10. Sep 2020 | Jugend | von Anna Noack, Inken Schröder und Anna Busch

Rückblick auf den Bundesfreiwilligendienst 2019/2020

RUDI mit dem BFD-Jahrgang 2019/2020

So langsam beenden viele BFDler ihr Jahr in ihrem Verein und der neue Jahrgang startet. Bevor wir den neuen Jahrgang willkommen heißen, blicken wir zurück. Besser gesagt, Anna, Inken und Anna reflektieren ihr BFD-Jahr 2019/2020:

Wir, als BFD-Jahrgang 2019/2020, blicken mit einem lachenden und einem weinenden Auge auf das Jahr zurück, was natürlich der aktuellen Situation geschuldet ist. Trotz dessen nehmen wir alle viele wertvolle Erfahrungen für unser weiteres Leben mit und sind froh viele lehrreiche und spaßige Tage miteinander verbracht zu haben.  

Unser erstes Zusammentreffen bei dem Einführungsseminar ist der aufregendste Moment für uns 23 BFDler gewesen. Wir wussten gar nicht was uns erwarten würde und wie die anderen so drauf sind. Schnell stand fest, es gab eine Menge zu erzählen -  die einen sind tätig in einem ganz neuen Verein und andere in ihrem gewohnten Umfeld, auf vertrauten Gewässern und mit Kinder am Trainieren, die wie eine zweite Familie sind. Die ein oder anderen des BFD-Jahrgangs bemerkten im Laufe der Gespräche, dass sie sich vermutlich schon auf Regatten begegnet sind und vielleicht sogar schonmal zusammen im Boot gesessen haben. Diese ersten gemeinsamen Momente waren unvergesslich, die Chemie der ganzen Gruppe passte von Anfang an, weshalb die Gespräche bis in die Nächte verlaufen sollten.  

Einführungsseminar Bundesfreiwilligendienst 2019/2020

Das zweite Wiedersehen ließ gar nicht lange auf sich warten – so sahen wir uns knapp drei Wochen später schon bei unseren Trainer-C Seminar wieder. Empfangen von Andreas König, mit seiner offenen und lustigen Art und Weise, die er zu jeder Tageszeit mit sich brachte. Es starteten zwei Wochen straffes Programm. Ausgewogen aus Praxis- und Theorieanteil, lernten alle etwas zu ihrem langjährigen Sport dazu. Zum einen konnten die anwesenden Referenten eine Menge zu der richtigen Ernährung im Sport, Rudertechnik und vielen weiteren interessanten Themen erzählen, aber auch untereinander konnten die BFDler vieles voneinander - in ihren eigen inszenierten Sportstunden lernen. Wir alle hatten es geschafft! Mit dem Zertifikat als Trainer-C fuhren wir nach Hause und freuten uns, dass wir uns bereits im Januar schon wieder sahen.

Während in den letzten Sommermonaten, wo die meisten von uns ihren Bundesfreiwilligendienst begonnen haben, die meisten von uns natürlich mit Rudern, Sportler im Motorboot begleiten oder Regatten beschäftigt waren, war spätestens Ende Oktober, nach unserem Seminar zum Trainer-C-Schein, die Sommersaison vorbei. 
Mit Beginn der Wintersaison änderte sich, wie auf fast allen Ebenen des Rudersports, auch die Arbeit von uns als Bundesfreiwilligen. Hatte man in den Sommermonaten fast jeden Tag Sportler im Motorboot auf dem Wasser begleitet, wurde dann das Training hauptsächlich nach drinnen verschoben und Ergo- und Krafttraining standen auf dem Plan. Die Bundesfreiwilligen, die selbst noch Leistungssport betreiben, bereiteten sich auf die Ergotests und Langstrecken vor und diejenigen, die selbst als Trainer tätig sind, mussten möglichst viel Abwechslung in das Wintertraining integrieren. Dennoch kann man festhalten, dass der Arbeitsumfang der meisten Bundesfreiwilligen im Winter doch deutlich geringer war. 

Ende Januar ging es für uns wieder auf Seminar. Als Bundesfreiwilliger muss man neben Seminaren, die die Trägerschaft je nach Arbeitsbereich selbst wählen kann, wie bei uns der Trainerschein, auch ein Seminar zur politischen Bildung besuchen. Dies fand jedoch nicht in der Ruderakademie in Ratzeburg statt, sondern in der Bildungsstätte auf dem Ith, ein Berg, der in der “Nähe” von Hannover liegt. Erstmals hatten wir auch ein Seminar mit BFDlern aus anderen Bereichen wie beispielsweise Krankenhäusern zusammen. Wir konnten dann zwischen drei verschiedenen Seminarthemen wählen und bis auf eine Person haben alle Ruder-BFDler das Thema “Rechtsextremismus” gewählt, welches sich als wirklich interessant herausgestellt hat. Insgesamt war die Bildungsstätte aber schon schräg: eine alte Kaserne im Nirgendwo ohne Netz, aber stattdessen mit einem Freizeithaus, wo man sich Enten selbst nähen kann. Aber wir haben das Beste draus gemacht, hatten Spaß und das hat uns auch geholfen als Gruppen nochmal mehr zusammen zu wachsen. 

Nachdem dann alle Freiwilligen wieder in ihre Einsatzstellen zurückgekehrt sind, ging der Alltag wieder weiter, auch nach dem Sturm Sabine, der zum Glück nicht allzu große Schäden verursacht hatte. Neben den normalen Aufgaben, machten sich mehrere BFDler für das Projekt Schnellste Klasse Deutschlands bereit, welches bei vielen allerdings ins Wasser fiel, da dann durch Corona vor allem bei uns die große Wende in den Vereinen kam. Die Schulen fielen aus, sodass das Schulrudern nicht mehr stattfinden konnte und kurz darauf wurden die Vereine geschlossen und der Rudersport untersagt, sodass nun das ganze Training ausblieb. Auch für uns Bundesfreiwilligen hieß es ab dem 14.03. von Zuhause aus arbeiten. Während die einen dann mehrere Aufgaben fürs Homeoffice bekamen und oft Videokonferenzen und Telefonate von Zuhause aus führten, arbeiteten andere dann im Verein an Booten und Sachen, die immer aufgeschoben worden sind, weil wichtigeres zu tun war. 

Natürlich musste man auch einen Trainingsplan für die Sportler organisieren, damit sie sich weiter sportlich betätigen konnten. So wurden vor allem bei Instagram mehrere Trainingsmethoden von verschiedenen Vereinen geteilt. Auf der einen Seite haben viele Leistungssportler ein Ergometer nach Hause bekommen, sodass sie ihren eigenen kleinen Kraftraum hatten und auf der anderen Seite gab es Trainingspläne per E-Mail und die Sportler gingen Joggen, Fahrrad oder Inliner fahren und bewegten sich generell an der Luft.

Natürlich gab es nicht nur für die Sportler Veränderungen, sondern auch bei uns BFDlern, da das Abschlussseminar, welches im Mai stattfinden sollte, abgesagt wurde und wir die Aufgaben, die wir eigentlich bis dahin hatten, nun online auf einer Plattform erstellen mussten. Eine der Aufgaben war zum Beispiel das BFD-Projekt, welches man im Verein in dem BFD-Jahr ausführt. Dieses konnten durch Corona allerdings auch nicht alle BFDler erfüllen oder nur verzögert, da die ganzen Regatten bis Mitte August abgesagt wurden und die Projektpartner vor allem zu der Zeit andere Prioritäten hatten. 

Trotz all den Umstellungen, haben alle Vereine das beste draus gemacht, sodass wir alle auf ein schönes Jahr zurückschauen können, bei dem viele neue Freunde gewonnen worden sind und wir an uns selbst gewachsen sind. 

Bundesfreiwilligendienst im Rudern