25. Juli 2025 | Nationalmannschaft | von Hans Strauss

Vier von fünf Booten schaffen am Freitag Sprung ins A-Finale

A-Finale erreicht, Freude riesengroß: Vinzent Kuhn und Leonardo Rosenquist nach ihrem zweiten Platz im Halbfinale des Männer-Zweiers. Foto: meinruderbild
Verdienter Lohn: Keno Salzmann, Alvar Flöter, Lars Trampert und Maximilian Brill freuen sich über Platz drei im Halbfinale und das Erreichen des A-Finales im Männer-Vierer ohne. Foto: meinruderbild
A-Finale klar gemacht: Johanna Debus und Charlotte Burgdorf wurden mit ihrem Frauen-Doppelzweier Dritte im Halbfinale. Foto: meinruderbild
Grüße auf die Tribüne: Ole Hohensee und Timo Strache fuhren mit dem Männer-Doppelzweier ebenfalls ins A-Finale. Foto: meinruderbild
4 Bilder

Was für ein schöner Freitagnachmittag für die deutsche Nationalmannschaft bei der U23-WM: Fünf DRV-Boote bewarben sich nacheinander in den Halbfinals um die Endlauf-Teilnehme, vier bissen sich in fast durchweg engen Rennen durch und dürfen nun am Samstag in Poznan um Edelmetall antreten.

Der Männer-Zweier von Vinzent Kuhn und Leonardo Rosenquist (Ruderverein Münster, Ruder-Club Allemannia) schaffte mit Rang zwei dabei die beste Halbfinal-Platzierung. Jeweils Dritte wurden Johanna Debus und Charlotte Burgdorf (Ruderverein Hellas Offenbach, Ruderverein Weser Hameln) im Frauen-Doppelzweier, Ole Hohensee und Timo Strache (Stralsunder Ruder-Club, Hannoverscher Ruder-Club) im Männer-Doppelzweier und der Männer-Vierer mit Keno Salzmann, Alvar Flöter, Lars Trampert und Maximilian Brill (beide Frankfurter Rudergesellschaft Germania, Karlsruher Ruder-Verein Wiking, Rudergesellschaft Speyer).

Als einziges Boot verpasste der Frauen-Vierer mit Raphaela Werner, Elena Carius, Nike Utesch, Helena Wegener (Mainzer Ruder-Verein, SC Magdeburg, Der Hamburger und Germania Ruder-Club, Ruderklub am Wannsee) als Vierter das A-Finale und fährt nun um die Ränge sieben bis zwölf. Im Männer-Einer wurde Oliver Holtz (Rostocker Ruder-Club) zudem Zweiter seines Viertelfinales und steht nun am Samstag im Halbfinale.

„Vier von fünf Booten sind ins A-Finale durchgekommen, damit können wir sehr zufrieden sein“, sagte U23-Bundestrainer Dirk Brockmann. Mit Prognosen für die in diesen Klassen schon am Samstag angesetzten Endläufe hält er sich aber zurück. „Die meisten Boote können eine Medaille errudern, aber die Leistungsdichte ist so groß, dass es am Ende auch Rang vier oder fünf werden kann.“

Kuhn/Rosenquist jubeln nach Foto-Finish

Was für ein enges Rennen: Innerhalb von 1:09 Sekunden kamen die ersten vier Boote beim zweiten Halbfinale des Männer-Zweiers ohne ins Ziel. Ein Foto-Finish, das Italien als Viertplatzierten nicht ins A-Finale, sondern ins Tal der Tränen brachte. Sieger Türkei, Vinzent Kuhn und Leonardo Rosenquist als Zweitplatzierte und Norwegen als Dritter durften jubeln, nachdem sie ebenso wie die unglücklichen Italiener alles gegeben hatten. Das deutsche Boot hatte sich mit den Türken in der Führung abgewechselt, aber auf den letzten 500 Metern wurden die Karten noch einmal neu gemischt. Kuhn/Rosenquist hatten die Nerven und das Stehvermögen, das nötig war, und freuen sich nun auf den Samstag, wenn um 15:21 Uhr das A-Finale ansteht.

Debus/Burgdorf müssen alles geben

Alles geben mussten auch Johanna Debus und Charlotte Burgdorf, um sich ihr Ticket fürs A-Finale zu sichern. Polen dominierte das Rennen über die gesamte Distanz. Das DRV-Boot lag zunächst auf Rang drei, schob sich mit einem guten Mittelteil aber vor Italien auf Rang zwei. Dann kam der große Auftritt von Rumänien, dass sich in der Endphase des Rennens noch den zweiten Platz hinter Polen sicherte. Debus/Burgdorf waren auch über ihren dritten Rang glücklich und müssen nun versuchen, bis zum A-Finale am Samstag (15:06 Uhr) einigermaßen zu regenerieren.

Hohensee/Strache erwartet enges A-Finale

Im zweiten Halbfinale des Männer-Doppelzweiers hatte sich das Trio fürs A-Finale frühzeitig gefunden. Ole Hohensee und Timo Strache wechselten sich mit Portugal und Frankreich in der Führung ab. Am Ende gewannen die Franzosen das Rennen vor Portugal, das deutsche Boot verzichteten nach einem soliden Auftritt auf einen Schlusssprint und wurde Dritter. Im Kampf um die Medaillen am Samstag (15.49 Uhr) ist ein enges Rennen zu erwarten. „Ich denke, dass bei Ole und Timo noch eine Steigerung drin ist“, sagt Bundestrainer Brockmann. 

Freude groß beim Männer-Vierer

Keno Salzmann, Alvar Flöter, Lars Trampert und Maximilian Brill erreichten mit dem A-Finale im Riemen-Vierer schon mal ein großes Ziel. Im letzten Rennen des Freitags dominierten die USA und gewannen mit großem Vorsprung. Zwischen Rumänien und dem DRV-Boot gab es einen ausdauernden Zweikampf um Platz zwei, den die Rumänen am Ende für sich entschieden. Der dritte Rang für das deutsche Boot geriet auch durch Irlands finale Attacke nicht mehr in Gefahr. Die Freude war groß, nun wartet am Samstag (16:17 Uhr) das A-Finale.

Frauen-Vierer verpasst das A-Finale knapp

Stark besetzt war das Halbfinale des Frauen-Vierers ohne mit Raphaela Werner, Elena Carius, Nike Utesch und Helena Wegener im deutschen Boot. Schon früh im Rennen deutete sich an, dass es für die DRV-Mannschaft schwer werden könnte, vom vierten Rang noch weiter nach vorne zu stoßen. Der Rückstand auf die lange auf Platz drei liegenden Rumäninnen wuchs stetig an. Am Ende sicherte sich Rumänien mit einem langen Spurt sogar noch Rang zwei hinter Frankreich, Dritte wurden die USA vor dem DRV-Boot. Das bereitet sich nun auf das B-Finale am Samstag (13.46 Uhr) vor, in dem noch eine gute Platzierung herausgefahren werden soll.

Andries und Holtz Schnellste im Viertelfinale

Der nächste Schritt gelang Oliver Holtz im vierten Viertelfinale der Einer-Konkurrenz. Sein Zweikampf mit dem Belgier Aaron Andries bestimmte den Verlauf des Rennens, auch der spätere Drittplatzierte Brendan Howard (Südafrika) hatte sich früh auf dieser Position vom Rest des Feldes abgesetzt. Erst 300 Meter vor dem Ziel verlor Holtz die Führung an den Belgier, der den Sieg mehr wollte und ihn auch bekam. Beide ruderten die schnellsten Zeiten aller 24 Viertelfinal-Teilnehmer und sehen sich im Halbfinale am Samstag (10:45 Uhr) gleich wieder. Holtz möchte dann mit der nächsten guten Leistung das A-Finale klarmachen.

Großes Programm am Samstag

Das größte Rennprogramm der U23-WM bietet der Samstag. Schon am Vormittag stehen drei Halbfinals mit deutscher Beteiligung an. Nach Oliver Holtz im Einer (10:45 Uhr) sind der Männer-Doppelvierer (11:08 Uhr) und der Männer-Achter (11:25 Uhr) gefordert. Es folgen zwei B-Finals mit dem Frauen-Zweier ohne (13:17 Uhr) und dem Frauen-Vierer ohne (13:46 Uhr). Den Reigen der A-Finals eröffnet aus deutscher Sicht Jan Rothländer (Ruder-Club Bergedorf) im Para-Männer-Einer PR3 (14:05 Uhr). Danach folgen die beiden Leichtgewichts-Einer: die Frauen (14:37 Uhr) mit Ayse Gündüz (Ruder-Union Arkona Berlin), die Männer (14:52 Uhr) mit Mats Winkels (WSV Düsseldorf Rudergesellschaft). Dann folgen sechs olympische Bootsklassen mit den beschriebenen vier deutschen Booten. 

Events

Boote

Vorlauf 5 7:01.25 1 . Platz
Viertelfinale 4 6:53.20 2 . Platz
Halbfinale A/B 1 6:53.35 3 . Platz
Finale A 6:54.54 2 . Platz

Vorlauf 3 6:31.88 3 . Platz
Halbfinale A/B 2 6:30.23 2 . Platz
Finale A 6:26.12 2 . Platz

Vorlauf 4 6:23.73 2 . Platz
Halbfinale A/B 2 6:14.90 3 . Platz
Finale A 6:10.78 2 . Platz

Vorlauf 1 6:06.98 3 . Platz
Halbfinale A/B 2 6:00.98 3 . Platz
Finale A 6:02.22 6 . Platz

Vorlauf 3 5:49.18 1 . Platz
Halbfinale A/B 2 5:46.33 2 . Platz
Finale A 5:53.52 3 . Platz

Vorlauf 3 5:33.57 1 . Platz
Halbfinale A/B 2 5:31.15 1 . Platz
Finale A 5:33.52 3 . Platz

Vorlauf 2 7:39.84 4 . Platz
Finale A 8:00.17 5 . Platz

Vorlauf 1 7:24.94 4 . Platz
Finale B 7:16.33 1 . Platz

Vorlauf 3 7:05.77 2 . Platz
Halbfinale A/B 2 6:55.89 3 . Platz
Finale A 6:53.51 3 . Platz

Vorlauf 1 6:48.30 3 . Platz
Halbfinale A/B 2 6:39.26 4 . Platz
Finale B 6:43.48 5 . Platz

Vorlauf 1 6:29.65 2 . Platz
Finale A 6:33.15 2 . Platz

Vorlauf 2 6:09.22 2 . Platz
Finale A 6:20.64 4 . Platz

Vorlauf 2 7:01.87 3 . Platz
Finale A 7:04.15 5 . Platz

Vorlauf 2 6:33.84 1 . Platz
Finale A 6:35.58 2 . Platz

Vorlauf 2 7:52.91 3 . Platz
Finale A 7:48.63 3 . Platz

Vorrennen/Bahnverteilungsrennen 7:13.78 3 . Platz
Finale A 7:25.62 3 . Platz

Vorrennen/Bahnverteilungsrennen 8:27.10 3 . Platz
Finale A 8:18.67 4 . Platz

Galerien