1. Wiking Ergocup in Berlin
Am 22.02.2014 war der Saal der RG Wiking erstmalig Austragungsort einer Ergometerregatta. Die Idee dahinter war die Zusammenführung aller Ruderergruppen des Vereins. So waren von den Kindern über Junioren und Senioren, bis zu den Mastersruderern alle Altersklassen vertreten. Zusätzlich waren Firmen-, Schüler- und Pararuderer sowie interessierte Familienmitglieder an den Rennen beteiligt.
Insgesamt fast 50 Einer und an die 30 Zweier gingen, in Läufen mit bis zu 6 Ergometern, auf die virtuellen Distanzen. Für Einzelstarter betrugen diese 500m bzw. 1000m. In den Zweierrennen wurde jeweils über 350m gemeinsam gerudert. Während die überwiegende Mehrheit der Starter Wikinger waren, konnten jedoch auch einzelne Gäste nach Neukölln gelockt werden. Vertretern vom SV Energie Berlin, Ruderclub Havel Brandenburg, Friedrichshagener RV, Stuttgarter RG, RVB und RU Arkona waren der Einladung gefolgt und bereicherten die Veranstaltung.
Den Auftakten machten die jüngsten Wikinger in der Altersklasse 11-12 Jahre. Ebenfalls über 500m starteten die Mastersruderer und Vertreter des Firmenruderns. Hier konnte Armin Seitz, Geschäftsführer der Moll Marzipan GmbH, den Sieg erringen und nachweisen welche ruderische Entwicklung er in den vergangenen Jahren bei den Wikingern machen konnte. Anschließend betrug die Streckenlänge für alle weiteren Einzelstarter 1000m.
Das größte Starterfeld gab es, mit insgesamt 16 Teilnehmern, bei den B-Junioren. In der weiblichen Konkurrenz setzte sich Luisa Simon gegen Hannah Reif durch. Beide starten für den Friedrichshagener RV, trainieren jedoch mit der Trainingsgruppe der Wikinger. Bei den Leichtgewichten gab es insgesamt neun Meldungen. Nach überzeugender Fahrt sicherte sich Marcel Gallien Platz 1 vor Vincent Binkau und Jan Puchalski, und konnte sich über die Siegerurkunde und das Siegerarmband freuen. Ebenfalls ganz souverän erruderte Przemek Piwowarczyk den Sieg in der offenen Klasse vor Jonas Raupach und Max Seibel.
Eines der sportlichen Highlights war sicherlich der dritte und letzte Lauf im Senior Einer. Dort gingen an den Start Eduardo Linares Ruiz, Gastruderer aus Peru, Tobias Reiner und Falk Kirschner, in der offenen Wertung, sowie Daniel Lawitzke, Edvin Novak und Max Röger bei den Leichtgewichten. Max belegte in der DIRS 2013/2014 Rang 2 bei den Senioren bis 75kg. Vom Start weg entwickelte sich ein spannendes Rennen, in dem Falk Kirschner die ersten Akzente setzte, bevor sich das Feld an der 500m Marke wieder zusammen schob. Eduardo Linares Ruiz und Max Röger hatten auf dem zweiten Streckenabschnitt noch die meisten Reserven und konnten ihre Bootsspitzen nach vorne schieben. Im Ziel betrug der Abstand zwischen den beiden lediglich 2 Zehntel Sekunden, zugunsten des Peruaners. In Anbetracht der Tatsache, dass alle am frühen Morgen noch auf dem Wasser trainiert hatten, ist die Zeit von Max mit 2:55,7 herausragend. Das man mit einer Zeit von 3:00 in diesem Lauf nur 6. Wurde spricht ebenfalls für die hohe sportliche Qualität des Feldes. So gingen die Platzierungen auf dem Siegerpodest auch ausnahmslos an Athleten aus diesem Lauf. Eduardo siegte vor Tobias Reiner und Falk Kirschner. Hinter Max reihten sich dann Edvin Novak und Daniel Lawitzke in der Leichtgewichtswertung ein.
Bei den Pararuderern waren mit Lars Wohlmann und Philipp Günther zwei Vertreter vom SV Energie Berlin am Start, welche dem Wikinger Matthias Wodtke seine Grenzen aufzeigen und die ersten beiden Plätze belegen konnten.
Nach den 1000m Rennen ging es dann in die Entscheidungen im Zweier über 350m. Es traten immer zwei Ruderer parallel an, deren Zeiten gemittelt und zu einem virtuellen Boot zusammengefasst wurden. Auch hier bildeten die Kinder wieder den Auftakt und zeigten den anwesenden Zuschauern ein spannendes Rennen und einen Nachweis ihres erlernten Könnens.
Bei den Firmenzweier gewann der Zweier von Moll Mazipan gegen das Duo von Biotronik. Luisa Simon und Nina Pillau gewannen für die Fritz Karsen Schule das Rennen der Schul AGs.
Das Verbinden von jung und alt stand beim Generationen-Zweier im Vordergrund. So mussten zwischen den beiden Startern mindestens 15 Jahre Unterschied liegen. 5 Paarungen kamen so zustande. Im ersten Lauf gab es zwei Trainer-Sportler-Kombinationen. Tobias Stumpf musste mit Martin Hasse das Team Marcel Gallien und Maik Zentner den Vortritt lassen, konnten sich in der Gesamtwertung jedoch den zweiten Platz sichern. Zeitglich mit ihnen auf Platz zwei kamen Lukas Oldach, welcher im Einzel bei den A-Junioren gewonnen hatte, gemeinsam mit Carsten Keller, dem Bootswart der RG Wiking. Diese beiden verweisen Florens Fröhlich und "Schatzmeister" Wolfram Miller auf den undankbaren vierten Platz. Besonders erwähnenswert war jedoch die 5. Kombination des Feldes. Zwischen Jan Puchalski und Wolfgang König lagen annähernd drei Generationen und so waren sie, abgesehen von der halben Sekunde Rückstand auf die vor sich Platzierten, die wahren Sieger des Generationenwettstreits.
Ein zahlenmäßig großes Feld war auch im Familienzweier vertreten. Insgesamt zehn Mannschaften nahmen die Strecke auf den Concept2 Ergometern in Angriff. Nicht wenige der Kontrahenten hatten erst speziell für dieses Ereignis das Rudertraining auf dem Ergometer begonnen und waren in den Wochen zuvor fleißig jedes Wochenende in das Bootshaus gepilgert um ihre Technik zu verbessern. Die rein sportlich betrachteten Sieger waren die Brüder Lukas und Daniel Oldach. Doch auch die Vater Sohn Kombinationen Jonas und Axel Raupach sowie Daniel und Wolfang Haack hatten ebenso viel für sich gewonnen, wie die gemischten Rudererpaarungen Thea und Felix Leube sowie Franzi Halbleib und Marc Lasson. Im letzten Lauf traten dann drei Elternpaarungen gegeneinander an. Natalie Gallien, Peter Rohde gewannen vor Ute Simon, Frank Schneider und Dagmar Schramm, Cornelius Krakau. Alle drei Paarungen wurden von ihren Kindern betreut und lautstark angefeuert.
Zum Abschluss wurde der schnellste RBL-Zweier gesucht. Sechs Mannschaften bewarben sich, in zwei Zeitläufen, um die drei Finalplätze. Raphael Wolff und Stefan Schottroff vom letztjährigen 2. Liga Champion DWB-Holding Achter Berlin setzen sich im ersten Lauf mit einer Zeit von 56,5 Sekunden gleich ein großes Ausrufezeichen und untermauerten ihre Siegambitionen. Ihnen in das Finale folgten Arne Seelig, Stephan Kötitz sowie Carsten Borchardt, Tobias Reiner mit Zeiten von jeweils 59,0 Sekunden.
Und dann war am frühen Nachmittag der große Saal gut gefüllt als die drei Teams sich im Finale gegenüber standen. Kräftig angefeuert versuchten die Wikinger den Sieg nach Neukölln zu holen und konnte jeweils ihre Zeiten aus dem Zeitlauf noch unterbieten, aber gegen die Männer von der RVB und RU Arkona war an diesem Tag nichts auszurichten. Mit einer Finalzeit von 57,5 Sekunden konnten sie ihrer Favoritenstellung gerecht werden und gewannen mit einer Sekunde Vorsprung für den wiederum zeitgleichen Zweiern der Wikinger.
Anschließend nahm der 1. Vorsitzende Matthias Herrmann die Siegerehrungen vor und zollte sowohl den Aktiven als auch den Veranstaltern des 1. Wiking Ergocups anerkennende Worte. So freut man sich abschließend in Neukölln auf die endlich wieder beginnende Wassersaison und ist sich jedoch auch schon sicher, dass im nächsten Winter wieder auf den Ergometern die Besten gesucht werden.