Glanz in Para- und Leichtgewichtsklassen, olympische Boote müssen nachlegen
Die Europameisterschaften im bulgarischen Plovdiv zeigten ein zweigeteiltes Bild für den Deutschen Ruderverband (DRV). Während die Para- und Leichtgewichtsklassen mit insgesamt fünf Gold-Medaillen überzeugten, blieben die olympischen Boote hinter den Erwartungen zurück. Nur der Frauen-Doppelvierer schaffte es mit einer Silbermedaille aufs Podium. Die starke Medaillenbilanz und Rang zwei in der Nationenwertung hinter Großbritannien werden damit vor allem von nicht-olympischen Klassen getragen, was die anstehenden Aufgaben für die Olympiateams klar vor Augen führt. Dennoch erfreulich: Neben erfahrenen Kaderathletinnen und -athleten zeigten auch viele junge und neu formierte Boote starke Leistungen. Alles in allem ein zuversichtlich stimmender Start in die internationale Saison 2025, die im Juni mit den beiden Weltcups in Varese und Luzern weitergeht.
Frauen-Doppelvierer feiert EM-Silber
Der deutsche Frauen-Doppelvierer ist am zweiten Finaltag der EM mit einer starken Leistung und der EM-Silbermedaille in den neuen Olympiazyklus gestartet. Sarah Wibberenz, Frauke Hundeling, Lisa Gutfleisch und Pia Greiten (RC Havel Brandenburg, Deutscher RC, Heidelberger RK und Osnabrücker RV) zeigten im Finale der Europameisterschaften eine eindrucksvolle Reaktion auf ihren verhältnismäßig schwachen Vorlauf und ruderten in einem packenden Rennen hinter Großbritannien und vor den Niederlanden auf Platz zwei.
Zur Streckenhälfte lieferte sich das Quartett ein enges Duell mit den Niederlanden, während Großbritannien das Feld anführte. Deutschland hielt sich weiter auf Podiumskurs, lag bei 1500 m eine Länge hinter Großbritannien und knapp hinter den Niederlanden. Im Schlussspurt zeigte das Team nochmals starke Nerven, überholte die Niederlande und sicherte sich mit einer halben Länge Rückstand auf Großbritannien die Silbermedaille – knapp vor den drittplatzierten Niederländerinnen.
„Nach dem Vorlauf war uns klar, das reicht nicht für das, was wir vorhaben. Wir haben uns zusammengesetzt, reflektiert, woran es lag, und im Finale vieles besser gemacht – Silber ist jetzt das Ergebnis“, sagte Frauke Hundeling nach dem Rennen. Zufrieden zeigte sich auch Bootstrainer Marcin Witkowski: „Ich habe großen Respekt vor der heutigen Leistung. Die Mannschaft hat Reife, Konzentration und einen klaren Fokus auf ihre Aufgabe gezeigt – und den gemeinsam entwickelten Rennplan konsequent umgesetzt. In einem so engen Feld war alles möglich – von Gold bis Platz vier. Dass sie sich gleich zum Saisonauftakt mit Silber belohnen, freut mich ganz besonders.“ Cheftrainer Marcus Schwarzrock betonte die Bedeutung dieser Bootsklasse: „Das ist eine unserer Prioritätsbootsklassen. Unser Ziel war eine Medaille – und das haben wir geschafft. Das wird sie sicher motivieren, auf dieser Leistung weiter aufzubauen.“
Gold für den PR2 Mixed Doppelzweier
Ein starkes Rennen und ein verdienter Lohn: Jasmina Bier (RG Hansa Hamburg) und Paul Umbach (RC Nürtingen) haben sich in Plovdiv im PR2 Mixed Doppelzweier die Goldmedaille gesichert. Das Duo startete furios und setzte sich bereits auf den ersten 250 Metern mit einer halben Länge an die Spitze des Feldes. Zur Streckenhälfte lagen das deutsche und das israelische Boot gleichauf, doch das deutsche Team wirkte frischer und kontrollierter. Ein Zwischenspurt rund 400 Meter vor dem Ziel sicherte ihnen schließlich eine halbe Länge Vorsprung. Während Israel im Endspurt stark einbrach und noch von der Ukraine überspurtet wurde, ruderten Bier und Umbach souverän zu Gold – mit etwa einer Bootslänge Vorsprung.
„Es war definitiv ein Kampf. Aber wir haben uns dem gestellt, wir haben gekämpft – und am Ende hatten wir die besten Karten“, sagte Jasmina Bier nach dem Rennen sichtlich erleichtert und stolz. Auch Boots- und Bundestrainer Marc Stallberg zeigte sich rundum zufrieden: „Israel ist wie erwartet stark losgefahren und hat gerade auf den ersten 1000 Metern viel Druck gemacht. Jasmina und Paul haben gut dagegengehalten. Der Zweier drohte mal kurz auseinanderzufallen, aber sie haben sich schnell wieder gefangen, das Rennen stur durchgezogen und am Ende verdient gewonnen. Man hat gesehen, dass Israel alles riskiert hat – aber sie sind eingebrochen. Es war ein tolles Rennen.“ Ebenfalls lobende Worte fand DRV-Cheftrainer Schwarzrock: „Super Leistung, super gerudert – und es freut mich sehr, dass beide Para-Zweier Gold geholt haben. Besonders schön war, dass sie vollständig in die Mannschaft integriert waren. Diese positive Stimmung nehmen wir gern mit nach Hause.“
Der Fokus des Duos liegt nun auf der Weltmeisterschaft im Oktober in Shanghai. „Wir fahren in diesem Jahr keinen World Cup“, erklärte Paul Umbach. „Die WM ist unser nächstes großes Ziel.“
Maximilian und Alexander Aigner gewinnen Gold im leichten Männer-Zweier ohne
Maximilian und Alexander Aigner (beide RC am Lech Kaufering) krönten ihr internationales Debüt bei den Europameisterschaften mit einer souveränen Leistung und dem Gewinn der Goldmedaille im leichten Männer-Zweier ohne. Vom Start an übernahmen die Brüder die Führung und gaben sie bis ins Ziel nicht mehr ab.
Bereits bei 250 Metern lagen sie eine halbe Länge vor dem moldawischen Boot, zur Streckenhälfte betrug der Vorsprung eine ganze Länge. Mit jeder weiteren Zwischenzeit vergrößerten sie ihren Abstand zur Konkurrenz: Bei 1500 Metern lagen sie zwei Längen vor Georgien, Moldawien und Armenien. Auch auf den letzten 500 Metern blieben sie in ihrem Rhythmus und überquerten die Ziellinie schließlich mit deutlichem Vorsprung. Die Freude im Ziel war riesig. „Wir haben uns darauf konzentriert, was unsere Stärken sind und das haben die Jungs heute super umgesetzt“, lobte Bootstrainer Jens Tepe. „Sie sind bei ihrem ersten internationalen Auftritt gleich sehr erfolgreich gewesen. Das freut mich riesig – und das werden wir natürlich auch gemeinsam mit Familie und Freunden feiern.“
„Die beiden sind zum ersten Mal international gestartet. Als Deutsche Meister haben wir sie hier nominiert – und sie haben das super gelöst. Sie haben die Goldmedaille errudert und es freut mich sehr für die Jungs aus dem Süden“, zeigte sich auch Schwarzrock begeistert.
Agne und Wolter mit starker zweiter Streckenhälfte zum Sieg
Joachim Agne und Finn Wolter (Akademischer RC Würzburg/RC Witten) holten sich bei ihrem gemeinsamen internationalen Debüt im Leichtgewichts-Doppelzweier überzeugend die Goldmedaille. Die beiden Deutschen lagen nach einem durchwachsenen Start bei 500 Metern etwa eine halbe Länge hinter der führenden Crew aus Österreich, dem einzigen Gegner. Auch bei 1000 Metern hielten sie sich noch knapp dahinter, doch dann begann der entscheidende Vorstoß. Ab der Streckenhälfte schoben sich Agne und Wolter Schlag um Schlag nach vorn. Bei 1100 Metern zogen sie erstmals vorbei – und setzten sich dann mit einem langen, sauberen Streckenschlag deutlich ab. Bei 1500 Metern lagen sie bereits mit zwei Längen vorn und bauten ihren Vorsprung bis ins Ziel souverän auf rund fünf Längen aus. „Wir wussten, dass die Österreicher mit ihrer eingespielten Mannschaft eine echte Konkurrenz sein würden, gerade weil wir nur drei gemeinsame Trainingswochenenden hatten“, sagte Joachim Agne nach dem Rennen. „Aber unsere harte Arbeit hat sich ausgezahlt – ab der Streckenhälfte konnten wir das Rennen kontrollieren.“ DRV-Cheftrainer Marcus Schwarzrock zog ein positives Fazit: „Ein gutes Rennen. Im leichten Doppelzweier ist der Druck immer hoch, aber die beiden haben dem standgehalten und eine tolle Leistung gezeigt.“
Rang fünf: Junger Doppelvierer zeigt Potenzial
Tom Gränitz, Felix Heinrich, Ole Hohensee und Oliver Holtz (Berliner RC, RK Normannia Braunschweig, Stralsunder RC und Rostocker RC) belegten im A-Finale des Männer-Doppelvierers einen respektablen fünften Platz und unterstrichen bei ihrem internationalen Auftritt das große Entwicklungspotenzial der neu zusammengesetzten Mannschaft.
Der Start des Rennens verlief zunächst nicht optimal – das deutsche Boot lag mit Abstand zurück und passierte die 500-Meter-Marke auf Rang fünf. An der Spitze setzte sich Polen mit knappem Vorsprung vor die Niederlande und Großbritannien. Deutschland lag zu diesem Zeitpunkt in einem engen Verfolgerfeld. Zur Streckenhälfte schoben sich die Boote weiter zusammen. Das deutsche Quartett kämpfte sich Meter um Meter zurück und lag bei 1500 Metern gleichauf mit Italien auf Platz vier. Im Schlussspurt musste es die Italiener jedoch ziehen lassen. Im Kampf um Silber und Bronze lieferten sich Polen und die Niederlande ein enges Duell hinter dem souveränen Sieger aus Großbritannien. Deutschland überquerte die Ziellinie auf Rang fünf.
„Ich bin sehr zufrieden mit dem, was die Jungs gezeigt haben“, sagte Bootstrainer Francesco Fossi. „Wir hatten eine gute Vorbereitung in Ratzeburg, und das war bislang ihr bestes Rennen. Die Crew ist sehr jung, aber sie hat das richtige Mindset: sich weiterentwickeln, dabei Spaß haben – und das merkt man.“ Marcus Schwarzrock war beeindruckt vom Auftritt des Quartetts: „Platz fünf ist ein gutes Ergebnis. Die Mannschaft ist, wie erwähnt, sehr jung, und sie hat drei starke Rennen gezeigt. Über die gesamte Strecke hinweg waren sie präsent, mutig und kämpferisch. Der Abstand nach vorne ist gering – sie sind auf Schlagdistanz.“
Aufholjagd von Marc Weber unbelohnt: Rang vier im Männer-Einer
Marc Weber (RuS Steinmühle Marburg) zeigte im A-Finale des Männer-Einers eine beeindruckende Leistung und verpasste die Bronzemedaille nach einem dramatischen Rennverlauf nur hauchdünn.
Zu Beginn hielt sich Weber auf Platz fünf. Das Feld war früh zweigeteilt: vorne Litauen, Griechenland und der am Ende siegreiche Olympia-Zweite Yauheni Zalaty (Athlet unter neutraler Flagge/AIN), dahinter kämpften Rumänien, Bulgarien und Deutschland um die weiteren Plätze. Bei 900 Metern schob sich das Feld wieder enger zusammen – Weber lag nun knapp auf Rang vier.
Kurz hinter der Streckenhälfte begann der Deutsche mit einer eindrucksvollen Aufholjagd. Bei 1200 Metern schob er sich am Rumänen vorbei und sicherte sich zunächst Platz drei. In einem hochspannenden letzten Streckenviertel griff er sogar den Griechen Stefanos Ntouskos auf Platz zwei an, bei 1600 Metern lagen beide gleichauf. Auf den letzten 200 Metern entwickelte sich ein packender Dreikampf um Silber und Bronze. Tokyo-Olympiasieger Ntouskos wurde Zweiter, am Ende fehlten Weber gegen den Rumänen Miahi Chiruta nur wenige Zehntelsekunden zum Podium – er belegte Platz vier.
„Das Rennen war zu 90 Prozent wirklich gut“, sagte Weber selbstkritisch. „Ich hätte ehrlich gesagt nicht gedacht, dass ich so gut mitfahren kann. Ich bin immer näher rangekommen – aber am Ende hab ich’s psychisch nicht ganz durchgehalten. Ich bin festgeworden und konnte die Medaille nicht nach Hause bringen. Das tut weh – aber insgesamt bin ich sehr zufrieden.“
Auch DRV-Cheftrainer Marcus Schwarzrock ist zufrieden mit Weber: „Ich habe immer noch Gänsehaut. Allein ins Finale zu fahren war in diesem Feld eine Leistung – aber wie Marc dann bei 1000 Metern nochmal aufgedreht hat und zeitweise auf Rang zwei lag, war beeindruckend. Am Ende war’s ganz knapp, der Rumäne hat ihn noch übersprintet. Aber das war hier nicht Bronze verloren, sondern ein super Ergebnis. Und man darf nicht vergessen: Marc kümmert sich parallel gerade um sein Studium – er hat heute gezeigt, dass er ein echter Wettkämpfer ist.“
Frauenachter mit solidem Saisonauftakt auf Platz fünf
Für den frisch aufgestellten deutschen Frauenachter endete die EM mit einem sehr ordentlichen fünften Platz. Judith Guhse, Tabea Kuhnert, Paula Gerundt, Anna Härtl, Annabelle Bachmann, Michelle Lebahn, Paula Hartmann, Nora Peuser und Steuermann Florian Koch (Rendsburger RV, SC Magdeburg, Saarbrücker RG Undine, Frankfurter RG 'Germania', RV Ingelheim, RC Potsdam, Mainzer RV, RU Arkona Berlin und Donau-RC Ingolstadt) zeigten in einem stark besetzten Finale Moral und Durchhaltevermögen. Zwar kam das Team in den ersten 500 Metern nur schwer in Fahrt und lag zunächst am Ende des Feldes, konnte sich auf der zweiten Streckenhälfte jedoch deutlich steigern. Am Ende überquerte das deutsche Boot die Ziellinie klar vor Polen, hinter den Mannschaften aus Großbritannien, den Niederlanden, Italien und Rumänien. „Mit dem Vorlauf war ich sehr zufrieden“, sagte Bootstrainer Alexander Schmidt. „Im Finale fehlte noch die Fähigkeit, schneller zu starten – aber sie haben nicht die Nerven verloren und auf der zweiten Streckenhälfte mit den Top-Booten mitgehalten.“ Auch Cheftrainer Marcus Schwarzrock sah Licht und Schatten: „Die ersten 500 Meter waren zu verhalten, da muss man in einem EM-Finale anders losfahren. Aber die restlichen 1500 Meter haben sie gut umgesetzt.“ Bereits im Vorlauf hatte das Team angedeutet, welches Potenzial in der neu zusammengesetzten Mannschaft steckt – dort war es nur knapp hinter Italien auf Rang drei gelandet. Annabelle Bachmann zeigte sich mit dem Auftakt dennoch zufrieden: „Wir haben Anschluss an die Geschwindigkeit der Top-Boote gefunden und gehen mit einem guten Gefühl aus der Regatta.“ Mit Blick auf die kommenden Aufgaben und einer möglichen Verstärkung der Mannschaft blickt das Trainerteam optimistisch nach vorn.
Deutschland-Achter verpasst EM-Medaille hauchdünn
Mit nur 29 Hundertstel Rückstand auf Bronze verpasste der neu formierte Deutschland-Achter nach seinem herausragenden Vorlauf knapp den Sprung aufs Podest. Paul Klapperich, Mattes Schönherr, Benedict Eggeling, Tobias Strangemann, Olaf Roggensack, Julius Christ, Sönke Kruse, Schlagmann Theis Hagemeister und Steuermann Jonas Wiesen (Bonner RG, RC Potsdam, RC Favorite Hammonia, RV Dorsten, RC Tegel, RTHC Bayer Leverkusen, RV Münster, Frankfurter RG 'Germania' und RG Treis-Karden) lagen im Finale lange Zeit aussichtsreich im Rennen und lieferten sich über weite Strecken einen engen Vierkampf mit den Booten aus Großbritannien, den Niederlanden und Italien. Bis zur 1500-Meter-Marke behaupteten sich die Deutschen in der Spitzengruppe, bevor Italien mit starkem Schlussspurt vorbeizog und dem DRV-Achter den dritten Platz entriss. Gold sicherte sich doch noch der britische Achter vor den Niederlanden. Nach dem vielversprechenden Vorlaufsieg gegen die späteren Europameister war die Enttäuschung entsprechend groß: „Heute mussten wir Lehrgeld bezahlen“, sagte Theis Hagemeister, Schlagmann des Achters. Auch Steuermann Jonas Wiesen sprach von einem „Tag zum Lernen“: „Wir haben unseren Rhythmus und unsere Coolness verloren. Die anderen Boote haben uns heute gejagt und gefangen.“ Cheftrainer Marcus Schwarzrock ordnete das Ergebnis wie folgt ein: „Das ist natürlich eine Enttäuschung – vor allem nach dem souveränen Vorlauf. Aber das ist eine junge Mannschaft mit viel Potenzial und ich bin sehr zuversichtlich, dass wir auf dem richtigen Weg sind.“ Auch Bootstrainer Mark Emke blickt nach vorn: „Es ist ein Prozess, den wir weitergehen müssen.“ Ziel bleibt, zum Saisonhöhepunkt in Shanghai das stärkste Rennen zu fahren.
Alexandra Föster wird Elfte im Frauen-Einer
Alexandra Föster (RC Meschede) belegte im B-Finale des Frauen-Einers nur den fünften Platz und schloss die Europameisterschaft damit auf Rang elf ab. Die 22-Jährige lag zu Beginn des Rennens auf Rang vier, musste aber auf den letzten 500 Metern noch eine Gegnerin ziehen lassen. Den Sieg im B-Finale sicherte sich die Belgierin vor der Schweizerin und der neutralen Athletin. Für Föster, die im Vorfeld noch zum erweiterten Favoritenkreis gezählt hatte, war das Ergebnis eine deutliche Enttäuschung. „Erst einmal sind wir mit sehr niedrigen Erwartungen hier angereist“, sagte Bootstrainer Sebastian Kleinsorgen im Anschluss. „Doch jetzt ist es schon schlimmer als erwartet. Das Ergebnis kann ich weder mit technischen Fehlern, noch mit unfairen Bedingungen oder kurzfristigen Trainingsausfällen erklären. Bei diesen Bedingungen hätte Alex sicherlich 20 Sekunden und mehr schneller sein können – aber ihr Körper hat das heute nicht zugelassen.“ Kleinsorgen kündigte eine umfassende Analyse an: „Wir müssen jetzt erst einmal das Kehrblech holen und die Scherben sortieren. Dann ziehen wir unsere Schlüsse. Bisher sind wir noch nie so heftig gestolpert wie bei dieser Regatta. Umso wichtiger ist es, nun Ruhe zu bewahren und mit einer guten Portion Spaß im Training die nötige Sicherheit zurückzuholen – gerade im harten Einergeschäft.“
Auch DRV-Cheftrainer Marcus Schwarzrock stärkte der Athletin den Rücken: „Alex hat unser volles Vertrauen. Sie wird auch weiterhin eine Sportlerin sein, der wir zutrauen, in Richtung Los Angeles den Einer zu fahren. Sie war dreimal U23-Weltmeisterin, ist im vergangenen Jahr bei Olympia Siebte geworden – sie ist ein Supertalent und eine hervorragende Sportlerin. Dass sie hier aus mehreren Gründen nicht performt hat, ist bedauerlich – aber im Einer kann das passieren. Wir werden jetzt unsere Hausaufgaben machen, sie neu aufstellen und dann wird sie wieder an ihre Leistungen anknüpfen können.“
Sportliche Spitze des DRV zieht positives Fazit
Insgesamt zeigt sich Cheftrainer Marcus Schwarzrock sehr zufrieden mit dem Abschneiden des deutschen Teams: „Platz zwei in der Nationenwertung ist unterm Strich ein sehr gutes Ergebnis für uns. Natürlich hat nicht alles so funktioniert, wie wir es uns erhofft hatten, aber ich nehme sehr viel Positives mit. Die Mannschaft ist insgesamt auf einem guten Weg – die Stimmung war hervorragend, der Teamgeist spürbar, unsere Trainer leisten sehr gute Arbeit. Klar, es gab Licht und Schatten, aber gerade das engere Zusammenrücken des gesamten Teams hat sich auch auf dem Wasser widergespiegelt. Es kann nicht alles auf Anhieb klappen, doch für die erste Regatta im neuen Olympiazyklus sehe ich uns auf dem richtigen Weg.“
Robert Sens, Vorstand Leistungssport im DRV, ordnete die Ergebnisse ähnlich ein – auch wenn das letzte Rennen der Männer-Achter die direkte Wahrnehmung beeinflusste: „Natürlich hätten wir uns nach den Vorläufen in manchen Rennen mehr erhofft. Aber an der Weltspitze geht es extrem eng zu – wenn man nicht sofort im Rennen ist, nutzen die anderen Nationen jede Gelegenheit. Das macht die Gesamteinordnung nicht ganz leicht. Dennoch: Die Richtung, die wir eingeschlagen haben, stimmt absolut. Jetzt gilt es, diesen Weg konsequent weiterzugehen. Jede Mannschaft weiß, wo sie steht und woran gearbeitet werden muss. Insgesamt hat das Team eine kämpferische Leistung gezeigt. Wir haben gesehen, dass wir in vielen Bootsklassen konkurrenzfähig und in Schlagdistanz zur Weltspitze sind. Marcus und ich haben volles Vertrauen in unsere Sportlerinnen und Sportler sowie in unser Trainerteam – und wir werden mit aller Konsequenz weiterarbeiten.“
Den Bericht vom ersten Finaltag der EM mit vier deutschen Siegen finden Sie hier.
Events
Boote
Vorlauf 1 | 6:25.76 | 3 . Platz | |
Halbfinale A/B 2 | 6:25.66 | 5 . Platz | |
Finale B | 6:28.10 | 4 . Platz |
Vorlauf 1 | 5:56.11 | 5 . Platz | |
Finale B | 5:51.70 | 5 . Platz |
Vorlauf 1 | 5:18.79 | 1 . Platz | |
Finale A | 5:24.29 | 4 . Platz |
Vorlauf 1 | 7:10.88 | 4 . Platz | |
Finale B | 7:10.84 | 2 . Platz |
Vorlauf 1 | 6:04.71 | 3 . Platz | |
Finale A | 6:14.78 | 5 . Platz |
Vorlauf 2 | 6:47.80 | 1 . Platz | |
Halbfinale A/B 1 | 6:50.66 | 3 . Platz | |
Finale A | 6:46.08 | 4 . Platz |
Vorlauf 4 | 6:27.77 | 5 . Platz | |
Finale C | 6:21.45 | 4 . Platz |
Vorlauf 1 | 5:39.79 | 3 . Platz | |
Halbfinale A/B 2 | 5:40.05 | 3 . Platz | |
Finale A | 5:39.81 | 5 . Platz |
Vorlauf 1 | 7:27.03 | 4 . Platz | |
Halbfinale A/B 2 | 7:41.82 | 6 . Platz | |
Finale B | 7:42.73 | 5 . Platz |
Vorlauf 1 | 6:18.06 | 3 . Platz | |
Finale A | 6:12.62 | 2 . Platz |
Vorrennen/Bahnverteilungsrennen | 7:01.35 | 1 . Platz | |
Finale A | 6:57.41 | 1 . Platz |
Vorrennen/Bahnverteilungsrennen | 8:11.59 | 1 . Platz | |
Finale A | 8:04.35 | 1 . Platz |
Vorlauf 2 | 9:23.23 | 4 . Platz | |
Finale B | 9:31.10 | 1 . Platz |
Vorlauf 1 | 6:59.45 | 1 . Platz | |
Finale A | 6:51.24 | 1 . Platz |
Vorrennen/Bahnverteilungsrennen | 6:30.63 | 1 . Platz | |
Finale A | 6:25.53 | 1 . Platz |
Vorrennen/Bahnverteilungsrennen | 6:56.29 | 1 . Platz | |
Finale A | 6:54.71 | 1 . Platz |