U23-Nationalmannschaft startet gut vorbereitet in die WM
Der Ruderkanal von Poznan führt Niedrigwasser. 1,5 Meter fehlen zur üblichen Wasserlinie, die üblichen Stege und Startanlagen können deshalb nicht benutzt werden. Der im Winter wegen Reinigungsarbeiten abgelassene und nun wegen mangelnden Zuflusses ungewöhnlich seichte Maltasee soll dennoch eine sportlich korrekte Austragung der U23-Weltmeisterschaft ermöglichen. Das Meldeergebnis kann sich sehen lassen. 253 Mannschaften aus 53 Nationen werden von Mittwoch bis Sonntag (23. bis 27. Juli 2025) in Polen am Start sein. Die größten Mannschaften entsenden Italien und der Deutsche Ruderverband, die beide 17 der angebotenen 18 Bootsklassen besetzen.
Nach einer intensiven Vorbereitung in Ratzeburg hofft der DRV in Poznan auf ein gutes Abschneiden seiner Nachwuchs-Ruderer und -Ruderinnen zwischen 19 und 22 Jahren. Bei der letzten WM 2024 im kanadischen St. Catherines hatte die deutsche Mannschaft mit acht Medaillen den zweiten Platz hinter Großbritannien belegt und die Nationenwertung sogar gewonnen. Fünf Mal Edelmetall ging damals alleine auf das Konto des Leichtgewichtsbereiches, der sich international aber in einem Schrumpfungsprozess befindet. Nur noch vier leichte Klassen werden in Poznan ausgefahren, die beiden Doppelvierer-Konkurrenzen wurden gestrichen.
Für die Höhepunkte aus deutscher Sicht im olympischen Bereich hatten in Kanada die beiden WM-Titel im Einer für Timo Strache und Alexandra Föster gesorgt. Während Föster nun dem U23-Bereich entwachsen ist, startet Strache dieses Mal zusammen mit Ole Hohensee im Doppelzweier. Die Beiden sind das einzige DRV-Boot, das in der vorläufigen Setzliste auf Nummer eins steht. Die beiden Einer werden von Oliver Holtz, der wie Hohensee im A-Bereich schon eine gute Saison mit dem Doppelvierer hinter sich hat, und Rianne Lagerpusch gefahren.
Drei intensive Wochen in Ratzeburg
Nach den deutschen Jahrgangsmeisterschaften und der Nominierung hat sich die Nationalmannschaft drei Wochen lang bis vergangenen Donnerstag in der Ruderakademie Ratzeburg vorbereitet. „Es war eine intensive Zeit“, sagt Dirk Brockmann, der neue Bundestrainer U23. „Aber wir sind ganz gut durchgekommen. Natürlich gab es krankheitsbedingte Ausfälle, aber nie mehr als zwei oder drei Tage.“ Die Trainingsbedingungen hätten besser sein können, fast immer blies der Wind über den Küchensee. In den ersten beiden Wochen der UWV wurden hohe Umfänge mit geringer Intensität gefahren. „In der letzten Woche ging dann die Intensität rauf, wir sind auch gemeinsam Strecken gefahren, bis hin zum Relationsrennen am Donnerstag“, berichtet Brockmann. Für Abwechslung sorgte Training im Mixed-Achter und Mixed-Vierer, zwei Mal gab es in der Halle ein Zumba-Event, und gegrillt wurde natürlich auch. „Ich glaube, dass wir das Teambuilding gut hinbekommen haben. Die Sportler fühlen sich als Mannschaft“, sagt der Bundestrainer.
Drei Boote glänzen in den Relationsrennen
Einen sehr guten Eindruck hinterließen in den Relationsrennen diese drei Boote: der Männer-Achter mit Leon Gronbach, Sven Achterfeld, Paul Martin, Lino Zastrow, Johannes Benien, Noah Anger, Maximilian Pfautsch, Ole Bartenbach und Steuermann Sven Jagoda; der Männer-Doppelvierer mit Yannik Sens, Lukas Haaser, Paavo Tore Schewe und Jakob Geyer sowie der Frauen-Doppelzweier mit Johanna Debus und Charlotte Burgdorf. Nicht so stark, wie man es vielleicht erwartet hätte, traten die beiden Männer-Boote mit A-Bereich-Erfahrung auf, aber sie hatten auch schon einige schwere Regatten hinter sich. Über die gute Entwicklung des Frauen-Achters in Ratzeburg freute sich Dirk Brockmann besonders. Clara Reiter, Anni Kötitz, Lisa Behrens, Julia Irmler, Sara Grauer, Alina Krüger, Chiara Saccomando, Paula Becher und Steuerfrau Magdalena Hallay bilden das Boot. Die beiden Achter-Konkurrenzen sind mit 14 (Männer) bzw. zehn Nennungen (Frauen) außergewöhnlich zahlreich besetzt, sodass auch Semifinals ausgefahren werden.
Im Leichtgewichtsbereich sind vier deutsche Boote am Start, die sich individuell auf die WM vorbereitet haben. Erstmals gibt es bei der U23-WM Para-Wettbewerbe in den PR3-Einern. Als deutscher Starter ist Jan Rothländer dabei.
Auftakt am Mittwochnachmittag
Die WM-Wettbewerbe starten am Mittwoch (15.30 Uhr) und Donnerstag (10 Uhr) mit den Vorläufen. Nach der neuen Regel kommen hier neben den jeweils zwei Lauf-Besten auch die Zeitschnellsten weiter, Hoffnungsläufe gibt es nicht mehr. Am Freitag (14 Uhr) werden Viertel- und ein erster Teil der Halbfinals ausgefahren. Am Samstag (10 Uhr) stehen neben weiteren Halbfinals am Nachmittag (ab 14.05 Uhr) bereits zehn WM-Finals auf dem Tagesprogramm. Am Sonntag (10 Uhr) folgen die acht restlichen Finalläufe, um 12.37 Uhr beschließen die Männer-Achter das WM-Programm.
World Rowing streamt die WM-Finals auf seine Webseite.
Die deutsche Mannschaft für Poznan
Männer-Einer B: Oliver Holtz (Rostocker Ruder-Club)
Männer-Zweier B: Vinzent Kuhn, Leonardo Rosenquist (Ruderverein Münster, Ruder-Club Allemannia)
Männer-Doppelzweier B: Ole Hohensee, Timo Strache (Stralsunder Ruder-Club, Hannoverscher Ruder-Club)
Männer-Vierer B: Maximilian Brill, Alvar Flöter, Keno Salzmann, Lars Trampert (Rudergesellschaft Speyer, beide Frankfurter Rudergesellschaft Germania, Karlsruher Ruder-Verein Wiking)
Männer-Doppelvierer B: Jakob Geyer, Lukas Haaser, Paavo Scheewe, Yannik Sens (Berliner Ruder-Club, Laubegaster Ruderverein Dresden, Olympischer Ruder-Club Rostock, Berliner Ruder-Club)
Männer-Achter B: Sven Achterfeld, Noah Anger, Ole Bartenbach, Johannes Benien, Leon Gronbach, Paul Martin, Maximilian Pfautsch, Lino Zastrow, Stm. Sadeepa Jagoda (Renn-Ruder-Gemeinschaft Mülheim, Ulmer Ruder-Club Donau, Rudergesellschaft Speyer, Ruderverein Dorsten, Rudergesellschaft Speyer, Kettwiger Ruder-Club, Hallesche Rudervereinigung, USV TU Dresden, Bessel-Ruder-Club).
Männer Ersatz: Jakob Rastetter (Hanauer Ruderclub Hassia), Tom Olbrich (Dresdner Ruderverein), Franz Rudolph (Dresdner Ruder-Club)
Frauen-Einer B: Rianne Lagerpusch (Frankfurter Rudergemeinschaft Germania)
Frauen-Zweier B: Antonia Labonde, Malou Wollenhaupt (beide Frankfurter Rudergemeinschaft Germania)
Frauen-Doppelzweier B: Charlotte Burgdorf, Johanna Debus (Ruderverein Weser Hameln, Ruderverein Hellas Offenbach)
Frauen-Vierer B: Helena Wegener, Nike Utesch, Elena Carius, Raphaela Werner (Ruderklub am Wannsee, Der Hamburger und Germania Ruder-Club, Mainzer Ruder-Verein, Sportclub Magdeburg)
Frauen-Doppelvierer B: Lena Gresens, Charlotte Luster, Paula Lutz, Lanea Rüter (Ruder-Club Potsdam, Hallesche Ruder-Vereinigung, Mannheimer Ruder-Club, Ruder-Club Tegel)
Frauen-Achter B: Paula Becher, Lisa Behrens, Sara Grauer, Julia Irmler, Anni Kötitz, Alina Krüger, Clara Reiter, Chiara Saccomando, Stfr. Magdalena Hallay (Deutscher Ruder-Club, Der Hamburger und Germania Ruder Club, Ruderverein Münster, Ruder-Club Witten, Ruder-Club Potsdam, Rudervereinigung Kappeln, Karlsruher Ruder-Verein Wiking, Breisacher Ruderverein, Ruderclub Germania Düsseldorf)
Frauen Ersatz: Anna Schiefer (Deutscher Ruder-Club), Sophie Egger (Rudergesellschaft München), Lisa Nagler (Ulmer Ruder-Club Donau)
Leichtgewichts-Männer-Einer B: Mats Winkels (WSV Düsseldorf Rudergesellschaft)
Leichtgewichts-Männer-Doppelzweier B: Naveen Shah, Maximilian Rühling (Ruderverein Kurhessen-Cassel, Mainzer Ruder-Verein)
Leichtgewichts-Frauen-Einer B: Ayse Gündüz (Ruder-Union Arkona Berlin)
Leichtgewichts-Frauen-Doppelzweier B: Caro Oldenkott, Nathalie Sendjuk (Neusser Ruderverein, Ruderklub am Wannsee)
Para PR3-Einer B: Jan Rothländer (Ruder-Club Bergedorf)
Events
Boote
| Vorlauf 5 | 7:01.25 | 1 . Platz | |
| Viertelfinale 4 | 6:53.20 | 2 . Platz | |
| Halbfinale A/B 1 | 6:53.35 | 3 . Platz | |
| Finale A | 6:54.54 | 2 . Platz |
| Vorlauf 3 | 6:31.88 | 3 . Platz | |
| Halbfinale A/B 2 | 6:30.23 | 2 . Platz | |
| Finale A | 6:26.12 | 2 . Platz |
| Vorlauf 4 | 6:23.73 | 2 . Platz | |
| Halbfinale A/B 2 | 6:14.90 | 3 . Platz | |
| Finale A | 6:10.78 | 2 . Platz |
| Vorlauf 1 | 6:06.98 | 3 . Platz | |
| Halbfinale A/B 2 | 6:00.98 | 3 . Platz | |
| Finale A | 6:02.22 | 6 . Platz |
| Vorlauf 3 | 5:49.18 | 1 . Platz | |
| Halbfinale A/B 2 | 5:46.33 | 2 . Platz | |
| Finale A | 5:53.52 | 3 . Platz |
| Vorlauf 3 | 5:33.57 | 1 . Platz | |
| Halbfinale A/B 2 | 5:31.15 | 1 . Platz | |
| Finale A | 5:33.52 | 3 . Platz |
| Vorlauf 2 | 7:39.84 | 4 . Platz | |
| Finale A | 8:00.17 | 5 . Platz |
| Vorlauf 1 | 7:24.94 | 4 . Platz | |
| Finale B | 7:16.33 | 1 . Platz |
| Vorlauf 3 | 7:05.77 | 2 . Platz | |
| Halbfinale A/B 2 | 6:55.89 | 3 . Platz | |
| Finale A | 6:53.51 | 3 . Platz |
| Vorlauf 1 | 6:48.30 | 3 . Platz | |
| Halbfinale A/B 2 | 6:39.26 | 4 . Platz | |
| Finale B | 6:43.48 | 5 . Platz |
| Vorlauf 1 | 6:29.65 | 2 . Platz | |
| Finale A | 6:33.15 | 2 . Platz |
| Vorlauf 2 | 6:09.22 | 2 . Platz | |
| Finale A | 6:20.64 | 4 . Platz |
| Vorlauf 2 | 7:01.87 | 3 . Platz | |
| Finale A | 7:04.15 | 5 . Platz |
| Vorlauf 2 | 6:33.84 | 1 . Platz | |
| Finale A | 6:35.58 | 2 . Platz |
| Vorlauf 2 | 7:52.91 | 3 . Platz | |
| Finale A | 7:48.63 | 3 . Platz |
| Vorrennen/Bahnverteilungsrennen | 7:13.78 | 3 . Platz | |
| Finale A | 7:25.62 | 3 . Platz |
| Vorrennen/Bahnverteilungsrennen | 8:27.10 | 3 . Platz | |
| Finale A | 8:18.67 | 4 . Platz |