26. Mai 2021 | Nationalmannschaft | von Hans Strauß

Ruderwald in Kenia: Nationalmannschaft ist aktiv im Klimaschutz

Der DRV-Vorsitzende Siegfried Kaidel unterstützt mit einer Spende das Projekt "Ruderwald", initiiert von Carlotta Nwajide und Ronja Fini Sturm. Foto: DRV/Derlien

Die Ruder-Nationalmannschaft hat jetzt ihr eigenes Klimaschutz-Projekt. Am Donnerstag, 20. Mai 2021, wurde der „Ruderwald“ offiziell vorgestellt. „Wir sind auf dem Weg zu den internationalen Wettkämpfen so viel mit dem Flugzeug unterwegs. Deshalb möchten wir unsere Vorbildfunktion als Sportler nutzen und Spenden für das Aufforstungsprojekt sammeln“, sagt Carlotta Nwajide (Deutscher Ruder-Club von 1884 e.V. Hannover), die zusammen mit ihrer Nationalteamkollegin Fini Sturm (Ruder-Club-Havel Brandenburg e.V.) die Initiative ergriff.

Die Ruderer wollen einen Beitrag leisten, um die Auswirkungen der hohen Treibhausgasemissionen durch die Flüge zu reduzieren. Das gesammelte Geld geht in das vom World Wildlife Found (WWF) betriebene Wiederaufforstungsprojekt des Chepalungu-Forests in Kenia, um Treibhausgase zu binden.

„Wir hätten nicht erwartet, dass das Interesse und die Bereitschaft zum Mitmachen so groß ist“, freuen sich Carlotta Nwaijde und Fini Sturm über das Echo im Nationalteam. Spenden für die CO2-Kompensation können auch andere Ruder*innen, Sportfans und Interessierte. Ziel der beiden umweltbewussten Ruderinnen ist es, bis zum Ende dieses Olympischen Jahres den Betrag von ­­20.021 Euro zu sammeln. Der gemeinnützige Verein „Sports for Future“, in dessen Kampagne „Sport4Trees“ das Projekt integriert ist, werde jede Spende verdoppeln.

Waldaufforstungsprojekte alleine würden die Klimakrise nicht lösen. Dafür brauche es eine gesamtgesellschaftliche Transformation, schreiben Carlotta Nwajide und Fini Sturm auf der Webseite von „Sports4Trees“. Als Gesellschaft brauche man ein Umdenken auf allen Ebenen, auch oder gerade im Sport. Das Rudernationalteam habe „einen enorm hohen CO2-Fußabdruck – unter anderem durch regelmäßige Flugreisen zu internationalen Wettkämpfen und Trainingslagern“. In der Olympischen Saison 2021 lägen viele Ruder*innen nur mit den Flügen über dem deutschen Durchschnitt von zehn Tonnen CO2-Emissionen pro Person. Allein der Hin- und Rückflug zu den Olympischen Spielen in Tokio emittiere etwa sechs Tonnen CO2 pro Person.

Der Chepalungu Forest im Südwesten Kenias sei während politischer Unruhen in Kenia 2007 abgeholzt worden, schreibt der WWF – mit spürbaren Auswirkungen auf die natürlichen Ressourcen. Ziel sei es, die 5000 Hektar Wald schrittweise mit einheimischen Baumarten wiederherzustellen, darunter auch Obstbäume sowie schnell wachsende Arten zur nachhaltigen Nutzung durch die umliegenden Gemeinden. Auf rund 100 Hektar ehemaliger Waldfläche seien bisher über 100 000 Setzlinge gepflanzt worden.

Der Deutsche Ruderverband unterstütze den Ruderwald aus vollem Herzen, sagt der DRV-Vorsitzende Siegfried Kaidel. „Zum einen ist der Klimaschutz das große Thema unserer Zeit. Zum anderen finde ich es bewundernswert und vorbildlich, wenn sich unsere Sportlerinnen und Sportler neben der hohen Belastung durch Training und Wettkampf auch gesellschaftlich engagieren.“ Kaidel geht mit gutem Beispiel voran und spendet 100 Bäume für den Ruderwald.

Informationen zum Ruderwald, zur CO2-Kompensation und zu Spendemöglichkeiten finden Sie hier.