11. Juli 2023 | Wanderrudern | von Grit Graefe

„Großer Bahnhof“ beim Landeswanderrudertreffen in Dresden

LWRT Sachsen

Die sächsische Landeshauptstadt Dresden rief zum 8. Landeswanderrudertreffen in Sachsen: Da darf man als gebürtige Dresdnerin nicht fehlen, auch wenn man inzwischen an der Weser wohnt und rudert! Außer mir folgten noch 60 weitere Enthusiasten aus insgesamt 18 Vereinen diesem Ruf, sodass das Treffen restlos ausgebucht war. Aus Sachsen waren natürlich die Dresdner Vereine stark vertreten, darunter zahlreiche Neulinge vom Stadtsport Dresden, dem Dresdner Ruderclub und dem Laubegaster Ruderverein.  Aber auch aus Meißen, Leipzig und Torgau reisten etliche Teilnehmer an. Da es sich um eine Gemeinschaftswanderfahrt handelte, die auch für andere Vereine offen war, nahmen auch 16 Ruderer aus Rudervereinen außerhalb Sachsens teil. Die weiteste Anreise hatten dabei 4 Teilnehmer vom Wormser Ruderclub. Die Altersspanne reichte von 10 bis 83 Jahren, bei der Mehrzahl handelte es sich um erfahrene Wanderruderer.

Als Ruderstrecke wurde der reizvolle Elbe-Abschnitt zwischen Bad Schandau und Meißen ausgewählt. Um die vielen Teilnehmer aufs Wasser zu bringen, waren insgesamt 12 Boote notwendig, die dankenswerterweise vom Dresdener Ruderverein (DRV) und vom Meißner Ruderclub (MRC) zur Verfügung gestellt wurden. Damit wurde an beiden Tagen des ersten Juli-Wochenendes 2023 gerudert, sodass am Ende eine Strecke von 70 km zu Buche stand. 

Am Samstag erfolgte die frühe Anreise per Zugfahrzeug mit Bootsanhänger oder per S-Bahn nach Bad Schandau. Nach dem Aufriggern der Boote, der offiziellen Eröffnung der Wanderfahrt und der Bootseinteilung wurden unterhalb des Bahnhofs nach und nach die vielen Boote zu Wasser gelassen. Bei herrlichem Sonnenschein und angenehmen Temperaturen wurden die immer wieder faszinierenden Felsen der Sächsischen Schweiz passiert. Ein weiteres Highlight war das Vorbeirudern am Schloss Pillnitz. Dazwischen gab es noch einen planmäßigen Stopp beim Ruderverein Pirna, um sich an einem kleinen Kiosk mit Nachschub an Essen und Getränken zu versorgen. 

Genau auf der Hälfte der Gesamtstrecke befand sich der Laubegaster Ruderverein, der erst vor kurzem sein 100. Jubiläum feierte und sich bisher vor allem beim Regattarudern einen Namen machte. Nun fungierte der Verein erstmalig als Gastgeber für ein Wanderrudertreffen und löste seine Aufgabe bravourös. Ein besonderer Dank gebührt deshalb dem Team um dessen Vorsitzenden, Thomas Haaser, das für die sehr gute Verpflegung und Gastfreundschaft in seinem schönen Bootshaus und auch für Hilfe beim aufwendigen Bootstransport vom und zum Steg sorgte. Der Verein zeichnete auch verantwortlich für den gemeinsamen Grillabend am Samstag, bei dem es neben Leckerem vom Grill auch tolle Salate, selbstgebackenes Brot und Kräuterbutter sowie kühle Getränke für die ausgetrockneten Kehlen gab. Da sich viele Teilnehmer bereits von früheren Wanderfahrten kannten, gab es im großen Kreis einen regen Austausch über die Entwicklung der verschiedenen Vereine, ihr Ruderrevier, ihre Nachwuchsgewinnung und Pläne für die Zukunft. Es wurden aber auch neue Kontakte geknüpft. Der laue Sommerabend klang mit wunderbarem Blick auf die Elbe und den gegenüberliegenden Elbhang harmonisch aus.

Am Sonntag konnte man dann die großartige Silhouette von Dresden mit dem Blauen Wunder, den Elbschlössern, der Frauenkirche und dem Schloss vom Wasser aus genießen. Eingekehrt wurde später im Biergarten an der Gohliser Windmühle, wo ein kleiner Imbiss vorbestellt war. Der kräftige Gegenwind mit Wellengang erschwerte ein bisschen das schnelle Vorankommen. Aber gegen 15 Uhr waren schließlich alle Boote in Meißen eingetroffen, wo sie geputzt und mit vereinten Kräften ins Bootshaus gebracht oder für die Rückreise nach Dresden auf den Anhänger geladen wurden. Als krönenden Abschluss gab es noch ein gemütliches Beisammensein bei Kaffee und Kuchen im Meißner Ruderclub.

Wieder sehr umsichtig organisiert wurde diese Wanderfahrt durch Fahrtenleiter Dr. Bernhard Trui vom Landesruderverband Sachsen. Das hat bei allen Teilnehmern große Zufriedenheit bewirkt und macht Lust auf weitere Wanderfahrten.

Am ersten September-Wochenende folgt das Wanderrudertreffen von NRW in Höxter. Wer noch Lust auf bis zu 135 km ungestörte Strömung auf der schönen Weser hat, kann sich gern noch anmelden: https://www.ruderverein-hoexter.de/nrw-wrt-2023.html

Dr. Bernhard Trui
Telefon
0351/2582748
Michael Stoffels

Ressortvorsitzender Wanderrudern, Ruderreviere, Umwelt und Technik

Mobil
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