27. Jan. 2020 | Verband | von Deutscher Ruderverband

Zum Tod von Dr. Horst Meyer

Dr. Horst Meyer starb überraschend im Alter von 78 Jahren.

Der Deutsche Ruderverband trauert um Horst Meyer. Der ehemalige Schlagmann des Deutschland-Achters starb überraschend im Alter von 78 Jahren auf Lanzarote.

Der Ing. grad, Dipl.-Ing. und promovierte Wirtschaftswissenschaftler Dr. Horst Meyer ruderte seit Jugendzeit - 1952 saß der gebürtige Hamburger zum ersten Mal im Boot. Trainerlegende Karl Adam vom Ratzeburger Ruderclub erkannte Meyers Talent schnell und holte ihn 1962 als Schlagmann an Bord des bekannten Ratzeburger-Achters, der dann sieben Mal in Folge Deutscher Meister wurde.

Auch international sammelte Meyer zahlreiche Medaillen mit dem Deutschland-Achter. Neben seinen größten Erfolgen – Olympiasieger 1968 in Mexiko und Olympiasilber in Tokio 1964 – ruderte er zu zahlreichen WM- und EM-Titeln.

Meyer blieb dem Sport immer treu
Nach seinem Karriereende bliebt der Diplom- und Fachhochschulingenieur dem Sport treu. Über 30 Jahre lang gehörte Meyer, der ab 1980 eine Unternehmensberatungs-Gesellschaft leitete, dem Gutachterausschuss der Stiftung Deutsche Sporthilfe an. Zudem wurde er mehrfach als Mitglied ins Nationale Olympische Komitee gewählt. Das Niedersächsische Institut für Sportgeschichte hat Meyer als Dank für seine Verdienste um den Sport in Niedersachsen in die Ehrengalerie aufgenommen.

Dr. Horst Meyer war dem Jugendsport immer eng verbunden. Der vom Hamburger und Germania Ruder Club e. V. im Jahr 1969 zu Ehren seines Mitglieds Dr. Horst Meyer gestiftete Wanderpreis „Deutscher Jugendpokal“ wird jährlich an den erfolgreichsten Verein auf den Deutschen Nachwuchsmeisterschaften vergeben und ist mit den neun Medaillen von Dr. Horst Meyer ausgestattet.

In seiner Wahlheimat Hannover schloss sich der Olympiasieger dem Hannoverschen Ruder-Club von 1880 e.V. an. Den Verein kannte er schon aus seiner Studienzeit an der TU Hannover. Damals wohnte Meyer sogar eine Zeit lang beim damaligen Vorsitzenden Dr. Dechend.

Bis zuletzt saß der 78-Jährige regelmäßig im Boot. Als Schlagmann der sogenannten „Silvereagles“ ruderte er immer montags zusammen mit anderen ehemaligen Leistungsrurderern beim HRC. Schaffte er es mal nicht aufs Wasser, hielt er sich auf dem Ruder-Ergometer fit.

„Der deutsche Rudersport trauert um einen Ausnahmesportler und eine herausragende Persönlichkeit, die sich sowohl im Rudersport als auch im gesamten olympischen Sport sehr stark engagiert hat. Ich habe Horst Meyer immer großen Respekt gezollt. Unsere Anteilnahme gilt seiner Familie. Wir werden ihn in ehrendem Angedenken behalten“, so der DRV-Vorsitzende Siegfried Kaidel.