19. Apr. 2023 | Nationalmannschaft | von Luisa Gärtner

Leistungsüberprüfung der Junior:innen in Brandenburg an der Havel 2023

Siegerehrung Junioren-Einer: V. Garmatter, A. Bretting, C. Conrad, Y. Sens, J. V. Ebel, M. Hildebrandt (v.l.n.r.) Foto: Detlev Seyb/Maren Derlien
Die drei Sieger im Junioren-Einer: C. Conrad, Y. Sens, J. V. Ebel (v.l.n.r.) Foto: Detlev Seyb/Maren Derlien
Siegerehrung Junioren-Zweier: D. Hopf, S. Hopf, A. Bretting (v.l.n.r.) Foto: Detlev Seyb/Maren Derlien
Siegermannschaften des Junioren-Zweiers: D. Hopf, S. Hopf, T. Strangemann, J. Benien, T. Olbrich, F. Rudolph (v.l.n.r.) Foto: Detlev Seyb/Maren Derlien
Siegerehrung Juniorinnen-Zweier: A. Bretting, H. Wegener, S. Steffen, F. Riffel, L. Kötitz, M. Buchwald, P. Holzhauser, M. Hildebrandt (v.l.n.r.) Foto: Detlev Seyb/Maren Derlien
Siegerehrung Juniorinnen-Einer: A. Bretting, J. Stoeber, M. Frauendorf, T. Schneider, M. Hildebrandt (v.l.n.r.) Foto: Detlev Seyb/Maren Derlien
Die drei Siegerinnen im Juniorinnen-Einer: J. Stoeber, M. Frauendorf, T. Schneider (v.l.n.r.) Foto: Detlev Seyb/Maren Derlien
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Ein erster Meilenstein auf dem Weg in die Nationalmannschaft

Das Trainerteam um U19-Bundestrainer Adrian Bretting hat über die Wintermonate verschiedene Eindrücke sammeln können und die erste Leistungsüberprüfung über die 2000m-Distanz danach gesetzt.

Grundsätzlich ist der Junioren Bereich in zwei Arten organisiert - im Skullbereich zentral. „Das heißt wir schauen in ganz Deutschland welche Sportler:innen sich für die Saison anbieten und wie ihr Trainingsverlauf über den Herbst ist. Zu diesem Zeitpunkt ist das Training noch sehr regional organisiert. Den Abschluss der Wintersaison leitet der Langstreckentest im Frühjahr ein.“, erklärt der Bundestrainer U19. Im Skullbereich wird die zentrale Langstrecke in Leipzig ausgefahren. Hier sollten alle Sportler:innen mit dem Ziel „Juniorennationalmannschaft“ starten.

„So haben wir ein relativ sauberes Ranking aus dem Ergebnis der Langstrecke, woraus sich dann die Startplätze 1-36 für die Leistungsüberprüfung in Brandenburg ergeben.“, so Bretting.

Im Riemenbereich sind die Athlet:innen v.a. über den Winter dezentral in drei Regionalgruppen organisiert: Südteam, Team West und Team Nord-Ost. Jede Gruppe organisiert ihren eigenen Qualifikationsmodus bis zum Frühjahr. Eine starke Gewichtung haben aber auch hier die Ergebnisse der regionalen Langstrecken - im Süden in Breisach, im Westen in Oberhausen und für Team Nord-Ost findet die Langstrecke ebenfalls in Leipzig statt. „Grundsätzlich hat dann jede Regionalgruppe zwölf Plätze in unserem 36iger Ranglistenmodus. Wir schauen aber auch immer in einer gemeinsamen Sitzung auf die individuelle Leistungsstärke in den Gruppen, da kann sich die Anzahl der Plätze dann auch noch minimal verschieben und eine Regionalgruppe bekommt vielleicht 14 Plätze und die anderen eben elf - aber grundsätzlich bleibt das in einem relativ gleichen Verhältnis.“, erläutert Bretting den Wintermodus im Riemenbereich.

In Brandenburg treffen die Junior:innen zum ersten Mal im Ranglistenmodus aufeinander. Hier gibt es keinen Schutz mehr durch die Regionalgruppe. Die Leistungsüberprüfung wird im Ranglistenmodus, der offiziell vom Fachressort Wettkampfwesen ausgeschrieben wird, ausgefahren.

Adrian Bretting verdeutlicht: „Die Leistungsüberprüfung stellt schon ein bisschen die Weichen für die nächsten Wochen. Es ist noch nicht entscheidend für die Nationalmannschaftsnominierung - es ist also für alle noch alles offen! Dennoch sehen wir hier schon eine erste Standortbestimmung, an der wir uns im Hinblick auf die erste internationale Regatta in München, bei der wir uns auch das erste Mal gegen europäische Boote messen wollen, orientieren. Außerdem hat das Ergebnis Auswirkungen auf die Setzung der entscheidenden Rangliste in Hamburg in sieben Wochen. D.h. da gehen wir dann nach dem Ergebnis von hier, da geht es dann nicht mehr regionalgruppenweise. Formal bedeutet, dass aber auch noch nichts, also man kann sich eine gute Ausgangslage schaffen, aber man kann noch nichts gewinnen.“

Für den Weg in die Nationalmannschaft ist diese Maßnahme aber dennoch ein Meilenstein, der mitgenommen werden sollte. Er dient einerseits zur Sammlung von Erfahrungen - insbesondere für die Sportler:innen des jüngeren Jahrgangs (2006), die vermutlich das erste Mal über die 2000m-Distanz im Wettkampf fahren - andererseits aber auch zur Weichenstellung und Orientierung für die folgenden Meilensteine. Der Wettkampf sollte also nicht gescheut werden, auch wenn er noch nicht entscheidend ist. Er sollte eher zur Vorbereitung für die entscheidende Rangliste in sieben Wochen genutzt werden.

Leider waren nicht alle Junior:innen, die sich für diese Saison anbieten wollen am Start des Juniorentests. Dennoch freut sich Bretting, dass alle Mitglieder des Zukunftsteams die Erwartungen erfüllt haben und mindestens eine Top 8 - Platzierung erreichen konnten.

Unerwartet ist Jonathan Vincent Ebel (Hannoverscher RC) im Junioren-Einer ins A-Finale gefahren und konnte sich den 3. Platz errudern. Auf der Langstrecke in Leipzig wurde er auch schon Zweiter. Bei den Juniorinnen konnte überraschenderweise Michelle Frauendorf (Hallesche RV Böllberg/Nelson) den Einer in einem engen Kampf für sich entscheiden.

Der Junioren-Zweier aus Dorsten hat mit Tobias Strangemann und Johannes Benien (beide RV Dorsten) seine Favoritenrolle erfüllt und das A-Finale deutlich gewinnen.

Ansonsten hat sich der Sportler:innen-Kreis, der sich bereits über die Wintermonate rauskristallisiert hat, auf die vorderen Ränge gerudert. „Im Großen und Ganzen waren schon die Boote, die wir zum leistungsstärkeren Kreis gezählt haben, vorne. Allerdings gab es in allen Bootsklassen auch ein bis zwei Mannschaften, die wir nicht unbedingt so weit vorne gesehen haben. Es freut uns natürlich, dass wir Entwicklung bei den Sportler:innen sehen.“, freut sich Bretting und resümiert im gleichen Atemzug: „Insgesamt bin ich super zufrieden mit dem Wochenende. Die Organisation der Rennen und der kompletten Veranstaltung war top. Ein großes Dankeschön an Havel-Regatta-Verein! Mit unserer Maßnahme stellen wir natürlich schon Sonderansprüche, die Mittelboote z.B. setzen wir erst wenige Stunden vor dem Rennen, sodass alle spontan reagieren müssen. Aber die Absprache hat super funktioniert, die Anlage ist sowieso top und wir konnten z.B. den Vierer auch auf acht Bahnen ausfahren. Gut - das Wetter war wie es war, aber es hat trotzdem Spaß gemacht!“