24. Juli 2025 | Nationalmannschaft | von Hans Strauss

Vier Siege am Donnerstag runden gute Vorlauf-Bilanz ab

Vorlaufsieger bei der U23-WM: der Männer-Doppelvierer mit Yannik Sens, Lukas Haaser, Paavo Schewe und Jakob Geyer. Foto: meinruderbild
Auch der Männer-Achter gewann bei der U23-WM seinen Vorlauf. Leon Gronbach, Sven Achterfeld, Paul Martin, Lino Zastrow, Johannes Benien, Noah Anger, Maximilian Pfautsch, Ole Bartenbach und Stm. Sadeepa Jagoda bilden das Boot. Foto: meinruderbild
Die erste Hürde problemlos genommen: Oliver Holtz auf dem Weg zum Vorlaufsieg bei der U23-WM in Poznan. Foto: meinruderbild
3 Bilder

Das kann sich sehen lassen: 16 der 17 gestarteten Boote des deutschen Ruderverbandes sind nach dem Abschluss der Vorläufe bei der U23-Weltmeisterschaft noch im Rennen um die Medaillen. Am Donnerstag (23. Juli 2025) waren im polnischen Poznan alle acht gestarteten Mannschaften erfolgreich.

Im zahlreich besetzten Männer-Einer-Wettbewerb qualifizierte sich Oliver Holtz als Vorlaufsieger für das Viertelfinale. Zwei weitere Siege feierten der Männer-Achter und der Männer-Doppelvierer, die damit beide im Halbfinale stehen. Der Leichtgewichts-Doppelzweier der Männer war der vierte Vorlauf-Sieger des DRV und zog damit ins A-Finale ein. Zweite Plätze bescherten dem Frauen-Achter und dem Frauen-Doppelvierer ebenfalls den Einzug ins A-Finale. Am knappsten war es für Rianne Lagerpusch, doch ihr vierter Rang reichte dank der Zeit, um den letzten freien Platz im A-Finale des Frauen-Einers zu erobern. Der leichte Frauen-Doppelzweier wurde im Bahnverteilungsrennen Dritter.

Brockmann sieht Fortsetzung des Trends

U23-Bundestrainer Dirk Brockmann war mit dem WM-Einstand naturgemäß sehr zufrieden. „Frauen-Achter, Männer-Achter und Männer-Doppelvierer haben nach den guten Leistungen in den Relationsrennen ihren positiven Trend fortgesetzt. Gestern schon war der Männer-Doppelzweier besser als in der Relation, aber das war zu erwarten. Alle haben gute bis sehr gute Rennen gezeigt“, sagte Brockmann. Einer-Fahrerin Lagerpusch traut er trotz ihrer Zitterpartie zu, „dass sie ein gutes Finale fährt. Rudertechnisch wird sie sich steigern. Heute ist sie schlecht reingekommen, hat es aber noch gerettet“.

Im Frauen-Einer war das Feld auf zwölf Teilnehmerinnen geschrumpft. Das hieß für die beiden Vorläufe: es ging nicht ums Halbfinale, sondern um die direkte Qualifikation für das A-Finale. Im zweiten Vorlauf wurde die für die Schweiz startende Aurelia-Maxima Janzen (Rostocker Ruder-Club) als souveräne Erstplatzierte ihrer Favoritenrolle gerecht. Rianne Lagerpusch (Frankfurter Rudergemeinschaft Germania) lag nach den ersten 500 Metern nur auf Rang fünf, qualifizierte sich am Ende als Vierte aber zusammen mit der Drittplatzierten Irin aufgrund der besseren Zeiten als im ersten Vorlauf noch für das A-Finale am Sonntag.

Dominantes Rennen von Oliver Holtz

Viel größer ist das WM-Feld im Männer-Einer, wo fünf Vorläufe angesetzt waren. Im fünften und letzten zeigte Oliver Holtz (Rostocker Ruder-Club) ein dominantes Rennen. Nur der Neuseeländer Oscar Ruston vermochte ihm zu folgen und qualifizierte sich ebenfalls fest für das Viertelfinale. Den Sieg ließ sich Holtz allerdings nicht nehmen. Am Freitag (14.59 Uhr) geht es für ihn nun weiter.

Fünf Boote sind im Leichtgewichts-Doppelzweier der Frauen gemeldet. Deshalb stand vor dem Finale am Sonntag (11.29 Uhr) nur ein Bahnverteilungsrennen an. Caro Oldenkott und Nathalie Sendjuk (Neusser Ruderverein, Ruderklub am Wannsee) belegten mit einigem Rückstand hinter Griechenland und Frankreich den dritten Platz. Polen und Italien werden am Sonntag versuchen, dem deutschen Boot eine Medaille streitig zu machen.

Im leichten Doppelzweier der Männer ist das Feld mit sieben Booten etwas größer. Im zweiten Vorlauf setzten sich Naveen Shah und Maximilian Rühling (Ruderverein Kurhessen-Cassel, Mainzer Ruder-Verein) bei ihrem Sieg souverän gegen Polen und die USA durch. Im anderen Rennen waren die Zeiten allerdings deutlich schneller. Dennoch wollen die beiden Deutschen im Finale am Sonntag mitmischen.

Frauen-Doppelvierer als Zweiter ins A-Finale

Sicher auf den zweiten Platz seines Vorlaufs hinter Großbritannien ruderte der Frauen-Doppelvierer. Damit stehen Lanea Rüter, Lena Gresens, Charlotte Luster und Paula Lutz (Ruder-Club Tegel, Ruder-Club Potsdam, Hallesche Ruder-Vereinigung, Mannheimer Ruder-Club) bereits im A-Finale am Sonntag (11.05 Uhr). Polen und Italien dürften dann die schärfsten Konkurrenten um einen Platz auf dem Siegersteg sein. Gold sollte jedoch für die Britinnen reserviert sein.

Durchaus souverän zog der deutsche Männer-Doppelvierer ins Halbfinale der U23-WM ein, das am Samstagvormittag ausgetragen wird.  Yannik Sens, Lukas Haaser, Paavo Schewe und Jakob Geyer (Berliner Ruder-Club, Laubegaster Ruderverein Dresden, Olympischer Ruder-Club Rostock, Berliner Ruder-Club) dominierten den dritten und letzten der drei Vorläufe gemeinsam mit den Polen, die am Ende noch stark aufkamen. Doch das deutsche Boot behauptete 14 Hundertstel Vorsprung und den Sieg. Dass die beiden anderen Vorläufe schneller waren, deutet auf harte Konkurrenz hin.

Starkes Mittelteil des Frauen-Achters

Mit einem starken Mittelteil des Rennens legte der deutsche Frauen-Achter in seinem Vorlauf den Grundstein zum zweiten Platz und den direkten Einzug ins A-Finale am Sonntag (12.12 Uhr). Lisa Nagler, Anni Kötitz, Lisa Behrens, Julia Irmler, Sara Grauer, Alina Krüger, Chiara Saccomando, Paula Becher und Steuerfrau Magdalena Hallay (Deutscher Ruder-Club, Der Hamburger und Germania Ruder Club, Ruderverein Münster, Ruder-Club Witten, Ruder-Club Potsdam, Rudervereinigung Kappeln, Karlsruher Ruder-Verein Wiking, Breisacher Ruderverein, Ruderclub Germania Düsseldorf) hängten die Niederlande ab, die bei der 1000-Meter-Marke noch fast gleichauf mit dem DRV-Großboot gelegen hatten. Platz zwei hinter Großbritannien war der Lohn. Im Boot hatte es eine Umbesetzung gegeben. Lisa Nagler kam für die verletzte Clara Reiter herein.

14 Männer-Achter, deshalb drei Vorläufe und zwei Semifinals – eine derart großes Feld gibt es im A-Bereich so gut wie nie. Mit seiner Auslosung ging das deutsche Boot den Mitfavoriten zunächst aus dem Weg. Der Sieg vor Tschechien und Kanada war dank einer guten Vorstellung eine klare Angelegenheit und nie gefährdet. Leon Gronbach, Sven Achterfeld, Paul Martin, Lino Zastrow, Johannes Benien, Noah Anger, Maximilian Pfautsch, Ole Bartenbach und Steuermann Sadeepa Jagoda (Rudergesellschaft Speyer, Renn-Ruder-Gemeinschaft Mülheim, Kettwiger Ruder-Club, USV TU Dresden, Ruderverein Dorsten, Ulmer Ruder-Club Donau, Hallesche Rudervereinigung, Rudergesellschaft Speyer, Bessel-Ruder-Club) erwarten im Halbfinale am Samstag (11.25 Uhr) nun vor allem mit USA und Rumänien härtere Gegner.

Bereits am Mittwoch ausgetragen wurden die Spares Races, die Rennen der Ersatzleute. Das beste Ergebnis für das deutsche Lager erreichten Tom Ulbrich und Franz Rudolph (Dresdner Ruderverein, Dresdner Ruder-Club) mit Rang zwei im Männer-Zweier. Lange führten die Beiden, bis sie von Italien noch um sieben Hundertstelsekunden abgefangen wurden. Anna Schiefer (Deutscher Ruder-Club) war leider als Einzige im Frauen-Einer am Start. Jakob Rastetter (Hanauer Ruderclub Hassia) wurde im Männer-Einer Sechster. Der Frauen-Zweier mit Lisa Nagler und Sophie Egger (Rudergesellschaft München) hatte wegen des Einsatzes von Nagler im Achter abgemeldet werden müssen.

Am Freitag fünf Halbfinals mit DRV-Booten

Am Freitag stehen bei der WM in Poznan ein Viertelfinale und fünf Halbfinals mit deutscher Beteilung kompakt innerhalb einer guten Stunde an. Um 14.59 Uhr tritt Oliver Holtz zum Viertelfinale im Männer-Einer an.

Ab 15.10 Uhr wollen sich Vinzent Kuhn und Leonardo Rosenquist (Ruderverein Münster, Ruder-Club Allemannia) im Männer-Zweier, Johanna Debus und Charlotte Burgdorf (Ruderverein Hellas Offenbach, Ruderverein Weser Hameln) im Frauen-Doppelzweier, Ole Hohensee und Timo Strache (Stralsunder Ruder-Club, Hannoverscher Ruder-Club) im Männer-Doppelzweier, Raphaela Werner, Elena Carius, Nike Utesch und Helena Wegener (Mainzer Ruder-Verein, SC Magdeburg, Der Hamburger und Germania Ruder-Club, Ruderklub am Wannsee) im Frauen-Vierer und Keno Salzmann, Alvar Flöter, Lars Trampert, Maximilian Brill (beide Frankfurter Rudergesellschaft Germania, Karlsruher Ruder-Verein Wiking, Rudergesellschaft Speyer) im Männer-Vierer für die A-Finals qualifizieren. Alle müssen dafür mindestens Dritte ihres Laufes werden. World Rowing streamt die Rennen auf seiner Webseite.

Events

Boote

Vorlauf 5 7:01.25 1 . Platz
Viertelfinale 4 6:53.20 2 . Platz
Halbfinale A/B 1 6:53.35 3 . Platz
Finale A 6:54.54 2 . Platz

Vorlauf 3 6:31.88 3 . Platz
Halbfinale A/B 2 6:30.23 2 . Platz
Finale A 6:26.12 2 . Platz

Vorlauf 4 6:23.73 2 . Platz
Halbfinale A/B 2 6:14.90 3 . Platz
Finale A 6:10.78 2 . Platz

Vorlauf 1 6:06.98 3 . Platz
Halbfinale A/B 2 6:00.98 3 . Platz
Finale A 6:02.22 6 . Platz

Vorlauf 3 5:49.18 1 . Platz
Halbfinale A/B 2 5:46.33 2 . Platz
Finale A 5:53.52 3 . Platz

Vorlauf 3 5:33.57 1 . Platz
Halbfinale A/B 2 5:31.15 1 . Platz
Finale A 5:33.52 3 . Platz

Vorlauf 2 7:39.84 4 . Platz
Finale A 8:00.17 5 . Platz

Vorlauf 1 7:24.94 4 . Platz
Finale B 7:16.33 1 . Platz

Vorlauf 3 7:05.77 2 . Platz
Halbfinale A/B 2 6:55.89 3 . Platz
Finale A 6:53.51 3 . Platz

Vorlauf 1 6:48.30 3 . Platz
Halbfinale A/B 2 6:39.26 4 . Platz
Finale B 6:43.48 5 . Platz

Vorlauf 1 6:29.65 2 . Platz
Finale A 6:33.15 2 . Platz

Vorlauf 2 6:09.22 2 . Platz
Finale A 6:20.64 4 . Platz

Vorlauf 2 7:01.87 3 . Platz
Finale A 7:04.15 5 . Platz

Vorlauf 2 6:33.84 1 . Platz
Finale A 6:35.58 2 . Platz

Vorlauf 2 7:52.91 3 . Platz
Finale A 7:48.63 3 . Platz

Vorrennen/Bahnverteilungsrennen 7:13.78 3 . Platz
Finale A 7:25.62 3 . Platz

Vorrennen/Bahnverteilungsrennen 8:27.10 3 . Platz
Finale A 8:18.67 4 . Platz

Galerien