19. Juni 2016 | Nationalmannschaft | von Dr. Dag Danzglock

Poznan: Gold im Frauen-Doppelvierer und Männer-Achter

Silber im Männer-Doppelvierer, Rang 4 im Männer-Vierer ohne, 5. Platz im Frauen Zweier ohne und LG-Männer-Vierer ohne

Nachdem gestern der Frauen-Vierer ohne den ersten Sieg auf dem World-Cup in Poznan für den DRV erreicht hatte, wurden heute die Finals der olympischen Rennen auf dem Maltassee bei ordentlichen Bedingungen gerudert. Der Wettergott meinte es gut dem Aktiven und Zuschauern. Bei leichtem Schiebewind und heiterem Himmel ließ sich der Rudersport gut aktiv betreiben und sportlich-passiv beobachten.

Den Auftakt im Block der A-Finals machten aus Sicht des DRV Kerstin Hartmann und Kathrin Marchand. Im Zweier ohne belegten sie im Ziel den 5. Platz, den sie zu allen Zwischenzeiten einnahmen. An der Spitze ein klarer Erfolg für Glover / Stanning (GBR) vor Neuseeland und Rumänien.

Der Männer-Vierer ohne sah den Favoriten Großbritannien an der Spitze. Den Italienern gelang es im Endspurt, Australien mit 0,13 Sekunden Vorsprung abzufangen. Das Team des DRV ruderte in der Besetzung Felix Wimberger, Maximilian Planer, Anton Braun und Maximilian Korge konstant auf dem vierten Platz und hielt dabei die Vizeeuropameister aus Weißrussland auf Abstand.

Bereits das Bahnverteilungsrennen hatten Annekatrin Thiele, Carina Bär, Julia Lier und Lisa Schmidla knapp vor Polen für sich entschieden. Den Doppelvierer gingen die Frauen entschieden an und ruderten schnell einen klaren Vorsprung vor Polen heraus. Im Endspurt mussten sie sich jedoch Australien und den Niederlanden erwehren. Der Vorsprung betrug 0,32 Sekunden. Die in Luzern dominierenden Polinnen wurden 4. Lisa Schmidla: "Wir hatten hart zu kämpfen, die letzten 700m taten richtig weh. Wir wussten, dass die Gegnerinnen stark sind und hatten besonders die Niederländerinnen im Blick. Das Niveau ist insgesamt gestiegen und wir haben unsere kämpferischen Qualitäten gezeigt."

Wieder in der Weltmeisterbesetzung von 2015 ruderten Karl Schulze, Philipp Wende, Lauritz Schoof und Schlagmann Hans Gruhne ein kluges Rennen. Direkt am Start gingen sie in Führung, dann zogen jedoch Australien und Polen auf der Strecke vorbei. Während sich Australien bis in das Ziel mit einer Länge absetzen konnte, ruderte die DRV-Crew nach starkem Endspurt vor Polen auf den zweiten Rang. Karl Schulze: "Nach unserem Auftritt bei der Europameisterschaft, der nicht unseren Erwartungen entsprach, sind wir mit der Silbermedaille zurück im Spiel. Es ist aber noch einiges zu tun, um aus dem Tal aufzusteigen."

Mit Julius Peschel gingen Jonathan Koch, Lucas Schäfer und Tobias Franzmann im Leichtgewichts-Vierer das heutige Finale an. Er ersetzte den akut erkrankten Lars Wichert. An der Spitze setze sich Neuseeland ab und konnte den erwarteten Endspurt der Dänen abwehren. Dritter wurde Großbritannien vor Frankreich. Die DRV-Crew schlug sich achtbar und ruderte konsequent auf dem 5. Rang, dahinter Italien.

Nach den gestrigen Bahnverteilungsrennen galt der Deutschland-Achter im abschließenden Rennen als Favorit. Dieser Rolle wurde das Team in einem starken Rennen gerecht. Gemeinsam mit Großbritannien gingen Maximilian Munski, Malte Jakschik, Andreas Kuffner, Eric Johannesen, Maximilian Reinelt, Felix Drahotta, Richard Schmidt, Hannes Ocik, Stm Martin Sauer das Rennen konsequent an und lieferten sich mit der Mannschaft von der Insel einen heftigen Bord-an-Bord-Kampf. Das deutsche Boot ruderte dabei mit höherer Schlagfrequenz und arbeitete sich auf der zweiten Streckenhälfte knapp an die Spitze. Im Ziel dann der Vorsprung von einer Luftkastenlänge. Eine gute Länge dahinter Neuseeland vor Polen und den nicht für Rio qualifizierten Weißrussen. Eric Johannesen: "Wir haben einige unserer Pläne umsetzen können. So wollten wir das Rennen schneller als zuletzt beginnen. Das hat heute gut geklappt. Unser Ziel war, Poznan mit einem guten Ergebnis zu verlassen und das ist mit dem Sieg gelungen. Wir vergessen aber nicht die Niederlande, die in Luzern gewonnen haben. Sie sind die Favoriten. Ich bin aber zuversichtlich, dass wir sie in Rio schlagen können".

Cheftrainer Marcus Schwarzrock ist mit den Ergebnissen im Prinzip zufrieden. "Die Regatta war eine weitere gute Standortbestimmung. Wir gehen nun in die Trainingslager und werden uns gezielt auf die olympische Regatta in Rio vorbereiten."

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