23. Juli 2015 | Nationalmannschaft | von Jan Nikolai Trzeszkowski

Vier Finaleinzüge am Donnerstag in Plovdiv

Der Großteil der Vorläufe der diesjährigen U23 WM in Plovdiv fand am Donnerstag statt. Bei etwas angenehmeren Temperaturen als am Vortag ruderte das DRV Team in 18 Rennen und konnte am Donnerstag vier Boote direkt für die A-Finals qualifizieren. Weitere acht Boote sind in das Halbfinale eingezogen.

Der Frauen-Vierer ohne Steuerfrau des DRV musste in seinem Vorlauf den ersten Platz belegen um direkt ins Finale einzuziehen. Svenja Schomburg, Laura Kathrin Prieß, Frauke Lange und Janka Kirstein kamen am Ende hinter Australien und Neuseeland auf Rang drei ins Ziel. Dabei hielten sie die Konkurrenz aus Rumänien und Russland auf Distanz und können so im Hoffnungslauf am Freitag weiter auf den Einzug ins Finale hoffen.

Rene Stüven, Finn Knüppel, Jacob Schulte-Bockholt, Marc Leske und Steuermann Felix Heinemann verpassten im Männer-Vierer mit Steuermann mit Platz drei im Vorlauf den direkten Finaleinzug. Nach schnellem Start hatten sie bis zur Streckenhälfte auf Rang zwei, hinter dem starken australischen Boot, gelegen. Doch dann kam die Mannschaft aus der Türkei stark auf und fuhr am DRV-Boot vorbei. Im Hoffnungslauf treffen die fünf Deutschen nun wie im Vorlauf auf die Boote aus Frankreich und der Ukraine, sowie die Mannschaften aus den USA und Weißrussland.

Im Frauen Zweier ohne Steuerfrau erwischten Marisa Staelberg und Sophie Oksche den schnellsten Start und führten bei der ersten Zwischenzeit mit 1,5 Sekunden. Mit einem Zwischenspurt vor Streckenhälfte schob sich der australische Zweier dann in Front und siegte am Ende mit einer Bootslänge Vorsprung vor dem deutschen Boot. Dieser zweite Platz reichte für den direkten Finaleinzug am Samstag.

Der Männer-Vierer ohne Steuermann mit Jan Kruppa, Philipp Nonnast, Moritz Bock und Alexander Usen musste in seinem Vorlauf den ersten Platz erreichen um direkt ins Finale einzuziehen. Den direkten Finaleinzug sicherte sich das Boot aus Rumänien. Das deutsche Boot kam auf Platz vier hinter Kanada und Großbritannien ins Ziel.

Um ins Halbfinale einzuziehen mussten Wolf-Niclas Schröder und Paul Gebauer im Zweier ohne Steuermann als drittes von vier Booten ins Ziel kommen. Den sicheren Sieg holte das favorisierte Boot aus Australien, die im letzten Jahr Silber gewannen. Platz zwei ging an die DRV-Crew, die deutlich vor den Booten aus Österreich und Brasilien ins Ziel kam.

Platz drei im Vorlauf reichte für Carlotta Nwajide und Frauke Hundeling im Doppelzweier für den Einzug ins Halbfinale. Den Sieg sicherten sich die Britinnen, die die lange Zeit führenden Italienerinnen noch abfingen. Auch das deutsche Boot kam im Endspurt noch nah an Italien heran, konnte es aber nicht mehr überholen.

Stephan Riemekasten und Tim Ole Naske ruderten im Männer-Doppelzweier zu einem Start-Ziel-Sieg. Den Vorsprung vor 2 Sekunden zu Streckenhälfte vor dem Boot aus Spanien hielt das Duo konstant bis ins Ziel und sicherte sich so den Halbfinaleinzug.

Der Männer Doppelvierer mit Max Appel, Steven Weidner, Kai Fuhrmann und Hannes Redenius muss den Umweg über den Hoffnungslauf nehmen. Nachdem sie bei Streckenhälfte noch auf Rang zwei gelegen hatten, schob sich im Endspurt zunächst das Boot aus Italien vorbei am DRV-Quartett. Grund war ein kapitaler Krebs, der das Boot einmal zum Stillstand brachte. Wenige Meter vor der Ziellinie wurden die vier Deutschen dann auch vom weißrussischen Boot überholt und mit sechs Hundertsteln Rückstand auf Rang vier verwiesen.

Philipp-André Syring musste im Männer-Einer Platz eins erreichen um direkt ins Halbfinale einzuziehen. Diesen sicherte er sich mit einer dreiviertel Bootslänge Vorsprung vor dem Ruderer aus Rumänien. Ebenfalls direkt ins Halbfinale ruderten die anderen Vorlaufsieger aus Großbritannien, Dänemark und Polen.

Bei den Frauen ruderte Julia Leiding als Schnellste los, wurde aber dicht von der Schwedin verfolgt. Im Ziel setzte sich die Deutsche Skullerin mit einer knappen Bootslänge durch und zog so ins Halbfinale ein.

Lena Daniel, Caroline Meyer, Luisa Werner und Clara Bergau erwischten im Vorlauf des leichten Frauen-Doppelvierer einen guten Start und lagen bis zur Streckenhälfte in Führung. Dann jedoch schob sich das italienische Boot in Führung und im Endspurt mussten die vier Deutschen auch die vier Schweizerinnen vorbei lassen und kamen so auf Rang drei mit 5,5 Sekunden Rückstand auf die Siegerinnen ins Ziel. Nun muss das DRV-Boot das Extrarennen am Freitag im Hoffnungslauf bestreiten.

Der leichte Doppelvierer der Männer mit Jan Knipschild, Jannik Menke, Joachim Agne und Cederic Kulbach legte sich direkt zu Beginn des Vorlaufs an die Spitze des Feld und führte das Rennen kontrolliert an. Im Endspurt hielten sie den heranspurtenden Dänen stand und sicherten sich mit Platz eins im Vorlauf den direkten Einzug ins Finale.

Im leichten Frauen-Einer setzte sich das Trio der Boote aus den Niederlanden, Italien und Deutschland vom Feld ab. Zunächst lag die DRV-Ruderin Samantha Nesajda auf Rang zwei doch auf der zweiten Streckenhälfte schob sich die Italienerin an der Deutschen vorbei und setzte sich etwas ab. Doch mit einem starken Endspurt kam Nesajda zurück und sicherte sich den zweiten Rang und damit den direkten Halbfinaleinzug.

Elias Dreismickenbecker musste im Männer-Einer der Leichtgewichte seinen Vorlauf gewinnen um direkt ins Halbfinale einzuziehen. Nach verhaltenem Start lag er bei der ersten Zwischenzeit auf Platz fünf, konnte sich danach aber kontinuierlich steigern und Gegner für Gegner einsammeln. So kam er am Ende als zweites hinter dem siegreichen Franzosen ins Ziel.

Für Kathrin Morbe und Leonie Neuhaus hätte im leichten Frauen-Doppelzweier der zweite Platz für den Halbfinaleinzug gereicht. Auf diesem lagen sie auch die gesamte Strecke über hinter den souverän siegenden Schweizerinnen. Den Angriff der Rumäninnen im Endspurt konnten die beiden abwehren und sich so den Platz im Halbfinale sichern.

Der leichte Männer-Vierer ohne Steuermann mit Sven Ditzel, Felix Brummel, Alexander Kevin Diedrich und Lucas Schäfer übernahm im Vorlauf direkt die Führung vor dem Boot aus Frankreich. Auf der zweiten Streckenhälfte kamen die Japaner stark auf und ruderten zunächst an den Franzosen vorbei, ehe sie auf den letzten Metern auch am DRV-Schiff vorbei fuhren. Dieser zweite Platz reichte für die vier Deutschen dennoch zum direkten Finaleinzug.
Der letzte Vorlauf fand im Männer-Achter statt. Die Mannschaft von Steuermann Jonas Wiesen ruderte am Start schnell los und legte sich mit zwei Sekunden Vorsprung vor das Feld. Und das trotz eines defekten Stemmbretts von Nico Merget. Beim Aufwärmen war ein Teil des Stemmbretts durchgebrochen und konnte auf die Schnelle nicht repariert werden. Auf der zweiten Hälfte kamen die USA stark auf und übernahmen 500 Meter vor dem Ziel die Führung. Mit einem beherzten Endspurt holten sich Malte Daberkow, Michael Trebbow, Lukas Duhnkrack, Laurits Follert, Carl Moritz Reinke, Nico Merget, Malte Großmann und Torben Johannesen die Führung allerdings zurück und sicherten sich mit 0,4 Sekunden Vorsprung den Einzug ins A-Finale. Im zweiten Vorlauf gewann Rumänien mit deutlichem Abstand.

Das letzte Rennen mit deutscher Beteiligung war der Hoffnungslauf im leichten Männer-Zweier ohne Steuermann. Nachdem Fabio de Oliveira und Hendrik Kaltenborn am Dienstag ihre Kräfte im Vorlauf geschont hatten führten sie in ihrem Hoffnungslauf von Beginn an und sicherten sich den Einzug ins Halbfinale.

DRV-Mannschaftsleiter Uwe Graf war mit den Ergebnissen der Vorläufe nicht ganz zufrieden: „Die Zielsetzung alle Boote ohne Hoffnungslauf in die nächste Runde zu bringen, konnten heute nicht alle erfüllen. Aber das ist sicher auch den heißen Wetterbedingungen hier in Plovdiv geschuldet.“ Er sieht das Ziel, das Ergebnis aus dem letzten Jahr in Varese zu verbessern, aber weiterhin positiv: „Alle Boote sind weiter dabei, das stimmt mich optimistisch. Außerdem haben wir eine große Geschlossenheit in der gesamten DRV-Mannschaft. Auch das gute Achterergebnis jetzt zum Abschluss der Vorläufe kann eine Initialzündung für die anderen Boote sein, die morgen noch im Hoffnungslauf ran müssen.“, so Graf weiter.

Am Freitag stehen für das DRV-Team nun zunächst sechs Hoffnungsläufe, sowie das Viertelfinale im leichten Männer-Doppelzweier an. Abends folgen dann die ersten Halbfinals und das Bahnverteilungsrennen im Frauen-Achter.