14. März 2023 | Nationalmannschaft | von Luisa Gärtner

Zukunftsteam 2028 - Ein Medienseminar mit großem Lerneffekt

Nachdem das Zukunftsteam 2028 im Rahmen des Trainerkongresses im Januar vorgestellt wurde, hat sich ein Teil am vergangenen Wochenende in Hannover zu einem Medientag getroffen.

Sechs der 13 Nachwuchsathlet:innen sind am Samstagmorgen unter erschwerten Bedingungen aufgrund eines Zug-Chaos mit erheblicher Verspätung in Hannover eingetroffen. Das Medienseminar war dennoch ein voller Erfolg! Die beiden Referent:innen haben einen super Job gemacht und alle Teilnehmer:innen mitgerissen. Volker Michel und Marina Failing - beide waren früher selber Leistungssportler - haben die Sportler:innen durch das Seminar geführt und konnten sie mit kniffligen Fragen einige Male aus der Reserve locken.

Zunächst haben die beiden Referent:innen die Theorie mit Praxis-Beispielen erklärt. „Ihr dürft nicht zu nah an die Leute rangehen“, mahnt Michel und demonstriert das sonst entstehende Unbehagen, indem er bis auf einen Zentimeter an das Gesicht von Steuerfrau Emma Lauri Mehner rangeht.

Der größte Teil bestand aber aus Praxisübungen mit Kamera und Mikrofon. Es wurde jegliche Art von Interviews geprobt und simuliert. Den Anfang machten Einzelinterviews, in denen sich die Hoffnungsträger:innen vorstellen sollten. Die meisten sind das erste Mal vor der Kamera gestanden und haben am eigenen Leib erfahren, dass die Kamera zu Anspannung führen kann. Zu Beginn kamen die Antworten noch etwas stockend und schüchtern, aber mit jeder Übung sind die Teilnehmer:innen aufgeblüht.

In den Gruppeninterviews und v.a. später in den sog. „Stressinterviews“ wechselten die Interviewer von harmlosen, einfach zu beantwortenden Fragen zu stressigen, unangenehmen Fragen wie z.B.: „Ich habe gerade über meinen Knopf im Ohr erfahren, dass ein Sportler der deutschen Rudernationalmannschaft eine positive B-Probe hat. Was sagen Sie dazu?“. Am Ende war die Antwort nicht mehr: „Ähhhh...ich sag da gar nichts zu!“, sondern: „Ich bin der festen Überzeugung, dass alle Mitglieder des Teams negativ getestet wurden. Wir werden die Situation intern klären. Bitte haben Sie Verständnis, dass ich mich momentan nicht weiter dazu äußern werde“. Alle haben gelernt, wie sie in Stresssituationen souverän antworten können.

Beide Referenten waren top vorbereitet, sodass sie individuell auf jeden im Team eingehen konnten.

So hatten auch die englischen Interviews und die simulierte Mixed Zone und Pressekonferenz einen Lerneffekt.

Trotz der Kürze des Seminars haben alle Nachwuchsruder:innen etwas für sich mitgenommen und würden sich über eine Fortsetzung freuen! Ein großes Dankeschön geht auch an die Deutsche Sporthilfe für die Förderung!