10. Nov. 2020 | Panorama | von Hajo Hollatz

Dr. Thomas Lange – Aufnahme in die „Hall of Fame“

Hat allen Grund zur Freude - Dr. Thomas Lange

Die seit 2006 von der Stiftung Deutsche Sporthilfe initiierte „Hall of Fame“ erinnert an Menschen, die durch ihre außergewöhnlichen sportlichen Erfolge oder ihren Einsatz für Sport und Gesellschaft, Geschichte geschrieben haben. Umso größer ist die Ehre und Auszeichnung für Dr. Thomas Lange, der seit dem gestrigen Tage (09.11.2020) Teil davon ist. Er folgt damit auf Peter-Michael Kolbe, einem weiteren Weltklasse-Skuller, welcher bereits 2016 aufgenommen wurde. Ebenfalls aufgenommen wurden gestern die Para-Biathletin Verena Bentele sowie der Olympiasieger im Rodeln Georg Hackl.

Eine herausragende sportliche Karriere:
Seine Ruderkarriere begann Lange bereits mit 10 Jahren. Ab Mitte der 80er Jahre bis Anfang der 90er Jahre prägte er dann eine Ära und dominierte im Ruder-Einer sowie im Doppel-Zweier. Mit zwei Olympiasiegen und fünf Weltmeistertiteln, davon zwei im Doppel-Zweier, gehört er seither mit zu den erfolgreichsten Ruderern weltweit. Besonders bemerkenswert ist die Tatsache, dass Thomas Lange 1988 noch für die DDR, 1992 dann für die neu-gegründete BRD Olympiasieger wurde. Für sein erstes olympisches Gold bezwang er den damals für Westdeutschland angetretenen Peter-Michael Kolbe, der zu Silber gerudert ist. Vier Jahre später in Barcelona zeigte sich Thomas Lange besonders glücklich darüber, sich auch in einem neuen System behauptet zu haben.

Berufliche Karriere sowie weitere Auszeichnungen:
Die berufliche Karriere mit der sportlichen zu vereinbaren, ist bis heute herausfordernd für viele Athleten. Insbesondere im stringenten Fördersystem der DDR stellte dies Thomas Lange vor Schwierigkeiten. Doch seiner Kämpfernatur zu verdanken, ist der Familienvater von zwei Söhnen heute stolzer Besitzer einer eigenen Praxis in Bad Schwartau. Nach seinem Medizinstudium spezialisierte sich Lange auf plastische Chirurgie und Handchirurgie. Mit Ende seiner aktiven Karriere 1996 konnte Thomas Lange noch eine weitere Auszeichnung erhalten. Der Weltruderverband verlieh ihm 1997 die hochnoble Thomas-Keller-Medaille. Doch damit nicht genug, eine Experten-Jury kürte Lange im Jahre 1999 zu „Deutschlands Ruderer des Jahrhunderts“. Die Aufnahme in die „Hall of Fame“ am gestrigen Tage unterstreicht noch einmal die bedeutende Karriere dieses Ausnahmesportlers. Als Mitglied des Vorstands des Ratzeburger Ruderclubs ist er seinem Sport darüber hinaus verbunden geblieben.

Auch der DRV-Vorsitzende Siegfried Kaidel zeigt sich freudig über die Auszeichnung. „Er ist ein herausragender Sportler, der als „Funktionsträger“ Verantwortung übernimmt und neben seiner bemerkenswerten sportlichen Karriere eine beachtliche berufliche Karriere hingelegt hat“, so Kaidel. Der DRV gratuliert Dr. Thomas Lange ganz herzlich zu dieser Auszeichnung und wünscht für den weiteren Lebensweg alles Gute.

Weitere Informationen finden Sie hier.

Sportliche Erfolge:

  • 1980 Junioren-Weltmeister im Doppelzweier
  • 1981 Junioren-Weltmeister im Einer
  • 1982 Junioren-Weltmeister im Einer
  • 1983 Weltmeister im Doppelzweier
  • 1985 Weltmeister im Doppelzweier
  • 1987 Weltmeister (Kopenhagen) im Einer
  • 1988 Olympiasieger (Seoul) im Einer
  • 1989 Weltmeister (Bled) im Einer
  • 1991 Weltmeister (Wien) im Einer
  • 1992 Olympiasieger (Barcelona) im Einer
  • 1996 Olympiadritter (Atlanta) im Einer