24. Apr. 2022 | Nationalmannschaft | von Judith Garbe

DKBM – Favoriten machen Medaillen unter sich aus

Alexandra Föster gewinnt vor Aurelia-Maxima Katharina Janzen und Pia Greiten. Fotos: DRV/Seyb
Oliver Zeidler holt seinen zweiten Titel.
Marie Louise Dräger dominiert im leichten Einer .
Joachim Agne gewinnt im leichten Einer.
Im Zweier ohne gewannen Alyssa Meyer und Melanie Göldner.
Olaf Roggensack und Mattes Schönherr gewinnen im Männer-Zweier ohne.
Der leichte Frauen-Zweier ohne.
Das Podium des leichten Zweier ohne.
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Bei strahlend blauem Himmel und Sonnenschein wurden heute die Deutschen Meister im Rudern auf dem Elfrather See in Krefeld gekürt. Bei seitlichem Schiebewind konnten sich die Favoriten im Einer und Zweier ohne durchsetzen. Cheftrainerin Brigitte Bielig freut sich über die Ergebnisse: „Wir haben gute und spannende Rennen gesehen.“

Föster erstmals Deutsche Meisterin
Den Auftakt am Sonntagvormittag machten die Frauen. Im Einer-Finale sah es bis kurz vor Schluss nach einer kleinen Überraschung aus, führte doch mit knapp einer Bootslänge die erst 19-jährige Aurelia-Maxima Katharina Janzen (Rostocker RC v. 1885). Dahinter folgten Alexandra Föster und Pia Greiten, die als Favoritinnen ins Rennen gegangen waren. Erst ein Fehler von Aurelia Janzen, die mit ihrem Bugball in der Bojenkette hängenblieb und somit an Tempo verlor, ebnete den Weg für Alexandra Föster. Die 21-Jährige nutzte die Chance und schob sich an die Spitze. Mit knapp einer Bootslänge Vorsprung gewann sie das Rennen und jubelte über ihren ersten Deutschen Meistertitel. „Ich bin ziemlich glücklich, dass ich es geschafft habe, mir fehlen so ein bisschen die Worte. Das war mein Traumziel und die Grundlage für die Saison“, freut sich Föster, die sich mit diesem Sieg auch in die Geschichtsbücher eingetragen hat - denn zum ersten Mal wurde heute die Meisterinnen-Kette verliehen. „Das hat mich sehr gefreut, dass jetzt auch endlich die Frauen mit einer Meisterinnen-Kette geehrt werden. Alexandra Föster hat das wirklich gut gemacht“, erklärt Bielig.

Die weiteren Platzierungen. 4. Frauke Hundeling (DRC v. 1884), 5. Sarah Wibberenz (RC Havel Brandenburg), 6. Marie-Sophie Zeidler (Donau-Ruder-Club Ingolstadt e.V).

Zeidler siegt souverän
Oliver Zeidler (Frankfurter RG Germania) hat im heutigen Finale nichts anbrennen lassen. Der 25-Jährige konnte sich schon auf der ersten Teilstrecke von der Konkurrenz lösen und ein einsames Rennen an der Spitze fahren. Den Silberrang sicherte Jonas Gelsen (Ruder-Club Nassovia Höchst 1881 e.V.) frühzeitig ab. Der 20-Jährige hat bei diesen Titelkämpfen namhafte Konkurrenz hinter sich gelassen und sich für einen Platz in einem der Nationalmannschaftsboote empfohlen. Bronze sicherte sich Marc Weber (Rudern und Sport Steinmühle). „Es ist natürlich noch recht früh in der Saison, deshalb war ich jetzt noch nicht so ganz in einer guten Form. Aber es hat am Ende gereicht, ich konnte das Rennen kontrolliert gestalten und von daher bin ich jetzt auch zufrieden. Mehr als gewinnen geht ja nicht“, so Zeidler nach der Siegerehrung.

„Die Skuller haben hier den Takt vorgegeben. Olli Zeidler hat seine Form bestätigt, aber auch Jonas Gelsen hat gut abgeliefert“, so Bielig. Auch Tim Schönberg, der den Disziplinbereich Männer-Skull zusammen mit Dirk Brockmann leitet, zeigt sich zufrieden. „Das war ein guter Auftakt, auf den Leistungen können wir aufbauen.“

Die weiteren Platzierungen: 4. Max Appel (SC Magdeburg, Abteilung Rudern), 5. Moritz Wolff (Berliner RC), 6. Anton Finger (Berliner RC)

Dräger baut Titelsammlung aus
An Marie-Louise Dräger (Schweriner RG) im leichten Einer ist einfach kein Vorbeikommen. Die 41-Jährige gewann ihr Finale eindrucksvoll und baut ihre Titelsammlung damit weiter aus. „Ich weiß ehrlich gesagt gar nicht, ob es jetzt der 10., 11. oder 12. Titel ist. Ich bin auf jeden Fall sehr zufrieden mit dem Rennverlauf, konnte meine Startstärke nutzen, mich vor das Feld setzen und das Rennen kontrolliert runterfahren. Ich musste mich allerdings heute etwas mehr wehren als in den Läufen zuvor, aber es hat echt Spaß gemacht“, so Dräger, die schon als die Claudia Pechsteins des Ruderns bezeichnet wird. Über Silber freute sich Sophie Themlitz (Frankfurter RG Germania), Bronze holte Johanna Reichardt (Akademischer RC Würzburg).

„Vor Marie ziehe ich meinen Hut, das ist schon beeindruckend. Technisch sah das auch sehr stabil aus“, so Bielig.

Die weiteren Platzierungen: 4. Katrin Thoma (Frankfurter RG Germania), 5. Katrin Volk (Ulmer Ruder-Club 'Donau'), 6. Rieke Hülsen (TSV Otterndorf von 1862 e.V. Ruderabteilung)

Agne gewinnt im leichten Einer
Joachim Agne (Akademischer RC Würzburg) jubelt über seinen ersten Deutschen Meistertitel im leichten Einer. Der 27-Jährige lieferte sich ein spannendes Duell mit dem jungen Finn Wolter (RC Witten) auf der Außenbahn, konnte das Rennen aber dann mit einer Sekunde Vorsprung für sich entscheiden. Bronze ging an Paul Leerkamp (Osnabrücker RV).
„Ich freue mich natürlich sehr. Ich hatte schon drauf gehofft, aber, dass es jetzt auch funktioniert hat, ist sehr cool und lässt mich auf die restliche Saison blicken. Ich möchte den leichten Zweier auf dem hohen internationalen Niveau halten und möchte da auf jeden Fall den Grundstein für legen“, so Agne. „Der Auftritt von Finn Wolter hat mich schon ein bisschen überrascht, das war stark“, so Tim Schönberg. „Für Joachim freut es mich. Er war ja zuletzt oft der dritte Mann, heute hat er seine Favoritenrolle angenommen“, erklärt Bielig.

Die weiteren Platzierungen: 4. Max Röger (RG Wiking Berlin), 5. Arno Gaus (Bonner RG), 6. Fabio Kress (Akademischer RC Würzburg).

Göldner und Meyer jubeln über Gold im Frauen-Zweier ohne
Alyssa Meyer und Melanie Göldner (RC Tegel 1886/RC Potsdam) haben das Finale des Frauen-Zweier ohne mit einem Start-Ziel-Sieg für sich entschieden. Das Duo, das erst seit der Langstrecke Leipzig zusammen rudert, konnte sich kurz nach dem Start absetzen und das Rennen kontrolliert nach Hause rudern. Dahinter lagen Lena Osterkamp und Marie-Cathérine Arnold (Deutscher RC/Hannoverscher RC) lange auf Silber- und Katarina Tkachenko und Luisa Schade (beide RC Potsdam) auf Bronzekurs. Doch wie schon in den vergangenen Rennen zündeten Lena Sarassa und Hannah Reif (Crefelder RC/RK am Wannsee) auf den letzten Metern den Turbo und schuben ihr Bug noch auf den zweiten Rang vor. Dritte wurden Osterkamp und Arnold. „Unser Ziel war es schon, ganz oben zu stehen. Aber, dass es so gut läuft, hätten wir nicht gedacht. Wir sind gut über die Strecke rausgekommen, zum Ende ging es dann nicht mehr so gut, da fehlen uns dann noch die Kilometer – aber insgesamt sind wir zufrieden“, freut sich Göldner. Das Saisonziel der Beiden ist klar. „Wir wollten Frauen-Riemen wieder nach vorne fahren und da anknüpfen, wo wir in den vergangenen Jahren aufgehört haben und das Team aufbauen“, erklärt Meyer.
„Alyssa und Melanie haben ihre Leistungen bestätigt. Hut ab aber auch vor dem furiosen Endspurt von Lena und Hannah, da steckt auf jeden Fall auch viel Potenzial drin“, weiß Bielig.

Die weiteren Platzierungen: 4. Katarina Tkachenko und Luisa Schade (beide RC Potsdam), 5. Katja Fuhrmann und Christin Stöhner (Laubegaster RV Dresden/ORC Rostock), 6. Anna Laura Kracklauer und Paula Rossen (beide Ruder-Club 'Allemannia von 1866').

Roggensack und Schönherr dominieren im Männer-Zweier ohne
Vier Rennen, vier Siege. An Olaf Roggensack und Mattes Schönherr (RC Tegel 1886/RC Potsdam) im Zweier ohne war bei dieser Deutschen Kleinbootmeisterschaft kein Vorbeikommen. Im Finale konnte sich das Duo auf der ersten Streckenhälfte mit einer Bootslänge absetzen und diesen Vorsprung bis ins Ziel verwalten. Zweite wurden Wolf Niclas Schröder und Torben Johannesen (RU Arkona Berlin/RC Favorite Hammonia), Bronze ging an Benedict Eggeling und Jasper Angl (RC Favorite Hammonia/RV Münster).
„Das war etwas überraschend, dass es im Finale jetzt doch recht dominant war, wir dachten, es würde enger werden“, so Olaf Roggensack und Mattes Schönherr ergänzt: „Wir harmonieren ruderisch und menschlich gut. Jetzt hoffen wir natürlich auf einen Platz im Deutschland-Achter, aber das sieht aktuell glaub ich ganz gut aus.“
„Die ersten drei Boote haben sich deutlich gesteigert, das sah schon gut aus“, so Bielig.

Die weiteren Platzierungen: 4. Constantin Conrad und Simon Schubert (Dresdner RC/USV TU Dresden), 5. Henning Köncke und Julius Christ (Osnabrücker RV/RTHC Bayer Leverkusen), 6. Malte Großmann und Paul Gebauer RC Favorite Hammonia/Potsdamer RC Germania)

Auch im leichten Zweier ohne der Frauen und Männer wurde um die Medaillen gerudert. Bei den Frauen gewannen Jana Peters und Helene Schernus (Lübecker RG/Erster Kieler RC) vor Julia Kocherscheidt und Katharina Soldat (Essen-Werdener RC/RR ETUF Essen).
Alexander und Maximilian Aigner (RC am Lech Kaufering) holten Gold bei den Männern, Silber ging an Henrik Fleige und Jonas-Maximilian Schleumer (RV 'Weser' von 1885 e.V. Hameln), Bronze an Bruno Hirsch und Mats Winkels (Kölner RV/WSV Düsseldorf RG).

In der morgigen Trainersitzung wird dann der Einladungskreis für die Seat Races an den jeweiligen Leitstützpunkten Anfang Mai konkretisiert. 

Hier geht es zu den Ergebnissen.
 

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