Die U23-Weltmeisterschaften 2025 in Posen haben begonnen – und der erste Regattatag am Maltasee bot direkt spannenden Sport, stark besetzte Felder und gute Leistungen der deutschen Mannschaft. Insgesamt neun DRV-Boote gingen heute auf dem trotz Niedrigwasser bestens vorbereiteten Regattakurs an den Start. Mit zweimal Rang 2, sechsmal Rang drei und einem vierten Platz konnten zwei Finalteilnahmen errudert werden, fünf Boote gingen ins Halbfinale, nur der Frauen-Zweier ohne muss ins B-Finale und ist raus aus dem Medaillenkampf. Jan Rothländer steht im PR3-Einer schon im Finale, heute ging es um die Bahnverteilung.
U23-Bundestrainer Dirk Brockmann: "Das war ein guter Auftakt in die U23-WM, die Tendenzen von Ratzeburg haben sich bestätigt. Der Frauen-Zweier war ein Rückschlag. Die beiden Vierer ohne haben mich dagegen positiv überrascht, insgesamt gehen wir motiviert und zuversichtlich in den morgigen Tag."
Erstes deutsches WM-Rennen durch Jan Rothländer im PR3-Einer
Den Auftakt aus deutscher Sicht machte um 15:40 Uhr Jan Rothländer (Ruder-Club Bergedorf), der im Para PR3-Einer zum ersten Mal ein deutsches Boot in dieser neuen U23-Klasse aufs Wasser brachte. Rothländer belegte im Vorrennen um die Bahnverteilung Platz 3 hinter Australien und der Ukraine mit einem starken Rennen. Das Ergebnis: 08:27.10 Minuten – ein starker Einstieg in seine WM-Premiere unter den Augen von Trainer Alexander Vollmer im "Races for Lanes". Denn alle drei Gegner haben schon Weltcup-Erfahrung mit starken Vorleistungen.
Sehr enge Rennen bei den Leichtgewichts-Einern
Im Leichtgewichts-Frauen-Einer zeigte Ayse Gündüz (Ruder-Union Arkona Berlin) eine starke Vorstellung in einem sehr ausgeglichenen Feld. In einem Herzschlagfinale belegte sie Rang drei hinter Südafrika und Irland – nur 0,09 Sekunden trennten sie vom zweiten Platz, der automatisch für das Finale gereicht hätte. Ihre Zeit: 07:52.91 Minuten, damit sicher weiterqualifiziert für das Finale im Zeitvergleich.
Ähnlich knapp lief es bei Mats Winkels (WSV Düsseldorf Rudergesellschaft), der im Leichtgewichts-Männer-Einermit 07:01.87 Minuten hauchdünn hinter den USA (07:01.85) auf Rang drei ins Ziel kam. Damit trennten ihn zwei Hundertstel vom Direkteinzug. Der Rückstand auf den Seriensieger aus Italien betrug lediglich zwei Sekunden – auch für ihn ein gelungener Auftakt. Mit seiner starken Zeit konnte sich Winkels schon für das A-Finale qualifizieren, das war noch seiner starken Vorstellung dann doch erwartet worden.
Frauen-Zweier im B-Finale – Männer-Zweier mit starkem Finish
Im Frauen-Zweier ohne Steuerfrau ruderten Antonia Labonde und Malou Wollenhaupt (beide Frankfurter RG Germania) auf Rang vier in ihrem stark besetzten Vorlauf. Mit einer Zeit von 07:24.94 Minuten müssen sie ins B-Finale und können nicht mehr in den Medaillenkampf eingreifen.
Der Männer-Zweier mit Vinzent Kuhn und Leonardo Rosenquist (RV Münster / RC Allemannia) überzeugte mit einem starken dritten Platz im Vorlauf. In 06:31.88 Minuten lag das Duo nur rund eine Sekunde hinter den Seriensiegern aus der Türkei – ein hoffnungsvoller Einstieg und die Qualifikation für das Halbfinale.
Starke Auftritte der Doppelzweier
Für das sportliche Highlight aus deutscher Sicht sorgte der Frauen-Doppelzweier mit Charlotte Burgdorf (RV Weser Hameln) und Johanna Debus (RV Hellas Offenbach). Das Duo zeigte sehr starke mittlere 1000m, lieferte sich ein enges Rennen mit Rumänien und Italien und belegte am Ende Rang zwei in 07:05.77 Minuten – nur 1,5 Sekunden hinter den Siegerinnen aus Rumänien, die sich auf dem letzten Streckenviertel an den führenden Deutschen vorbei schieben konnten. Im Endspurt kam das deutsche Duo nicht in den Sprint, das kann im Halbfinale verbessert werden.
Im Männer-Doppelzweier lieferten Timo Strache und Ole Hohensee (Stralsunder RC / Hannoverscher RC) einen echten Schlagabtausch mit dem französischen Duo. In einem der schnellsten Vorläufe des Tages belegten sie in 06:23.73 Minuten mit einem Bugkasten Rückstand (nur 0,45 Sekunden) Rang zwei und qualifizierten sich souverän für das Halbfinale. Die beiden zählen weiterhin zu den Hoffnungsträgern der DRV-Flotte – das zeigte sich heute eindrucksvoll.
Beide Vierer ohne überraschen positiv
Der Frauen-Vierer ohne Steuerfrau mit Helena Wegener, Nike Utesch, Elena Carius und Raphaela Werner (Rk am Wannsee / DHuGRC / MRV / SC Magdeburg) traf auf starke Konkurrenz aus Großbritannien und Neuseeland. Das deutsche Quartett behauptete sich mit einer Zeit von 06:48.30 Minuten und einem soliden dritten Rang – der ebenfalls den direkten Einzug in die nächste Runde und damit Halbfinale bedeutet.
Ein intensives Rennen absolvierte auch der Männer-Vierer ohne Steuermann mit Maximilian Brill, Alvar Flöter, Keno Salzmann und Lars Trampert (RG Speyer / FRG Germania / RV Wiking). In einem dichten Feld belegten sie mit 06:06.98 Minuten den dritten Rang. Damit sind sie im Halbfinale, müssen sich hier aber noch einmal steigern, um den nächsten Schritt zu gehen.