30. Apr. 2021 | Nationalmannschaft | von Hajo Hollatz

Sieben Boote bereits im Finale am Samstag

Oliver Zeidler dominierte beeindruckend im Vorlauf. Foto: DRV/Seyb

Bei Sonnenschein und Temperaturen um die 23°C begann der erste Weltcup für die deutschen Ruderinnen und Ruderer in Zagreb, Kroatien. Der erste Renntag stand wie gewohnt im Zeichen der Vor- und Hoffnungsläufe. Besonders hingegen war, dass die Rennen im Zeitfahren (Time Trials) ausgetragen wurden. Für die neun deutschen Boote lassen sich die Ergebnisse am Ende des Tages durchaus sehen. Vier lösten direkt nach den Vorläufen das Finalticket, weitere drei Boote machten am Nachmittag den Einzug ins Finale nachträglich perfekt. Beide Männer-Doppelzweier haben dann morgen im Halbfinale noch alle Chancen, sich für das A-Finale zu beweisen.

Eine große Änderung im Zeitplan müssen die Teams jedoch hinnehmen. Aufgrund von vorhergesagtem starkem Wind am Sonntag entschied der Weltverband, alle Rennen auf den morgigen Samstag zu verlegen. Damit können sich die Zuschauerinnen und Zuschauer zuhause bereits morgen auf spannende Finalläufe freuen.

Zwei deutsche Leichtgewichts-Frauen-Einer im A-Finale
Im ersten Rennen des Tages mit deutscher Beteiligung trennten Katrin Thoma (Frankfurter RG Germania) im Leichtgewichts-Frauen-Einer fünf Sekunden vom direkten Einzug in das Finale. Am Nachmittag im Hoffnungslauf hingegen lief es dann deutlich besser. Dort wusste sie zu überzeugen und gewann den Lauf mit knapp einer Sekunde Vorsprung. Der Einzug ins A-Finale war geglückt.

Ähnlich verlief der Renntag für Luise Asmussen (Vegesacker RV), für die es der erste Weltcup überhaupt war. Nachdem Asmussen im Vorlauf nicht über einen dritten Platz hinwegkam, bewies sie anschließend im Hoffnungslauf Stärke. Im selben Lauf wie Thoma hieß die Devise sich vor den fünften Platz zu schieben. Mit einem Platz vier kann Asmussen sich nun auf das morgige A-Finale freuen.

Überzeugender Vorlauf von Joachim Agne im LM1x
Im Leichtgewichts-Männer-Einer löste Joachim Agne (Akademischer RC Würzburg) bereits im Vorlauf das Ticket für das Finale am Samstag. In seinem Lauf setzte Agne sich um acht hundertstel Sekunden durch und verwies seinen Konkurrenten aus der Türkei auf Platz zwei. Dabei lag Agne nach 1000 Metern schon knapp eineinhalb Sekunden hinter seinem Konkurrenten, konnte aber auf der zweiten Hälfte der Strecke diesen Rückstand wettmachen und in eine Führung umwandeln. Der Finallauf am Samstagvormittag (12:46 Uhr) kann sich nach den Vorläufen zu einem Dreikampf zwischen Agne und den Ruderern aus der Türkei und Ungarn entwickeln.

Zwei deutsche Männer-Doppelzweier im Halbfinale
Das Duo um Marc Weber und Stephan Krüger (Gießener RC 'Hassia' 1906/Frankfurter RG Germania) im Männer-Doppelzweier ruderte heute im Vorlauf auf Platz zwei und zeiht damit direkt ins Halbfinale am morgigen Samstag. Nachdem sie nach 1000 Meter noch in Führung gelegen haben, liegen Krüger/Weber am Ende nur knapp eine Sekunde hinter dem polnischen Boot. Im Quervergleich zu den anderen Läufen belegen sie hinter Frankreich, Polen und der Schweiz den vierten Platz. Für Spannung im morgigen Halbfinale ist dementsprechend vorgesorgt.

Im selben Vorlauf sicherte sich auch der zweite Männer-Doppelzweier mit Stephan Riemekasten und Moritz Wolff (Der Hamburger und Germania Ruder Club e.V./Berliner Ruder-Club e.V.) einen Platz im Halbfinale. Mit größerem Abstand auf die ersten beiden Plätze, jedoch mit ausreichend Luft auf den vierten Platz kann der Blick nun ebenfalls auf das Halbfinale gerichtet werden.

Oliver Zeidler mit großem Abstand ins Finale
Oliver Zeidler (Donau-RC Ingolstadt) wird im Männer-Einer seiner Favoritenrolle gerecht und dominiert - anders als bei der EM in Varese - diesmal seinen Vorlauf. Mit einer Machtdemonstration setze er durch einen 15 Sekunden-Abstand auf Platz zwei ein kräftiges Ausrufezeichen. Nach dem Rennen sagte Oliver Zeidler: „Man startet natürlich auch hier erstmal so ein wenig ins Blaue hinein, aber ich bin ganz gut in die Regatta gestartet. Im Querverweis habe ich nun auf den ersten 1000 Metern bereits knapp vier Sekunden Vorsprung. Jetzt gucke ich, dass ich morgen im Halbfinale daran anknüpfen kann.“ Zeidler tritt morgen zunächst im Halbfinale an, welches nach den heutigen Leistungen nur ein Zwischengang auf dem Weg ins Finale bedeuten sollte.

Osborne/Rommelmann in guter Form
Auch Jason Osborne und Jonathan Rommelmann (Mainzer RV/Crefelder RC) gingen als Favoriten in ihren heutigen Vorlauf. Die EM-Silber-Medaillengewinner aus Varese, im Leichtgewichts-Männer-Doppelzweier, kamen von Anfang an gut vom Start weg. Durch einen sicheren ersten Platz zeigte das Duo bereits heute, dass Morgen im Finale der Platz nach ganz oben führen kann.

Osborne gab nach dem Rennen offen zu: „Es war schon schwierig jetzt in diesem Time Trial Modus zu fahren. Neben sich keine Boote zu sehen ist dann schon herausfordernd für die Motivation. Ich denke aber trotzdem, dass wir es ganz gut gemacht haben und sind entsprechend auch zufrieden mit uns.“ Sein Kollege Rommelmann ergänzt selbstbewusst: „Wir werden morgen mit dem ganz klaren Ziel an den Start gehen, das Rennen auch zu gewinnen. Die Konkurrenz wird es uns nicht leicht machen aber wir wollen das morgen souverän gestalten.

Testrennen im Frauen-Doppelvierer
Da im Frauen-Doppelvierer nur drei Teams gemeldet haben, ging es heute in einem Test-Rennen zunächst darum, sich an die Strecke zu gewöhnen und eine erste Einschätzung der Konkurrenz zu erfahren. Franziska Kampmann, Frieda Hämmerling, Carlotta Nwajide und Daniela Schultze (RV Waltrop/RG Germania e.V. Kiel/DRC Hannover/RC Potsdam) konnten den Testlauf mit circa eineinhalb Sekunden Vorsprung auf das Boot aus Frankreich gewinnen. Die Frauen aus der Schweiz lagen mehr als fünf Sekunden dahinter. Im morgigen Finale gilt es dann diese Form erneut abrufen zu können, damit es für den Frauen-Doppelvierer um Gold geht.

Männer-Doppelvierer geht den Weg über den Hoffnungslauf
Tim Ole Naske, Karl Schulze, Hans Gruhne und Max Appel. (Ruder-Gesellschaft HANSA e.V/Berliner Ruder-Club e.V/Ruder-Club Potsdam e.V./SC Magdeburg e.V.) wählten am heutigen Tage den Weg über den Hoffnungslauf ins Finale. Zuvor zeichnete sich ab, dass Appel leicht angeschlagen war, aber dennoch im Vorlauf an den Start gehen konnte. Karl Schulze sagte nach dem gelungen Hoffnungslauf: „Wir haben es heute ein wenig in Kauf genommen den Vorlauf etwas abzuschenken, um anschließend alles auf den Hoffnungslauf zu setzen.“ Auch für morgen konnte Schulze eine erste Prognose abgeben: „Wir haben endlich unser System gefunden und jetzt gilt es natürlich das auch bestmöglich abzurufen. Ich denke wir werden daher auch morgen um die Medaillen mitfahren können.“

Ausblick auf den Finaltag
Die morgigen Finalläufe werden zeigen, mit wie vielen Medaillen das deutsche Team die Rückreise antreten wird. Den Auftakt machen ab 10:00 Uhr die Männer im Doppelzweier in ihren Halbfinalläufen. Das letzte Finale und der Abschluss des ersten Weltcup gebührt den Männer-Einern.

Die Ergebnisse des morgigen Tages findet ihr wieder wie gewohnt auf rudern.de oder auf worldrowing.com. Darüber hinaus wird der Weltverband morgen einen Livestream anbieten.

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