24. Juni 2021 | Fachressort Ruderreviere, Umwelt und Technik | von Stephan Albrecht

Ruderverein trifft Forschungsschiff

Das Forschungsschiff macht am Steg des Torgauer Rudervereins fest. Bild: A. Naumann/TRV
In kleinen Gruppen ging es dann an Bord des Forschungsschiffes. Bild: A. Naumann/TRV
Bild: A. Naumann/TRV
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Als Träger des Umweltzertifikates des Deutschen Ruderverbandes hatte der Torgauer Ruderverein am 23.06.2021 ungewöhnlichen Besuch am Steg:

Nachdem die Elbe-Expedition des Bundesverbandes Meeresmüll e.V. in Zusammenarbeit mit der Deutschen Meeresstiftungund der Nordakademie in Hamburg bereits im vergangenen Jahr erfolgreich auf die Plastikkrise aufmerksam gemacht hat, will die Crew in diesem Jahr nach Lösungen für die immer ausufernde Plastik-Problematik suchen. Mit an Bord hat das Forschungsschiff Aldebaran in diesem Jahr erneut das Nachwuchsforschungsteam der Hochschule für Technik und Wirtschaft Dresden, das im Rahmen der Elbe-Expedition 2020 auf der gesamten Strecke Proben zur Analyse von Mikroplastik vom Elbgrund genommen hat. Ihre Ergebnisse stellten sie in Dresden und Torgau vor und nehmen an drei Stellen entlang der Elbe erneut Sedimentproben, unter anderem in Buhnenfeldern.

Auch das gemeinnützige Unternehmen ocleanHamburg und die Initiative Pinke Hände aus Dresden haben entlang der Elbe die größte Müll- und Zigarettenstummel-Sammelaktion ins Leben gerufen und unterstützen damit die Elbe-Expedition im Uferbereich. Auch die Forschung ist mit der HTW Dresden, der TU Dresden, dem Helmholtz-Zentrum für Umweltforschung UFZ, der Universität Bayreuth und der Universität Hamburg prominent auf der Aldebaran vertreten und gibt Einblick in ihre Arbeit. Mit dabei waren spannende Erkenntnisse aus aktuellen Studien zum Thema Verbleib und Zerfallszeiten von Plastik, Textilfasern in unseren Kläranlagen und dem Biofilm auf Mikroplastik in Gewässern. Mit dem UFZ ist weiterhin das Aussetzen von Driftern in der Elbe geplant, mit denen sich Transportwege für größeren Plastikmüll und potenzielle Anlandungsbereiche bestimmen lassen. Von der Aldebaran aus werden diese eingesammelt und die GPS-Daten ausgewertet. Außerdem hat die Aldebaran eine Sonde an Bord, mit der das Team den Salzgehalt und die Trübung der Elbe entlang desgesamten Verlaufs messen wird. Die Ergebnisse geben Aufschluss über den Partikelgehalt im Wasser und darüber, welche Biofilme sich abhängig von Süß-, Brack- oder Salzwasser auf den Kunststoffteilchen ablagern.

Zudem ist das Projekt Flaschenpost aus Dresden erneut an Bord, in dessen Rahmen GPS-Bojen gebaut und in der Flussströmung ausgesetzt wurden, um die Wege von Plastikmüll durch deutsche und internationale Gewässer nachzuverfolgen. Mit Vertreter aus der Politik wurden mit der Crew Lösungsvorschläge und Wege aus der Plastikkrise diskutiert. Im Biosphärenreservat Flusslandschaft Elbe und in Torgau, wo eine Veranstaltung unter dem Motto „sELBEr saubere Ufer schaffen“ vom Landschaftspflegeverband Torgau-Oschatz e.V., NABU-Naturschutzstation  Biberhof, und dem Torgauer Ruderverein e.V. stattfand.

Die Ruderjugend des Vereins erhielt ebenfalls die Möglichkeit, Einblicke in die Forschung an Bord zu gewinnen und die Crew und ihre Mission kennen zulernen.

Bilder: A. Naumann/TRV