09. Juli 2022 | Nationalmannschaft | von Judith Garbe

LM4x holt Gold, sieben Boote in den Finals

Gold für den leichten Männer-Doppelvierer. Foto: DRV/Seyb

Am zweiten Wettkampftag beim Weltcup-Finale in Luzern war ein deutlicher Aufwärtstrend bei den deutschen Booten zu erkennen. Bei erneut traumhaften Bedingungen holte der leichte Männer-Doppelvierer Gold, die erste Medaille für das deutsche Team. Weitere fünf Boote konnten sich für die Finals qualifizieren, sodass morgen insgesamt sieben Endläufe mit deutscher Beteiligung stattfinden werden. Sechs Boote stehen in den B-Finals. 

Bei nur einem Gegner hatte der leichte Männer-Doppelvierer eine Medaille sicher – nur die Farbe musste sich noch entscheiden. Simon Klüter, Johannes Ursprung, Fabio Kress und Joachim Agne (Mannheimer RC Amicitia /Frankfurter RG Germania/Akademischer Ruderclub Würzburg) ließen den Niederländern wie schon im Testrennen keine Chance und gewannen mit etwas mehr als einer Länge Vorsprung. "Wir freuen uns sehr, die Niederländer sind immer ein starker Gegner. Wir sind ja schon im Testrennen gegen die gefahren und konnten daraus unsere Schlüsse ziehen. Das was wir uns vorgenommen haben, konnten wir heute gut umsetzen", so Simon Klüter nach der Siegerehrung. 

Platz fünf für Dräger
Zu einer Medaille hat es für Marie-Louise Dräger (Schweriner RG) im leichten Einer heute leider nicht gereicht. Nachdem sie sich am Vormittag noch als Zweite für den Endlauf am Nachmittag qualifiziert hatte, kam sie dort nicht über den fünften Platz heraus.

W1x, W2x und W4x stehen im Finale
Als Zweite ihres Halbfinals hat Alexandra Föster (RC Meschede) heute nichts anbrennen lassen. Die 20-jährige Einer-Fahrerin hat die Chinesin Ling Zhang zunächst ziehen lassen und gemeinsam mit der Australierin Tara Rigney, die ihn Poznań Bronze geholt hat, die Verfolgung aufgenommen. Ihre Stärke auf der zweiten Streckenhälfte konnte Föster auch heute ausspielen. Am Ende fehlten nur drei Zehntel zum Sieg, den sich die Australierin sicherte. „Ich wollte mich heute nicht so komplett verausgaben wir Poznań. Das ist mir auch gelungen. Mit dem Rennen bin ich auf jeden Fall zufrieden, mal schauen was jetzt morgen drin ist“, so Föster nach dem Rennen.

Gleich zwei deutsche Boote kämpften heute im selben Halbfinale des Frauen-Doppelzweier um den Finaleinzug. Und dort warteten mit den Olympiasiegerinnen aus Rumänien sowie den Booten aus Australien und China harte Gegnerinnen. Doch davon ließen sich Pia Greiten und Frauke Hundeling (Osnabrücker RV/DRC v. 1884) nicht aus der Ruhe bringen. Das Duo festigte frühzeitig den zweiten Rang hinter Rumänien und konterte auch beim Schlussspurt der Australierinnen. Als Zweite haben sie das Finale souverän erreicht. „Wir sind optimistisch reingegangen und wollten unser Rennen machen. Wir sind zufrieden, dass wir dem Rennen unser Stempel mit aufdrücken konnten. Für mich ist es ja hier der erste Weltcup-Start in dieser Saison, umso glücklicher bin ich, dass wir jetzt morgen im Finale stehen. Und da schauen wir mal, was geht“, so Pia Greiten nach dem Rennen. Für Lisa Gutfleisch und Judith Guhse (Heidelberger RK/Rendsburger RV), die gestern einen richtig starken Hoffnungslauf hingelegt haben, hat es als Sechste heute leider nicht gereicht. Sie rudern morgen im B-Finale um eine Top-Ten-Platzierung.

Auch die Reichardt-Geschwister (Akademischer RC Würzburg) haben das Finale im leichten Doppelzweier als Fünfte ihres Halbfinals verpasst. Im B-Finale morgen geht es dann um eine gute Platzierung.    

„Bei den Gegnern wird es morgen sehr schwer“, sagte Disziplintrainer Marcin Witkowski gestern noch. Doch Marie-Sophie Zeidler, Sarah Wibberenz, Nora Peuser und Sophie Leupold (Donau-RC-Ingolstadt e.V RC Havel Brandenburg/RU Arkona Berlin/Pirnaer RV) ließen sich trotz der namhaften Gegnerinnen aus Rumänien und den Niederlanden nicht verunsichern. Das Quartett kam heut deutlich besser aus dem Startblock und führte das Rennen die ersten 1.000 m an. Dann zogen die Rumäninnen am deutschen Boot vorbei, das den zweiten Platz aber sicher bis ins Ziel verteidigte. Damit haben sie das erhoffte Finalticket gelöst. „Es ist das erste Mal in meiner Karriere, dass ich gegen Rumänien verloren habe, das tut schon etwas weh“, so Witkowski nach dem Rennen und ergänzt. „Der Start klappte auf jeden Fall schon besser als gestern, aber in der ersten Rennphase mussten sie schon mehr investieren. Und am Ende sind sie keinen Endspurt mehr gefahren. Daran müssen wir noch arbeiten.“

Weber löst Finalticket
Marc Weber (Rudern und Sport Steinmühle Marburg) hat sich mit dem dritten Platz im Halbfinale heute das letzte Finalticket im Einer gesichert. Beim Sieg des Briten Graeme Thomas konnte Weber das hohe Tempo an der Spitze nicht mitgehen, aber den fürs Finale wichtigen dritten Platz frühzeitig absichern. „Mit dem Finaleinzug bin ich auf jeden Fall zufrieden. Ich muss das Rennen morgen vielleicht noch etwas lockerer angehen, dabei aber keine Zeit einbüßen. Dann geht nach hinten raus vielleicht noch mehr“, so Weber.

Appel und Wolff verpassen Finale
Für Max Appel und Moritz Wolff (SC Magdeburg, Abteilung Rudern/Berliner RC) hat es heute leider nicht mit dem Finaleinzug im Männer-Doppelzweier gereicht. Das Duo konnte auf der ersten Streckenhälfte das Tempo der Spitzenboote noch mitgehen, aber auf den zweiten 1.000 m fehlten ihnen dann die Körner. „Wir wussten, dass es schwer wird. Wir wollten die ersten 1.000 m offensiver angehen, danach war der Akku aber schon fast leer. Nach ganz vorne fehlt halt noch ein bisschen“, erklärt Appel nach dem Rennen.

Männer-Doppelvierer steht im B-Finale
Der Männer-Doppelvierer hat das Finale verpasst. Stephan Riemekasten, Anton Finger, David Junge und Julius Rommelmann (Der Hamburger und Germania RC/Berliner RC/RRG Mühlheim) kamen in ihrem Halbfinale nicht über den fünften Platz hinaus. Damit geht es für sie im B-Finale weiter. „Gestern Nachmittag haben sie ihr bisher bestes Rennen gezeigt, daran konnten sie heute leider nicht anknüpfen. In dem Feld mit dem Leistungsstand, reicht das nicht. Morgen im B-Finale müssen wir uns dann nochmal gut positionieren“, so Bundestrainer Dirk Brockmann.

Frauen-Zweier ohne verpassen Finale nur knapp
„Mit Tschechien und Frankreich in dem Rennen wird das eine Mammutaufgabe“, sagte Disziplintrainer René Burmeister vor dem Hoffnungslauf des Frauen-Zweier ohne. Denn nur die ersten beiden konnten das Finalticket noch lösen. Und Burmeister sollte Recht behalten. An der Spitze machten die Tschechinnen das Tempo, gefolgt von Kanada. Dahinter kämpften die beiden deutschen Boote um den Anschluss. Während zunächst Alyssa Meyer und Melanie Göldner (RC Tegel/RC Potsdam) auf dem dritten Rang lagen, schoben sich Lena Sarassa und Hannah Reif (Crefelder RC/RK am Wannsee) mit einem starken Schlussspurt noch an Deutschland 1 vorbei. Doch mit dem Finale hat es für beide leider nicht geklappt. Für sie geht es morgen um B-Finale um eine gute Platzierung.  

Männer-Vierer ohne gewinnt Hoffnungslauf
Mit einer ganz starken Vorstellung ist der Männer-Vierer ohne heute als Sieger des Hoffnungslaufes ins Finale eingezogen. Theis Hagemeister, Malte Großmann, Max John, Marc Kammann (Frankfurter RG Germania/ RC Favorite Hammonia/Olympischer RC Rostock/Der Hamburger und Germania RC) haben heute geschafft, was gestern noch gefehlt hat – sie haben Länge in die Schläge gebracht und sind das komplette Rennen geschlossen zusammengefahren. „Die Jungs konnten heute endlich mal alles abrufen. Für das Finale morgen haben wir noch ein paar Reserven auf den letzten 500 m“, so Bundestrainerin Sabine Tschäge.  

Ergebnisse C-Finals
Leichter Männer-Doppelzweier gewinnt C-Finale
Nach dem verpassten Halbfinaleinzug wollten Arno Gaus und Finn Wolter (Osnabrücker RV/RC Witten) im C-Finale des leichten Männer-Doppelzweier zeigen, dass sie es besser können. Und den Worten ließen sie Taten folgen. Mit einem Start-Ziel-Sieg verabschieden sie sich als 13. von der Regatta. „Nachdem es durch die kurzfristige Umbesetzung vor dem Hoffnungslauf gestern alles etwas hektisch war, konnten sich die beiden heute viel besser drauf einstellen. Mit der Leistung hätten sie gestern sicherlich auch das Halbfinale erreicht. Es war gut, dass sie die Leistung heute zeigen konnten und das Beste draus gemacht haben“, so Bundestrainer Tim Schönberg.

Platz 15 für Romanowski
Nachdem Jannis Romanowski (Hildesheimer RC) das Feld im C-Finale des Männer-Einer lange Zeit anführen konnte, wurde er am Ende Dritter. Im Endergebnis bedeutet dies Rang 15.  

M2- wird 16.
Der Männer-Zweier ohne mit Mark Hinrichs und Tom Tewes (Limburger Club für Wassersport 1895/1907/ Münchener RC von 1880) ist im C-Finale nicht über Rang vier hinausgekommen. Damit beendet das Duo die Regatta auf dem 16. Rang.   

Fazit der Cheftrainerin
Cheftrainerin Brigitte Bielig ordnet die Ergebnisse im Erwartungsbereich ein. „Erst einmal herzlichen Glückwunsch an den leichten Männer-Doppelvierer, das freut mich für die Jungs. Ansonsten haben wir jetzt sieben Boote in den Finals. Das ist eine Verbesserung gegenüber Poznań, aber die Medaillenchancen werden ja nicht größer. Es fehlt uns nach wie vor an Ausdauer und Power, das sieht man im Vergleich zu den anderen Nationen.“

Morgen geht es um 09 Uhr mit dem B-Finale des Frauen-Zweier ohne weiter.

Alle Ergebnisse findet ihr hier. 

Events

Boote

Vorlauf 1 7:31.92 1 . Platz
Halbfinale A/B 1 7:31.04 2 . Platz
Finale A 7:27.50 1 . Platz

Vorlauf 1 7:05.77 4 . Platz
Vorlauf 3
Vorlauf 4 7:04.18 1 . Platz
Viertelfinale 4 7:00.54 4 . Platz
Finale C 7:03.00 3 . Platz
Halbfinale A/B 1 6:55.53 3 . Platz
Finale A 6:50.35 3 . Platz

Vorlauf 3
Vorlauf 4 7:04.18 1 . Platz
Viertelfinale 4 6:52.98 2 . Platz
Halbfinale A/B 1 6:55.53 3 . Platz
Finale A 6:50.35 3 . Platz

Vorlauf 2 7:39.99 1 . Platz
Halbfinale A/B 1 7:44.27 2 . Platz
Finale A 7:38.82 5 . Platz

Vorlauf 2 7:04.93 2 . Platz
Halbfinale A/B 2

Vorlauf 2 7:18.14 3 . Platz
Hoffnungslauf 1 7:25.92 4 . Platz
Finale B 7:22.93 2 . Platz

Vorlauf 1 7:30.38 5 . Platz
Hoffnungslauf 1 7:22.03 3 . Platz
Finale B 7:16.84 1 . Platz

Vorlauf 3 6:56.29 4 . Platz
Hoffnungslauf 1 6:37.79 3 . Platz
Finale C 6:39.93 4 . Platz

Vorlauf 2 7:05.75 4 . Platz
Hoffnungslauf 1
Halbfinale A/B 1 6:56.29 2 . Platz
Finale A 6:53.84 5 . Platz

Vorlauf 3 7:06.75 4 . Platz
Hoffnungslauf 1
Halbfinale A/B 1 7:15.41 6 . Platz
Finale B 7:05.23 6 . Platz

Vorlauf 4 6:16.65 2 . Platz
Halbfinale A/B 1 6:19.48 4 . Platz
Finale B 6:22.42 4 . Platz

Vorlauf 2 7:02.61 3 . Platz
Hoffnungslauf 2 7:02.31 2 . Platz
Halbfinale A/B 2 7:06.30 5 . Platz
Finale B 7:05.40 4 . Platz

Vorlauf 3 6:31.73 5 . Platz
Hoffnungslauf 1 6:23.63 4 . Platz
Finale C 6:23.92 1 . Platz

Vorlauf 2 6:05.51 3 . Platz
Hoffnungslauf 1 5:55.81 1 . Platz
Finale A 5:57.44 4 . Platz

Vorlauf 2 6:25.74 3 . Platz
Hoffnungslauf 1 6:26.47 2 . Platz
Finale A 6:26.47 6 . Platz

Vorlauf 1 6:10.52 4 . Platz
Hoffnungslauf 1 5:45.98 1 . Platz
Halbfinale A/B 1 5:51.01 5 . Platz
Finale B 5:51.90 5 . Platz

Vorrennen/Bahnverteilungsrennen 6:01.85 1 . Platz
Finale A 5:57.44 1 . Platz

Vorrennen/Bahnverteilungsrennen 6:20.23 4 . Platz
Finale A 6:19.46 5 . Platz

Vorlauf 1 5:32.28 2 . Platz
Finale A 5:30.43 3 . Platz

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