20. Febr. 2024 | Wettkampfsport | von Allgemeiner Deutscher Hochschulsportverband

Erfolgreiche Deutsche Hochschulmeisterschaft im Ergometerrudern

Studentinnen bringen - lauthals angefeuert von ihren Teams - die Ruderergometer auf Touren. Foto: Fabian Brüstle
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Universität Kassel sichert sich den Gesamtsieg bei der erfolgreichen Neuauflage der Deutschen Hochschulmeisterschaft auf dem Ruderergometer in der Universitätsstadt Marburg. 

„Set ready - Attention“… nach dem ertönenden Startsignal verstand man sein eigenes Wort nicht mehr, während die Studierenden - lauthals angefeuert durch ihre Teams – die Ruderergometer auf volle Touren brachten. 170 Studierende haben am letzten Wochenende um die Titel der Deutschen Hochschulmeisterschaft Ergometerrudern (DHM) gekämpft. Das Zentrum für Hochschulsport der Universität Marburg hatte seine Sporthallen zu diesem Zweck in eine beeindruckende Wettkampfarena verwandelt, um dem Hochschulrudern in Deutschland eine Bühne zu geben.

Diesem Ruf ist unter anderem Olympiateilnehmer Lucas Schäfer gefolgt, der 2016 in Rio de Janeiro für Deutschland im Leichtgewichts-Vierer an den Start gegangen war. Im Männer-Einer über 1000m erreichte er am Wochenende mit seiner persönlichen Bestleistung den zweiten Rang, Deutscher Hochschulmeister wurde nach einem spannenden Rennen in rekordverdächtigen 2:48,3 Lukas Rücken von der Uni Heidelberg. Für die Frauen holte in einem Meldefeld aus 14 Teilnehmerinnen Franziska Linke in 3:28,0 den von New Wave Sportswear unterstützten Titel nach Bremen. In den Leichtgewichts-Rennen sicherten sich Fiona Hoffmann (Uni Marburg) und Mats Winkels (DHBW Mannheim) die Gold-Medaillen.

Die Neuausrichtung der DHM umfasste ein vergrößertes Wettkampfangebot für den Novice- und Challenge-Bereich. Die Nachwuchsförderung im Hochschulrudern erfreut sich seit Jahren großer Beliebtheit und wurde nun auch auf der Ergo-DHM ausgeweitet. In den neuen Wettbewerben sicherten Katja Schäfer und Lisa Bügers der Uni Marburg im Frauen-Zweier über 1000m einen Heimsieg. Im bewährten Staffel-Rennen der Novizen traten neun Vierer-Teams über eine Gesamtstrecke von 2000m an. Das Besondere hierbei ist der „fliegende“ Wechsel der Studierenden nach 500m, der richtig erprobt in diesem Rennen den Unterschied machen kann. Den Sieg sicherte sich die Uni Kassel vor Konstanz und Leipzig. „Insgesamt war die Veranstaltung eine großartige Gelegenheit, neue Leute für das Rudern zu begeistern, da sowohl Anfänger als auch erfahrene Ruderer auf ihre Kosten kamen“, resümierte Lucas Schäfer zur DHM.

Die DHM bot nicht nur Spitzensport, sondern auch hochspannende Entscheidungen: in vielen Wettbewerben entschieden Zehntel-Sekunden über Gold, Silber oder Bronze. Im Achter-Wettbewerb über 350m machten es die Anfängerinnen und Anfänger sogar noch spannender: am Ende erreichten drei Teams die gleiche Zeit! In 1:06,9 sicherten sich damit die insgesamt 24 Studierenden der Universitäten Marburg, Kassel & Konstanz gemeinsam Gold. Im Männer-Vierer über 1000m siegte die WG Wiesbaden in 3:08,3 – im Team mit Lucas Schäfer, Julian Bothe und Jonathan Fischer zeigte adh-Disziplinchef Moritz Belmann (Judo), dass die Sportart Rudern auch als Quereinstieg fasziniert. 

Für ihre starke Leistung über alle Wettbewerbe hinweg belohnte sich die Universität Kassel mit dem Sieg in der Gesamtwertung. Nachdem sie sich gegen die ebenfalls starken Teams aus Konstanz und Marburg durchgesetzt haben, freuten sie sich über das von der „Ruderwerkstatt“ gesponserte Ruderergometer, das bei der Siegerehrung feierlich durch Daniel Riechmann übergeben wurde. 

Das Marburger Uni-Team und der Verein zur Förderung des Hochschulruderns in Marburg e.V. haben es geschafft, als Botschafter der kleinen Universitätsstadt an der Lahn Werbung für die Vielseitigkeit des Hochschulsports zu machen. Übernachtung und Verpflegung wurden direkt am Veranstaltungsort organisiert, ein Veranstaltungsheft mit Insider-Tipps für die Erkundung der Stadt wurde im Vorfeld zusammengestellt und nach einem gemeinsamen Abendessen wurde mit der Fachschaft Sport der Uni Marburg zur After-Show-Party und zu Marburgs Nachtleben eingeladen.

„Dass wir gleich im ersten Jahr mit der Neuausrichtung der DHM Ergometerrudern ein Rekordmeldeergebnis erreicht haben, hat uns bereits im Vorfeld sehr gefreut“, sagt adh-Disziplinchef Daniel Otto, „und im Rückblick war diese DHM nicht nur aus sportlicher Sicht ein voller Erfolg!“

Für Deutschlands Hochschulruderer richtet sich der Blick endlich wieder aufs Wasser und nach Brandenburg: in Werder an der Havel findet vom 12. Bis 14. Juli die 76. Deutsche Hochschulmeisterschaft im Rudern statt. Die ausrichtende ESAB Fachhochschule für Sport und Management Potsdam und der Ruder-Klub Werder freuen sich, gemeinsam mit dem DRV die erfolgreiche Geschichte der Triple-Meisterschaften im Rudern fortzusetzen. „Nach der tollen Neuauflage unserer Winter-DHM nehmen wir den Schwung aus Marburg direkt mit nach Werder“, freut sich auch Ruth Hotop bereits jetzt auf das Sommer-Spektakel auf der Regattastrecke an der Havel.