegen Philip Thein aus Karlsruhe war.

Hervorzuheben ist in diesem Jahr sicherlich Wolf Eckhardt, der an den beiden Regattatagen gleich viermal im Einer in den Altersklassen Junior B und Junior A siegreich war.

Neben zahlreichen Einern und Zweiern waren auch wieder mehrere Großboote am Start. Bei den LGW-B-Junioren siegten Joscha Holl und Ole Schneider aus Rheinfelden nach ihrem Sieg im Lgw. Doppelzweier an beiden Tagen gemeinsam mit Merlin Schmid und Lukas Geisenberger aus Konstanz auch im Lgw. Doppelvierer. Besonders erfreut war der Vorsitzende des Mannheimer Regattavereins Jan Erik Jonescheit darüber, dass am Sonntag in der attraktivsten Bootsklasse, dem Achter, gleich zehn Boote der verschiedenen Altersklassen gemeldet waren. Der Achter-Sieg bei den B-Junioren ging an die Hessische Renngemeinschafte Limburger ClfW/ RG Wetzlar/ RG Kassel/ Hanauer RC Hassia/ Hanauer RG/ RC Möve Großauheim/ Gymnasium Steinmühle Marburg. Der Junior-A-Achter konnte vom Vereinsboot der Frankfurter RG Germania für sich entschieden werden, der Männer-Achter am Sonntag wurde von der Karlsruher RV Wiking gewonnen.

Emotionaler Höhepunkt war sicher einmal mehr das Simon-Ningel-Gedächtnis-Rennen am Sonntag Morgen, das an den im Jahr 2012 im Mühlauhafen tödlich verunglückten jungen Sportler erinnerte. Der Pokal ging in diesem Jahr nach Saarbrücken.