11. Mai 2022 | Verband

Interview mit Moritz Petri und Martina Schott zur geplanten DRV-Strukturreform

Präsidium des Deutschen Ruderverbandes (auf dem Bild fehlt Steffen Planer als Vertreter des Länderrates), Foto: Detlev Seyb
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"Viele Rückmeldungen von bisher Unbekannten"

Herr Petri, die ersten beiden Info-Foren zur Verbandsreform sind mit sehr guter Beteiligung gelaufen, beim ersten waren 120 Leute per Zoom dabei, beim zweiten 100. Wie ist die Präsentation nach Ihrer Wahrnehmung angekommen?

Moritz Petri: Es waren zwei sehr gute Infoforen. Ich bin nicht nur von der quantitativen Teilnahme begeistert, sondern insbesondere auch von den inhaltlichen Fragestellungen. Besonders hat mich gefreut, dass viele Rück- und Wortmeldungen von Ruderkameradinnen und Ruderkameraden kamen, die nicht auf dem Funktionärstableau des Deutschen Ruderverbandes (DRV) stehen. Für mich waren das erfrischende Fragen, weil sie aus der Ecke kamen, die bisher keinen Verbands-Stallgeruch haben. Ich denke, dass auch das virtuelle Format und die Begrenzung auf eine Stunde dazu beigetragen haben und damit vielen die Teilnahme erst schmackhaft gemacht sowie ermöglicht haben. Damit haben wir auch ein ganz anderes Rückmeldungsbild erhalten. Das, was wir bislang über die E-Mail struktur@rudern.de bekommen, ist durchweg positiv.

Wie bewerten Sie, dass sich keine „altgedienten“ Funktionäre zu Wort gemeldet haben?

Moritz Petri: Ich kann das noch nicht ganz einschätzen. Im Positiven könnte das heißen, dass sie die neue Struktur im Kern schon kannten, da ich sie auf dem Rudertag schon skizziert hatte und sie somit ihren Erwartungen entsprach. Negativ möchte ich das gar nicht sehen, weil mir das gar nicht liegt.

Letztlich hat die Struktur, die Sie dem Verband vorschlagen, ziemlich genau das Gesicht, das Sie bereits beim Rudertag in Schweinfurt gezeichnet hatten.

Moritz Petri: Auf dem Rudertag habe ich es in Nuancen anders vorgestellt. In dem demokratischen Prozess, in dem sich das Präsidium eingebracht und der Länderrat mitdiskutiert hat, hat das ganze schon Änderungen erfahren. Den Kern hat allerdings bis heute niemand in Frage gestellt. Im Gegenteil: Jeder sagt, das muss unbedingt so kommen und wenn ich vom Kern spreche, meine ich den hauptamtlichen Vorstand und das Aufsichtsgremium - wie auch immer das Kind nachher heißt. Der Name Aufsichtsrat ist aber ein guter Arbeitstitel, weil es verdeutlicht, was das Gremium machen soll.

Waren Sie von der positiven und konstruktiven Resonanz dennoch ein wenig überrascht?

Ja, absolut. Das hat auch mir einen enormen Schub gegeben. Wir sind es im Deutschen Ruderverband ja über Jahrzehnte gewohnt, dass wir eigentlich noch nie etwas richtig gemacht haben.

Ursprünglich wollten Sie vier hauptamtliche Vorstandsposten schaffen, jetzt sind es nur noch drei (Administration, Leistungssport, Jugend) – der Bereich Breitensport erhält keinen eigenen Vorstand, warum?

Moritz Petri: Realistisch müssen wir in unsere Kasse schauen und sehen, dass wir drei schon auf der Gehaltsabrechnung stehen haben, den vierten nicht. So eine Führungsposition ist nicht für ein Appel und ein Ei zu haben, da müssen wir realistisch sagen: Die Administration fällt nicht hinten runter, aber wir haben gerade nicht das Geld dafür, jemanden ausschließlich für das Management einzustellen, wir schauen also, wie wir die administrative Arbeit unter den Dreien aufteilen. Diese drei hauptamtlichen Vorstände müssen das Gesamtwohl des Verbandes im Blick haben. Der eine ist für den Leistungssport zuständig, der zweite für den Breitensport und der Dritte für die Jugend, aber alle drei sind dem Gesamtwohl des Verbandes verantwortlich. Durch die Präzisierung der Rollen und Aufgaben aller hauptamtlichen Mitarbeiter werden die Managementtätigkeiten auf mehr Schultern verteilt als vorher. Die letzten Monate haben gezeigt, dass die hauptamtlichen Mitarbeiter auch ohne Generalsekretär im Zusammenspiel mit dem Ehrenamt gute Arbeit leisten. Wir sollten diesen Versuch wagen, denn Menschen anstellen ist immer leichter als sie im Falle von Mittelknappheit abzubauen. Da haben wir als Verband auch ganz klar eine soziale Verantwortung.

Sie haben einmal von einem Mäzen gesprochen, durch den der Rudersport sich unabhängiger von Fördergeldern machen könnte. Ist das eine Träumerei oder suchen Sie noch so jemanden?

Moritz Petri: Grundsätzlich suchen wir immer nach Geld, versuchen dies auch mit dem neuen Marketingkonzept zu professionalisieren. Die Träumereien nach großen Sponsoren sollten wir im DRV allerdings begraben. Sponsoring und Mäzenatentum muss man unterscheiden. Sponsoring ist Leistung und Gegenleistung. Als Leistung dürfen Unternehmen den Rudersport als Marketinginstrument nutzen und wir bekommen dafür Geld. Dafür muss man seinen Marktwert kennen. Der Ruderverband ist nach Berechnung von Agenturen (unter anderem nach Fernsehminuten und Internetklicks) mit seinen drei Nationalmannschaften und dem Achter genau 56 Tausend Euro wert. Das sind nicht einmal die Flugkosten ins nächste Trainingslager. Deswegen suche ich einen Mäzenaten, der dem Rudern etwas Gutes tun will und dafür keine Gegenleistung erwartet. Von der Staatshand erhalten wir je nach Erfolgen bei Olympia usw. zwischen fünf und sechs-einhalb Millionen Euro. Das ist eine so genannte Fehlbedarfsfinanzierung. Dafür erwartet der Staat Medaillen. Aber jeden Euro, den ich über Sponsoring erwirtschafte, zieht der Bund von seiner Leistung ab. Das heißt, ich habe durch Sponsoring keinen Cent mehr in der Kasse. Meine Ambitionen, Sponsoren zu suchen, sind also begrenzt. Der kürzlich verstorbene dm-Gründer Götz Werner hat uns jedes Jahr einen sechsstelligen Betrag gespendet. Wir sind weiterhin ständig auf der Suche nach solchen Menschen und versuchen, unser Netzwerk zu erweitern.

Einige Wortmeldungen gingen dahin, dass das Ehrenamt in der neuen Struktur mit Aufsichtsrat und hauptamtlichem Vorstand zu kurz kommen könnte. Können Sie diese Sorge verstehen?

Martina Schott: Ich habe das gar nicht so aufgefasst. Eigentlich ist die Dichte in Bezug auf Rückmeldungen davon unberührt, da man jederzeit anrufen kann. Man kann also mit der Person, mit der man unzufrieden ist, in Kontakt treten, aber auch den Arbeitsrudertag dazu nutzen, oder den Rudertag selbst, man kann den Aufsichtsrat anrufen, man kann den Länderrat anrufen oder den Vereinsrat, falls er gebildet wird, und nicht zuletzt den hauptamtlichen Vorstand. So viele Zugriffsrechte hatten wir noch nie. Wir haben uns dafür entschieden, weil wir agiler werden wollen. Wenn wir nur alle vier Jahre Fachressorts gründen können, sind wir mit manchen Themen zu spät dran. Wir wollen die Gründung aber auch die Auflösung von Fachressorts davon abhängig machen, welche strategischen Ziele handlungsrelevant sind und was wir auf der operativen Ebene an Unterstützung brauchen. Darum haben wir die Fachressorts auf das operative Ehrenamt gehoben und ich bin auch dafür, stets Rückmeldung auf die Arbeitsleistung zu geben und jemandem gegebenenfalls auch nahezulegen, sich mehr zu zeigen oder sich auch aus einer Funktion zu verabschieden. Das finde ich besser, als wenn solche Themen aus einer zu großen Entfernung affekt- oder impulsgetrieben zur Sprache kommen.
Außerdem wollen wir anders miteinander umgehen. Auf dem Rudertag plötzlich Menschen mit Feedback von Unbekannten zu konfrontieren oder sie durch Nicht-Wahl abzustrafen, finde ich ein wenig „old school“, da wünsche ich mir für die Zukunft direktere Kommunikation. Das heißt nicht, dass das Ehrenamt nicht mehr angefasst werden darf, wir wollen es ja professionalisieren, dazu gehört auch die Organisation geeigneter Feedback-Kanäle.

Wie soll diese Professionalisierung genau aussehen?

Martina Schott: Die erste größere Veränderung ist die angesprochene Kommunikation. Es wird außerdem eine engere Abstimmung in der Setzung von Zielen geben und eine Bilanzierung des Zielerreichungsgrades. Da gab es bis jetzt größere Freiräume innerhalb der Fachressorts, jetzt streben wir eine engere Verknüpfung an zwischen dem Auftrag des Arbeits- und des Wahlrudertages und den strategischen Vorgaben des Aufsichtsrates sowie der Budgetverantwortung des hauptamtlichen Vorstandes. Das kann im positiven Falle sein, dass wir wichtige zielunterstützende Projekte stark forcieren. Es kann im negativen Fall auch sein, dass jemand ein liebevoll gepflegtes Projekt hintenanstellen muss, weil es zu den aktuellen Jahreszielen nicht passt. Bis zu einem gewissen Grad nehmen Freiheitsgrade ab, nicht aber in der Ausführung. Denn die Ehrenamtlichen, die ich bisher erleben durfte, sind häufig sehr gesettelt, kreativ und spannend.
Der andere Bereich ist, dass wir durch die Unterstützung von Tobias Weysters und seiner Arbeitsgruppe zur Digitalisierung einen starken Fokus darauf haben, wo unnötig ehrenamtliche Arbeit durch Dinge verbrannt wird, die man mit Programmen leichter erzeugen kann. 

Sie haben als Präambel fünf Visionen genannt. Zuvorderst wollen Sie die erfolgreichste Rudernation der Welt werden. Das ist ehrgeizig und passt zum Sport, aber davon ist der Verband aktuell weit entfernt.

Moritz Petri: Das ist ja nicht nur auf den Leistungssport gemünzt. Der DRV ist der mitgliederstärkste Ruderverband der Welt, das heißt der größte Nationalruderverband in der FISA und nebenbei einer der erfolgreichsten olympischen Spitzensportverbände in Deutschland. Daraus muss sich doch der Anspruch ableiten, dass bei Olympia keine Nation mehr Ruderinnen und Ruderer stellt als wir. In der weiteren Folge kann es auch keine Nation geben, die erfolgreicher ist als wir. Aber ich sehe das nicht rein durch die Leistungssportbrille, denn die Masse unserer Mitglieder kommt aus dem Breitensport und diese Position möchte ich halten, dass wir der mitgliederstärkste Verband der Welt bleiben.

Es gab nach dem enttäuschenden Olympia-Abschneiden in Tokio (nur zwei Silbermedaillen) viel Kritik von den Athleten an den Trainern. Ihre Arbeit würde nicht wertgeschätzt, es habe keine Nach-Olympische Aufarbeitung gegeben. Wie kriegen Sie, bzw. die neue Cheftrainerin Brigitte Bielig, die Athleten wieder ins Boot, um im Bilde zu bleiben?

Moritz Petri: Zunächst ist es mir wichtig, dass wir eine Kultur und ein Wertesystem haben, dass das offene Aussprechen von Themen fördert. Niemand, der bei uns seinen Mund aufmacht, hat irgendwelche Repressalien zu fürchten – ob als Athlet, Mitarbeiter oder Ehrenamtler. Sonst werden wir nicht besser werden.

Gerade nach Olympia in Tokio gab es kritische Aussagen von Athleten, die ihren Namen nicht nennen wollten, weil sie ihre Karriere gefährdet sahen.

Moritz Petri: Das ist erschreckend, ich habe das auch schon selbst erlebt. Ich möchte wirklich daran arbeiten, dass wir diese neue Kultur landauf landab verinnerlichen. Nicht jede Kritik ist in der Sache berechtigt, aber ich gestehe sie jedem zu. Den Leistungssport haben wir seit dem Rudertag in Schweinfurt strukturell bereits umgestellt, er wird nicht mehr ehrenamtlich, sondern hauptamtlich durch den Sportdirektor (Mario Woldt, d. Red.) geführt. Hier haben wir die Professionalisierung der Struktur schon vorweggenommen, was auch eine Forderung unseres größten Geldgebers, des Bundes, war. Wir haben das aber auch aus eigener Erkenntnis gemacht. Nun springen wir auf den Zug, dass wir diese Struktur auch dem ganzen Verband geben.
Zum Sportlichen: Wir haben auf Athletenseite einen enormen Umbruch, wie sehr oft nach olympischen Spielen, gerade im Riemenbereich der Männer. Wenn ich das richtig sehe, sind im Achter gerade noch zwei/drei Riemer übrig. Jetzt haben wir einen um ein Jahr verkürzten olympischen Zyklus. Diese Zeit fehlt, um die neue Truppe aufzubauen. Die Quali für Olympia 2024 in Paris findet aber schon bei den Weltmeisterschaften 2023 statt. Bis dahin müssen wir die Truppe am Laufen haben und im Saft stehen.

Das betrifft aber auch die anderen Nationen …

Moritz Petri: Absolut. Dennoch ist das die besondere Herausforderung gegenüber den normalen olympischen Zyklen. Vielleicht können die Nationen, in denen die Ruderer Vollprofis sind, diese Herausforderung besser meistern, aber das ist Spekulation.

Gibt es auf die Umstellung im Leistungssport nach der Kritik am alten System denn auch schon positive Rückmeldungen?

Moritz Petri: Eine Rückmeldung habe ich tatsächlich von Stephan Riemekasten (Der Hamburger und Germania RC) gelesen, der in einem Interview im „Hamburger Abendblatt“ gesagt hat, dass er mit Freude sehe, dass sich etwas bewegt und aus seiner Sicht gehe es in die richtige Richtung.

Olympische Medaillen bleiben der Gradmesser, an dem sich alles ausrichtet, aber Sie wollen im gleichen Zuge Rudern als Volkssport etablieren. Das fällt nicht so leicht wie etwa beim Fußball, denn jedes Dorf hat einen Bolzplatz aber eben nicht überall ist ein Gewässer und ein Bootshaus.

Moritz Petri: Die Entwicklung geht auch im Rudersport schon über die Bootshäuser hinaus. In unserer Gesellschaft erleben wir zunehmend den Individualsport, auch im Rudersport, was für konservative Ruderer schwer vorstellbar ist. Aber auf dem Markt gibt es längst das aufblasbare Ruderboot, dass man für kleines Geld in einer Tasche überall hinbringen und irgendwo einsetzen kann. Auch beim Indoor Rowing erleben wir dies seit Jahren, die Pandemie war hier ein wahnsinniger Booster, aber auch schon vorher hat uns Concept2 berichtet, 250 Tausend Ergometer an deutsche Privathaushalte verkauft zu haben. Wir haben 85 Tausend Mitglieder. Selbst, wenn jeder ein Ergo zu Hause hätte, bliebe noch sehr viel Luft zu den 250 Tausend. Das ist ein großes Potenzial, da Rudern in der Gesellschaft sehr positiv besetzt ist. Uns muss es doch gelingen, von den vielen Hobbyruderern einen gewissen Prozentsatz in unsere Bootshäuser zu locken.

Sie haben im „rudersport“-Interview im Herbst von 100.000 Mitgliedern als Ziel gesprochen, können die Vereine das stemmen? Wie kann der Verband helfen?

Moritz Petri: Wir als Verband müssen den Vereinen vorleben, wie man ehrenamtliches Engagement besser strukturieren kann. Deswegen haben wir in Schweinfurt das Ressort Breitensport mit den Arbeitskreisen Indoor Rowing, Coastal Rowing und Pararudern auf den Schild gehoben, wo Ehrenamtler genau darüber nachdenken, wie dieses zu schaffen ist. Den Ergebnissen möchte ich nicht vorgreifen, aber wir arbeiten mit viel Elan daran, dass die Vereine einen Mitgliederzuwachs verkraften können.

Martina Schott: Ich habe im Gespräch mit Katharina von Kodolitsch gerade erfahren, dass Vereine auch in der Anfängerausbildung schon auf digitale Unterstützung zurückgreifen. Man kann sich Videos über Rudertechnik ansehen, die Anfänger werden auf dem Wasser gefilmt und erhalten dann individuelle Rückmeldung. Dadurch werden die Lernkurven steiler und Ruderer können schneller in eine Trainingsgruppe integriert werden. Da laufen also viele Ideen im operativen Bereich. Als Verband können wir dazu beitragen, dass wir diese Ideen teilen, dass nicht in jedem Verein das Rad neu erfunden werden muss.

Sehen Sie nicht die Gefahr, dass die Individualisierung an den Bootshäusern vorbei geht?

Martina Schott: Ich glaube fest daran, dass das eine coronageprägte Furcht ist, die sich nicht bewahrheiten wird. Die Leute scharren mit den Hufen und ich bin sehr sicher, dass wir dieses große Pfund, was der Rudersport bietet, nämlich das Gemeinschaftserleben, weiter pflegen werden.

Moritz Petri: Wenn wir diese Individualisten erstmal an der Angel haben und ihnen unsere Sportart näherbringen, zum Beispiel auch mit dem Thema Wanderrudern und mit Reisen und Rudern, kriegen wir den einen oder anderen auch gelockt. Ich könnte zum Beispiel Indoor Ruderer über eine wie auch immer geartete Einzelmitgliedschaft binden. Für vielleicht 100 Euro im Jahr kann er an etlichen Veranstaltungen teilnehmen, auch virtuell, bekommt den „rudersport“ nach Hause geschickt und vielleicht eine Sportversicherung (das macht der Deutsche Kanuverband vor). Das könnte ein Weg von vielen sein, Mitglieder zu akquirieren, die dann vielleicht Lust auf mehr bekommen.

Indoor Rowing ist als Teil des Breitensports nicht als eigenes Referat im DRV vertreten. Wäre das nicht geboten?

Martina Schott: Im Moment noch, wir sprechen ja über die dynamische Entwicklung von Fachressorts. Und da sprechen Sie genau das Thema an, von dem wir noch nicht wissen, ob es womöglich eine Beschleunigung erfahren muss. Wenn das plötzlich durch die Decke geht, ist es angemessen zu überlegen, ob man daraus ein eigenes Ressort macht und Axel Eimers und sein Team an der Stelle adäquat entlastet.

Es ist ja auch nicht ganz ausgeschlossen, dass Indoor Rowing sogar mal olympisch wird …

Moritz Petri: Das ist tatsächlich nicht auszuschließen. Das IOC entscheidet immer danach, wie ich eine Sportart universal machen kann, wie ich sie weitestgehend auf der Welt verbreiten kann. Das ist auch der Grund, warum jetzt Coastal Rowing kommt. Rudern ist bisher die Sportart der vermögenderen Nationen, eine technische Sportart, die auf den Regattastrecken einen immensen Aufwand benötigt. Mit dem Coastal Rowing will man jetzt die karibischen Staaten begeistern, die bisher vom olympischen Rudern ausgeschlossen waren. Wenn wir denen jetzt erzählen, Ergometerrudern geht überall, wäre das IOC wahrscheinlich das Erste, dass schreien würde: „Her damit“.

Das Gespräch führte Bert Langbehn (Rudersport)

rudersport erscheint im Sportverlag Sindelfingen und kann im Abo (88,20 €) oder als Einzelheft (8,90 € einschl. Versandgebühr) bestellt werden, Mail: vertrieb@sportverlag-sindelfingen.de, Internet: www.rudersport-magazin.de