22. Juli 2021 | Breitensport | von Antje Hellwig/Rike Poppe

Bericht zur 115. DRV-Damenwanderfahrt

Tolle Kulisse in Völkermarkt.
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Das erste Ruderrevier der 115. DRV-Damenwanderfahrt in Kärnten war der Völkermarkter Stausee. Durch ihn fließt die Drau. An seinem oberen und seinem unteren Ende liegen die Kraftwerke Annabrücke und Edling. Seine Ufer sind naturbelassen. Motorboote, Schwimmer, SUPs und Segelboote verirren sich nicht auf den Stausee. Gelegentlich sieht man ein oder zwei Paddler. Auf spiegelglattem, sedimentgrauem Wasser ruderten die Teilnehmerinnen am ersten Tag abwärts in die eine Richtung und gelangten rechtzeitig vor dem Gewitter mit Starkregen wieder an den Steg des Ruderzentrums Völkermarkt. Am zweiten Tag ging es aufwärts gegen die immer stärker werdende Strömung der Drau. So gab es die Wahl zwischen geringer Strömung in Ufernähe mit Angriffen von Bremsen und starker Strömung in Strommitte. Zurück ging es mit der Strömung um so schneller. An beiden Tagen rundeten Erfrischungen, Kaffee und die landestypische Cremeschnitte in der neben dem Ruderzentrum gelegenen Hafengaststätte die sportliche Aktivität ab.

Den 3. und 4. Rudertag verbrachten die Damen auf dem Wörthersee. Er ist mit fast 20 km² der größte See in Kärnten und sicher auch einer der bekanntesten und wärmsten Alpenseen. In Klagenfurt, der Hauptstadt Kärntens, erkundeten die Ruderinnen mit zwei C-Vierern des RV Nautilus den ca. 17 km langen See. Mit seinen Inseln, Halbinseln und ruhigen Buchten bietet er jegliche Form von Wassersport. Wegen nicht allzu guter Wetterprognosen überließen allerdings viele Menschen den Ruderinnen den See am 1. Rudertag fast alleine. Am 2. Tag gab es Sonne pur, die sogar Fallschirmfliegern beste Bedingungen bot. Romantische Ecken wie “Klein Venedig” an der Glanfurt oder die Bucht von Maria Wörth luden zum Verweilen ein. Am Ende der Rudertouren lockte ein erfrischendes Bad im Wörthersee.      

Der Wörthersee bietet viele "romantische Ecken".
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Der Ossiachersee bietet erholungssuchenden Menschen naturbelassene Ufer, die zu großen Teilen Natur- und Landschaftsschutzgebiete sind. Auf beiden Ufern gibt es großzügig angelegte Campingplätze mit dazugehörigen Badestellen. Bettenburgen am See sind die Ausnahme. Der See liegt 501 Meter ü.M. und ist der drittgrößte in Kärnten. Er ist eingebettet zwischen waldigen Hängen, die ihm eine hell- bis dunkelgrüne Farbe verleihen. Von der Höhe der Gerlitz Alpe gleiten Paraglider elegant, der Thermik folgend, über den See.

Die Seeumrundung der Ruderboote wurde nur selten von Fahrgastschiffen und Sportbooten gestört. Vor dem Naturschutzgebiet am Seeende erfreute am ersten Rudertag eine Schwanenfamilie mit sieben Jungen die Ruderinnen. Am zweiten Rudertag wurde das heranrollende Gewitter mit Eiskaffee und anderen Erfrischungen abgewettert. Schaumgekrönte Wellen auf der Rückfahrt zum Steg des RV Villach forderten die volle Konzentration der Ruderinnen und ihrer Steuerfrauen.

 

Der Ossiachersee - ein Paradies für Wassersportler.
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Den nördlichen Abschluss der Seentour bildete der Millstätter See. Er liegt auf 588 Meter Höhe, ist der zweitgrößte und zugleich tiefste und wasserreichste See Kärntens. An seinem südlichen Ufer reichen dichte Laubwälder an sanften Hängen bis zum See herab und verleihen ihm eine intensive grüne Farbe. Größere Ortschaften und Campingplätze befinden sich nur auf dem Nordufer. Der Ruderverein Villach liegt versteckt in einer Bucht am westlichen Ende des Sees und bietet ideale Bedingungen für die Ausbildung. Den einzigen C-Fünfer ruderten die Ruderinnen in zwei Gruppen nacheinander, weil sie ihre Seeumrundung nicht in einem Rennboot unternehmen wollten. Die jeweils nicht rudernden Damen beobachteten interessiert die Ausbildung des jugendlichen Nachwuchses im Rennvierer und im Skiff. Am zweiten Rudertag ruderte die eine Hälfte der Gruppe vor dem Frühstück zwei Stunden auf spiegelglattem Wasser, die zweite später. Die Befürchtung, dass die Fahrt der zweiten Gruppe durch Schwimmer, Motorboote u. ä. behindert würde, erfüllte sich nicht. Denn dunkle Wolken im Westen, die ein nahendes Gewitter und heftigen Regen ankündigten, hatten viele Menschen vom Schwimmen oder Wasserskifahren abgehalten, so dass der See außergewöhnlich ruhig war. Kaum war der Fünfer wieder geputzt und sicher auf seinem Platz in der Bootshalle gelagert,  prasselte auch schon der Regen herab. Wieder einmal waren die Ruderinnen trocken geblieben.

Die Teilnehmerinnen der 115. DRV-Damenwanderfahrt des Deutschen Ruderverbandes danken allen Vereinen an den vier großen Seen Kärntens für ihre Gastfreundschaft und dafür, dass sie bereitwillig ihre gepflegten Boote zur Erkundung ihrer schönen  Ruderreviere zur Verfügung gestellt haben.“

Zum Abschluss der Fahrt ging es auf den Millstädter See
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