Am heutigen ersten Wettkampftag beim Weltcup in Poznań (Polen) haben sich zwei deutsche Boote direkt für das Finale am Sonntag qualifizieren können, vier weitere stehen aufgrund der geringen Meldezahlen ebenfalls im Endlauf. Das Halbfinalticket haben insgesamt 14 Boote gebucht.
Insgesamt 27 Boote waren am Vormittag in den Vorläufen und Testrennen am Start. Aufgrund des angekündigten Gewitters wurden die Zeitabstände zwischen den Rennen verringert – die richtige Entscheidung, wie sich später zeigen sollte. Denn kurz nachdem der letzte Vorlauf ins Ziel kam, öffnete der Himmel seine Schleusen.
Deutschland-Achter setzt Siegesserie fort
Sowohl der Männer-Doppelvierer mit Lars Hartig, Timo Piontek, Max Appel und Karl Schulze (Friedrichstädter RG/Koblenzer RC Rhenania 1877/1921 e.V./SC Magdeburg/Berliner RC) als Vorlaufzweiter als auch der Deutschland-Achter als Vorlaufsieger konnten direkt in den Endlauf einziehen und sich über einen freien Tag morgen freuen. Johannes Weißenfeld, Laurits Follert, Jakob Schneider, Torben Johannesen, Christopher Reinhardt, Malte Jakschik, Richard Schmidt, Schlagmann Hannes Ocik und Steuermann Martin Sauer (RC Westfalen Herdecke/Crefelder RC/RK am Baldeneysee/RC Favorite Hammonia/RV Dorsten/RV Rauxel/RV Treviris Trier/Schweriner RG/Berliner RC) dominierten das Rennen vom Start weg und setzten die Siegesserie des DRV-Flaggschiffes damit fort. „Ich bin sehr zufrieden. Nach schnellen 1.000 Metern war die Lücke da. Das war eine deutliche Steigerung gegenüber Luzern, da sind wir uns alle einig", so Disziplintrainer Uwe Bender.
Der Frauen-Vierer ohne Steuerfrau mit Sophie Oksche, Juliane Faralisch, Ida Kruse und Alexandra Höffgen (Donau-Ruder-Club Ingolstadt/Frankfurter RG Germania/RV Münster/Neusser RV) konnte sich dank eines tollen Schlussspurts als Dritte für das Halbfinale qualifizieren.
Frauen-Achter mischt wieder mit
Erstmals seit 2016 mischt auch ein deutscher Frauen-Achter im internationalen Renngeschehen mit. Nach Platz drei im Vorlauf können Alyssa Meyer, Marie-Sophie Zeidler, Annabel Oertel, Christin Stöhner, Isabelle Hübener, Frauke Hundeling, Anna Härtl, Charlotte Wesselmann und Steuerfrau Larina Hillemann (RC Tegel/Donau-Ruder-Club Ingolstadt/RC Potsdam/ORC Rostock/RC Potsdam/DRC v. 1884/RC Potsdam/RK Flensburg/Lübecker RG) morgen im Hoffnungslauf das Finalticket sichern. "Wir waren total überrascht, als wir nach dem Start so deutlich in Führung lagen. Insgesamt war es ein echt gutes Rennen von uns", so Frauke Hundeling, die vom Skullen zum Riemen gewechselt hat. Disziplintrainer Tom Morris war auf jeden Fall sehr zufrieden mit der Leistung seiner Schützlinge. „Ich bin wirklich glücklich, alle drei Boote haben sich heute gut präsentiert. Wir wissen, dass es ein langer Weg ist, daher wollen wir uns einfach von Rennen zu Rennen verbessern.“
Osborne und Rommelmann weiterhin ungeschlagen
Jason Osborne und Jonathan Rommelmann (Mainzer RV/Crefelder RC) haben dort weitergemacht, wo sie in Luzern aufgehört haben. Das Duo dominierte den Vorlauf im leichten Doppelzweier und zog ungefährdet ins Halbfinale ein.
Dort stehen auch die beiden leichten Einerfahrer Lucas Schäfer (Rudern und Sport Steinmühle) sowie Florian Roller (Stuttgarter RG), die sich mit Platz zwei und drei im gemeinsamen Vorlauf souverän für die nächste Runde qualifiziert haben.
Leonie Pless (Frankfurter RG Germania), die in Luzern noch im Doppelzweier saß, ist ebenfalls gut in den Weltcup gestartet. Die Frankfurterin gewann ihren Vorlauf und sicherte sich direkt das Halbfinalticket.
Zweite Runde am Nachmittag
Die Mehrzahl der deutschen Boote musste nach einer kurzen Verschnaufpause am Nachmittag im Hoffnungslauf oder Viertelfinale noch einmal antreten. Eine erneute Zeitverschiebung ließ die Rennen 45 Minuten später als geplant starten. Nicht dabei war einer der beiden leichten Frauen-Doppelzweier - Marie-Louise Dräger und Leonie Pieper (Schweriner RG/RG Germania Düsseldorf) mussten nach dem Vorlauf krankheitsbeding abmelden.
Kleinboote alle im Halbfinale
Anna-Calina Schanze und Tabea Schendekehl (Ratzeburger RC/ Hansa von 1898 e.V. Dortmund) feiern einen erfolgreichen Einstand auf internationaler Ebene. Das Duo qualifizierte sich als Zweitplatzierte über den Hoffnungslauf für das Halbfinale.
Dort stehen auch die beiden Frauen-Doppelzweier. Sowohl die Europameisterinnen Leonie Menzel und Carlotta Nwajide (RC Germania Düsseldorf/Deutscher RC von 1884) als auch Daniela Schultze und Pia Greiten (RC Potsdam/Osnabrücker RV) haben sich mit einem Sieg im Hoffnungslauf für die nächste Runde qualifiziert. „Pflicht erfüllt. Wir haben auf jeden Fall noch etwas Luft nach oben, aber es ist wichtig, dass beide Boote ihren Hoffnungslauf gewinnen konnten“, so Trainer Thomas Affeldt. „Man muss aber anerkennen, dass die Überseenationen sehr stark sind.“
Mit einem Start-Ziel-Sieg hat sich auch Einerfahrerin Annekatrin Thiele (SC DHfK Leipzig e.V. Abtlg. Rudern) ungefährdet für das Halbfinale qualifiziert.
Mit dem letzten Schlag ins Halbfinale
Mit nur einer Hundertstelsekunde Vorsprung hat sich der leichte Frauen-Doppelzweier ins Halbfinale gerudert. Katrin Thoma und Sophia Krause (Frankfurter RG Germania/Limburger Club für Wassersport) konnten ihr Glück kaum fassen. „Wow, ich kann nicht mehr. Damit haben wir überhaupt nicht gerechnet. Wir freuen uns total“, so Krause. „Eine tolle kämpferische Leistung. Mit dem letzten Schlag haben die beiden sich ins Halbfinale gerudert“, hebt Ralf Holtmeyer die Performance der Beiden hervor.
Für den Frauen-Doppelvierer stand heute nur ein Testrennen an. Michaela Staelberg, Julia Lier, Franziska Kampmann und Schlagfrau Frieda Hämmerling (Crefelder RC/(Hallesche RV Böllberg/RV Waltrop/RG Germaina Kiel) wurden Dritte hinter China und Polen.
Ein deutsches Duell folgte im Hoffnungslauf des Männer-Doppelzweiers. Tim Ole Naske und Stephan Krüger erwischten den besseren Start und übernahmen die Führung. Das zweite deutsche Boot mit Stephan Riemekasten und Hans Gruhne (Der Hamburger und Germania Ruderclub/RC Potsdam) ordnete sich auf dem dritten Rang ein. Auf der zweiten Teilstrecke setzen sich die Australier an die Spitze und ruderten den Sieg nach Hause. Aber auch die zwei deutschen Boote sicherten sich mit Rang zwei und drei das Halbfinalticket.
Zeidler lässt Konkurrenz keine Chance
Über einen weiteren souveränen Sieg freut sich Oliver Zeidler (Donau-Ruder-Club Ingolstadt). Mit fünf Sekunden Vorsprung vor dem Neuseeländer Robert Manson gewinnt der Münchner nach dem Vorlauf heute Vormittag auch das Viertelfinale am Nachmittag. „Ich freue mich, dass erstmal alle Boote weiter sind. Zwischen den beiden Doppelzweiern war es relativ eng. Olli ist ein beeindruckendes Viertelfinale gefahren“, so Disziplintrainer Marcus Schwarzrock.
Nach einem nicht optimalen Start am Vormittag hat der Männer-Vierer ohne Steuermann mit Felix Brummel, Felix Wimberger, Maximilian Planer und Nico Merget (RV Münster/Passauer RG/Bernburger RC/Frankfurter RG Germania) am Nachmittag besser in den Wettkampf gefunden. Die EM-Bronzemedaillengewinner konnten sich im Hoffnungslauf steigern und mit Platz zwei das Halbfinalticket lösen. „Wir hatten einen etwas schwierigen Start in den Weltcup. Die Konkurrenz hier ist schon stark“, so Nico Merget nach dem Rennen. Die Runde der letzten 12 hingegen verpasst hat der zweite Männer-Vierer mit Malte Großmann, Janek Schirrmacher, Wolf-Niclas Schröder und Paul Gebauer (RC Favorite Hammonia/Siegburger RV/RU Arkona Berlin/Potsdamer RC Germania). Nach einem tollen Vorlauf, konnten sie als Vierter des Hoffnungslaufes nicht in die nächste Runde einziehen.
Ebenfalls nicht gereicht hat es für die beiden Männer-Zweier ohne. Sowohl Anton Braun und Marc Leske (Berliner RC/Crefelder RC) als Dritte als auch Paul Schröter und Eric Johannesen (RK am Wannsee/RC Favorite Hammonia) als Vierte ihres Hoffnungslaufes haben das Halbfinale verpasst.
Für die Para-Rudererer standen heute zwei Vorläufe sowie drei Testrennen auf dem Programm. Johannes Schmidt (Offenbacher RG) konnte sich mit Platz drei im PR1M1x für das Halbfinale qualifizieren. Der Mixed-Vierer mit Steuerfrau (PR3Mix4+) hat den direkten Finaleinzug verpasst. Jan Helmich, Moana Glade, Amalia Sedlmayer, Valentin Luz und Inga Thöne als Steuerfrau (Offenbacher RG/Frankfurter RG Germania/RC Hansa Dortmund/RTHC Bayer Leverkusen/Ulmer RC Donau) wurden in ihrem Vorlauf Dritter und treten morgen im Hoffnungslauf noch einmal an.
„Wir haben heute Licht und Schatten gesehen. Sowohl auf dem Wasser als auch beim Wetter“, fasst der leitende Bundestrainer Ralf Holtmeyer den heutigen Wettkampftag kurz und knapp zusammen.
Morgen geht es um 9 Uhr mit dem Hoffnungslauf des PR3Mix4+ weiter. Bereits am Nachmittag werden die ersten Medaillen in den nicht-olympischen Bootsklassen vergeben. Live-Ergebnisse werden wieder hier bereitgestellt.
Finalteilnehmer:
Deutschland-Achter (Weißenfeld/Follert/Reinhardt/Johannesen/Schneider/Jakschik/Schmidt/Ocik und Steuermann Sauer)
M4x (Hartig/Piontek/Appel/Schulze)
W4x (Staelberg/Lier/Kampmann/Hämmerling)
PR1W1x: Sylvia Pille-Steppat (Wilhelmsburger RC)
PR3M2-: Dominik Siemenroth und Marc Lembeck (Ulmer RC Donau/RTHC Leverkusen)
PR2Mix2x; Jennifer Gotta und Marcus Klemp (Offenbacher RG/Rüdersdorfer RV) im
Halbfinale:
W2-(Schanze/Schendekehl)
W4- (Oksche/Kruse/Faralisch/Höffgen)
W2x (Menzel/Nwajide und Schultze/Greiten)
W1x (Thiele)
M1x (Zeidler)
M2x (Naske/Krüger und Riemekasten/Gruhne)
LW2x (Thoma/Krause)
LM2x (Osborne/Rommelmann)
LW1x (Pless)
LM1x (Schäfer und Roller)
PR1M1x (Schmidt)
Hoffnungslauf:
W8+ (Meyer/Zeider/Oertel/Stöhner/Hübener/Hundeling/Härtl/Wesselmann/Hillemann)
PR3Mix4+ (Helmich/Glade/Sedlmayer/Luz/Thöne)
C-oder D-Finale:
M2- (Schröter/Johannesen und Braun/Leske)
M4- (Großmann/Schirrmacher/Schröder/Gebauer)
