14. Okt. 2022 | Jugend | von Deutsche Ruderjugend

Bericht des Vorstandes der DRJ

Der letzte Jugendrudertag in Speyer liegt schon fast ein Jahr zurück, in dem wieder viel im Bereich der Ruderjugend geplant und durchgeführt wurde.

Direkt nach dem Jugendrudertag konnten zwei Personalstellen, die aus Mitteln des Aufholpaketes über die Deutsche Sportjugend finanziert werden, besetzt werden. Niklas Schumann konnte als Referent für nationale Jugendarbeit gewonnen werden und Sarah Raisch als Referentin für internationale Jugendarbeit.

Niklas Schumann war insbesondere für die Durchführung der „Schnellsten Klasse Deutschlands“ zuständig, sowie für insgesamt 160 Aktionstage und das Camp im Rahmen der European Championships. Bei der schnellsten (Inklusions-) Klasse wurden die Ergebnisse von mehr als 2.000 Schüler*innen aus 36 Schulen eingereicht. Zudem gab es in diesem Jahr erste Einsendungen beim Projekt „Rudern für Toleranz“, bei dem Projekte von Schulen oder Vereinen eingereicht werden konnten, die sich mit dem Thema Toleranz auseinandersetzten. Die ersten drei Plätze werden im Rahmen des Jugendrudertages verkündet und ausgezeichnet.

Das ganze Jahr über konnten insgesamt 160 Vereine mit einem Ergometer von Concept2 im Wert von 160.000 € unterstützt werden, um Kinder und Jugendliche wieder in Bewegung zu bringen und bei Aktionstagen neben Angeboten für aktuelle Mitglieder durch das Bewegungsangebot auch neue Mitglieder gewinnen. Da im Haushaltsjahr 2021 erneut viele Maßnahmen auf Grund der Pandemie nicht wie geplant stattfinden konnten und daher weniger Rücklagen, als eingeplant genutzt wurden, hat sich der Vorstand entschieden die Vereine bei den Aktionstagen zu entlasten. Die normalerweise fällige Eigenbeteiligung der Vereine in Höhe von 10 % konnte so durch die Deutsche Ruderjugend übernommen werden.

Ergometerrudern

Im Januar 2022 startete die Deutsche-Schüler-Ergometer-Challenge (DSEC). Nach den erfolgreich verlaufenen Challenges im Frühjahr 2020 und im Winter 2021 geht diese Veranstaltung auch 2022 wieder an den Start. Die Deutsche Ruderjugend und der Bund Deutscher Schülerruderer führten das Format zum dritten Mal wieder gemeinsam mit dem Schüler-Ruder-Verband Niedersachsen fort. Die DSEC wurde in den Monaten Januar (3000m), Februar 2022 (1000m) und März 2022 (350m) ausgefahren. In jedem Monat erfolgte eine Wertung und die Challenge war für alle Altersklassen offen. Gerudert wurde in der Wohnung, unter dem Carport oder im Verein. Die einzelnen Ergebnisse wurden über ein Onlineportal übermittelt. Das Jugendsekretariat war für den Versand der Urkunden und Medaillen verantwortlich. Insgesamt haben 1747 Ruderinnen und Ruderer (davon 886 Kinder) an der DSEC teilgenommen. Im Februar gab es mit 686 Sportler*innen aus 55 Vereinen zudem einen neuen Teilnehmerrekord. Abgerundet wurde das Angebot im Bereich des Ergometerruderns durch den DRJ Talente Cup, der im Rahmen der 26. Deutschen Ergometer Meisterschaften durchgeführt wurde.

Für die Weiterentwicklung des Ergometerruderns wurde beim Deutschen Ruderverband der Arbeitskreis Indoor Rowing neu gegründet, der im Januar diesen Jahres die Arbeit aufnahm. Übergeordnetes Ziel des Arbeitskreises ist es, das Ergometerrudern auch flächendeckend in den DRV-Strukturen zu integrieren und die Attraktivität außerhalb des klassischen Rudersports zu steigern und als eigene Säule im DRV zu integrieren. DRJ-Vorstandsmitglied Paul Rosenberg konnte zusammen mit Sybille Meier, Horst Bross, Björn Schulze-Gülich und Andreas Horster im ersten Schritt unter der Leitung von Axel Eimers die Ziele der einzelnen Mitglieder zusammentragen, die dann zu Handlungsschwerpunkten des Arbeitskreises zusammengefasst wurden. Im nächsten Schritt wird sich das Team um Axel Eimers auf einen ersten Handlungsschwerpunkt festlegen und diesen umsetzen.

Schnellste Juniorin war Fleur Wohlschläger (Ratsgymnasium Osnabrück).
Pia Greiten (Osnabrücker RV) gewann überlegen bei den Seniorinnen und im Frauenachter.

Sommercamp in Schweden

Für das diesjährige Sommercamp und die Folgejahre konnten dank der Spenden verschiedener Vereine eigene Boote fahrbereit gemacht und genutzt werden. Diese befinden sich nach vielen Arbeitsstunden nun in unserer Bootshalle im Dalsland (Schweden). Auch einen eigenen Bootsanhänger konnten wir günstig erwerben und nun für Wanderfahrten und Camps nutzen. Ein besonderer Dank geht hierbei an die Vereine, welche uns Material gespendet haben, sowie an die fleißigen Juniorteamer*innen, die unzählige Arbeitsstunden in die Boote, Skulls und den Anhänger investiert haben.
Mit 20 Jugendlichen aus ganz Deutschland ging es auch in diesem Jahr wieder ins Dalsland mit seinen wunderschönen Seen, Wäldern und Inseln und letztendlich auf den Vänern, den größten See der EU. Das abwechslungsreiche Programm aus Rudern, Naturerlebnis, Teambuilding, Campleben und Lagerbau begeisterte die Teilnehmer*innen. Somit wird es auch im kommenden Sommer für uns wieder ins schwedische Dalsland gehen.

Diversität im Rudersport

Ebenfalls zu Beginn des Jahres fanden die ersten Workshops zum Thema „Internationale Jugendbegegnungen finanzieren und durchführen“ statt sowie eine Workshopreihe zum Thema Diversity im Rudersport. An insgesamt vier verschiedenen Terminen konnten sich die Teilnehmenden online mit Expert*innen austauschen und vernetzen.

Als Vertreterin ist Paula Scholz im Arbeitskreis „Gendermanagement“ des DRV vertreten, in welchem es einerseits um das Empowerment von Frauen geht, aber auch die Sichtbarmachung von Vielfalt im DRV im Fokus steht. In diesem Arbeitskreis wirken Frauen mit unterschiedlichen ruderischen und beruflichen Hintergründen mit und wollen sich gemeinsam für die Stärkung von Minderheiten im Rudersport einsetzen.

Juleica

Eine weitere Möglichkeit sich mit anderen Akteuren aus dem Rudersport zu vernetzen und fortzubilden bot sich 14 Engagierten beim Seminar für Jugendleiter*innen in Ratzeburg. Der zweite Teil findet Mitte November statt. Nach erfolgreicher Teilnahme an den beiden Teilen kann die Jugendleitercard beim entsprechenden Landessportverband beantragt werden und bietet neben einigen Vergünstigungen teilweise auch die Möglichkeit für ehrenamtliche Arbeit beim Arbeitgeber freigestellt zu werden.

DRJ-Ausbildung Juleica
DRJ-Ausbildung Juleica
DRJ-Ausbildung Juleica
DRJ-Ausbildung Juleica
DRJ-Ausbildung Juleica
DRJ-Ausbildung Juleica

Bundesfreiwilligendienst

Das Treffen der Einsatzstellen im Bundesfreiwilligendienst zu Beginn des Jahres bot den Anleiter*innen der Rudervereine eine weitere Möglichkeit sich zu vernetzen und auszutauschen. Für die Freiwilligen startete das Jahr mit dem Seminar für politische Bildung bevor das Abschlussseminar in Hannover die Zielgerade für die 24 Engagierten einleitete. Im Jahrgang 2022/2023 engagieren sich wieder 22 Freiwillige in den Rudervereinen in ganz Deutschland und lernen sich demnächst beim Einführungsseminar und der Trainer-C Ausbildung kennen.

Die wesentlichen Aufgaben im Bereich Wettkampf lagen im vergangenen Jahr in den folgenden drei Bereichen:

(a) Pflege und Weiterentwicklung des Regelwerks für Kinder im Rudersport,

(b) Austausch und Kooperation mit den entsprechenden Stellen im DRV (insbesondere Ressort Wettkampf und Regelkommission),

(c) DRJ-interner Austausch und Zusammenarbeit bei Regelfragen wie beispielsweise im Para-Bereich oder im Schul- und Schülerrudern und weitere kleine Projekte. 

Nach den umfangreichen Anpassungen der Bestimmungen für das Jungen- und Mädchenrudern (JuM-Bestimmungen) auf dem letzten Jugendrudertag stand im vergangenen Jahr primär die Vermittlung und Bekanntmachung der verschiedenen Änderungen bei der Pflege und Weiterentwicklung des Regelwerks fürs Kinderrudern im Fokus. Zum einen wurden beispielsweise die Hinweise zu den JuM-Bestimmungen aktualisiert, zum anderen wurde mit der eigenen Homepage  https://www.rudern.de/ruderjugend/drj-regelwerk-fuer-das-kinderrudern eine Übersicht geschaffen, die wesentliche Informationen rund um das Regelwerk fürs Kinderrudern der DRJ zentral zusammenführt. Ebenfalls wurde im Jugendrat der Auftrag des letzten Jugendrudertages zur Evaluierung der Schutzbestimmungen im Kinderrudern bearbeitet. Hier ist man zu dem Schluss gekommen, dass die Schutzbestimmungen in den JuM-Bestimmungen zum aktuellen Zeitpunkt ausreichend sind, die bestehenden Regeln aber kontinuierlich - vor allem hinsichtlich der aktuellen Entwicklungen im Para- und Coastal-Bereich - zu überprüfen sind. 

Im Rahmen der Zusammenarbeit mit den entsprechenden Stellen des DRV ist Lucas Hesselmann als Mitglied in das Fachressort Wettkampf berufen worden. Wie auch in den vergangenen Jahren wurde ein Mitglied des Regattaausschusses auf den deutschen Juniorenmeisterschaften und deutschen Jahrgangsmeisterschaften U17 und U23 von der DRJ gestellt. 

Des Weiteren waren Regelfragen im Rahmen der DRJ-internen Zusammenarbeit insbesondere im Bereich Para-Rudern und Schul- und Schülerrudern gefragt. Weitere kleine Projekte waren im vergangenen Jahr beispielsweise eine erste Aktion um (junge) Wettkampfrichter*innen anzuwerben. Hierzu wurde ein kurzes Video gedreht und ein Poster verteilt, das Anfang des Jahres an die Vereine im Rahmen des Verbandsrundschreibens versendet worden war. 

Neben den dann oftmals am Abend stattfindenden Arbeiten war auch dieses Jahr die Vorbereitung und Begleitung des Bundeswettbewerbs in Bremen aus Wettkampfrichterperspektive ein Saisonhöhepunkt. Mit 13 Wettkampfrichterinnen und Wettkampfrichtern konnte trotz herausfordernder Bremer Windverhältnisse und Corona für einen fairen Wettkampf gesorgt werden. 

Bundeswettbewerb:

Nach dem Jugendrudertag 2021 bestand die Aufgabe zunächst darin, einen Ausrichter für den Bundeswettbewerb 2022 zu finden. Dies gestaltete sich erneut schweißig. Die Gründe wurden gegenüber der Landesjugendleitungen und der auch Landestrainer offen kommuniziert.  Anfang 2022 konnte Bremen als Ausrichter bestätigt werden und somit war klar, dass der Bundeswettbewerb zum ersten Mal in seiner Geschichte in Bremen stattfinden wird. Mit der Bestätigung des Orts war auch klar, dass die Landesruderjugenden für die Verpflegung verantwortlich waren, da keine Gemeinschaftsverpflegung angeboten werden konnte. Im Gegensatz dazu war es möglich wieder Sammelunterkünfte anzubieten und einen „vollen“ Bundeswettbewerb mit 2 Booten je Bootsklasse für beide Altersklassen durchzuführen.

Unmittelbar nach Meldeschluss gingen die ersten coronabedingten Abmeldungen im Jugendsekretariat ein. Aus diesem Grund wurde in Absprache zwischen Regattaleitung und Landesjugendleitungen das Corona-Regelwerk aus dem Jahr 2021 wieder in Kraft gesetzt. Ziel aller beteiligten war es, möglichst vielen Sportlerinnen und Sportlern die Teilnahme am Bundeswettbewerb zu ermöglichen.

Im Rahmen der Eröffnungsfeier wurde auch die neue BW-Fahne präsentiert.  Die 3 Wettkämpfe wurde bei teilweise schwierigen Bedingungen von allen Sportlerinnen und Sportlern gemeistert. Die Organisation der Verpflegung in den einzelnen Bundesländern wurde durch den Ausrichter unteranderem mit der Bereitstellung von Strom, einem Kühlwagen und einem Brötchenservice unterstützt. Einziger negativer Punkt war sicherlich die coronabedingte Abmeldung der Mannschaft aus Hessen vor der abschließenden Bundesregatta. Bei der Abschlussfeier wurde mit Brandenburg der Ausrichter für das Jahr 2023 verkündet und entsprechend die Fahne des Bundeswettbewerbs übergeben. Mit ca. 1009 teilnehmenden Sportlerinnen und Sportlern war hier eine Abnahme von ca. 10 % zu dem Bundeswettbewerb 2019 zu verzeichnen.     

Arbeitskreis Weiterentwicklung Bundeswettbewerb:

Im Februar 2022 traf sich der Arbeitskreis zur Weiterentwicklung des Bundeswettbewerbs. Hier ging es darum, wie der Bundeswettbewerb für Ausrichter attraktiver gestaltet werden kann. Hintergrund war die wiederholt schwierige Ausrichtersuche für den Bundeswettbewerb.  Es wurden verschiedene Vorschläge erarbeitet, die in der Folge im Jugendrat diskutiert und abgestimmt wurden. Ergebnis war, den Ausrichter von der Bereitstellung der Verpflegung und Übernachtung zu entbinden. Sollte eine Bereitstellung möglich sein wird dies natürlich entsprechend angeboten. Eine Nutzung ist jedoch nicht mehr verpflichtend.

Coastal Rowing

Das Coastal Rowing stand dieses Jahr wieder ganz im Zeichen unserer 2021 veröffentlichten Coastal Strategie „Spaß vermitteln, Potentiale erkennen“.
Der Coastal Lehrgang in Bremerhaven im Juni musste aufgrund zu weniger Anmeldungen leider abgesagt werden, wohingegen das Coastal Camp in Flensburg mit 20 Teilnehmenden ein voller Erfolg war. Neben spannenden Einblicken in die verschiedenen Disziplinen, Beach Sprint und Langstrecke, wurde in einer Laufeinheit mit dem örtlichen Leichtathletikverein an der passenden Sprinttechnik gearbeitet.
Zusammen mit dem DRV Fachressort Coastal Rowing und dem Juniorenbundestrainer Adrian Bretting hat die DRJ den mehrstufigen Nominierungspfad für die World Rowing Beach Sprint Finals in Wales entwickelt. Durch den Einsatz von DRJ-Eigenmitteln konnte der Beach-Sprint-Juniorenmannschaft dieses Jahr erstmalig die Einkleidung finanziert und die Teilnehmenden so entlastet werden.

„Jugend trainiert für Olympia & Paralympics“

Bereits im Herbst 2020 musste das Bundesfinale „Jugend trainiert für Olympia & Paralympics“ in Berlin wegen der Corona Pandemie durch die Deutsche Schulsportstiftung abgesagt werden. Nachdem dann auch das Winter- und Frühjahrsfinale 2021 abgesagt werden mussten, begannen neben den Planungen für das Herbstfinale 2021 bereits schon die Überlegungen für ein alternatives JTFO-Finale. Das Referat Schul- und Schülerrudern entwickelte einen alternativen Ruderwettkampf auf Ruderergometern. In der „Schulsport-Stafette“ fanden für alle 26 JTFO Sportarten Landes- und Bundesfinals „vor Ort“ statt. Die DRJ organisierte das „Bundesfinale 2021 vor Ort“ in der Woche 27.09. – 01.10.2021 als virtuellen Ergometer-Wettkampf, der online übertragen wurde. 14 Achter aus 11 Bundesländern meldeten für diesen Wettbewerb. Eine Übertragung fand per Video-Livestream statt.

Umso mehr freuten sich die Schulruder*innen nach der zweijährigen coronabedingten Zwangspause, sich endlich wieder auf der Olympiastrecke von 1936 in Berlin-Grünau über die 1000-Meter-Distanz messen zu können. Vom 13. bis zum 17 September 2022 fand das 100. Bundesfinale  des Wettbewerbs „Jugend trainiert für Olympia & Paralympics“ in Berlin statt. Bei den Ruderwettkämpfen war die Teilnehmerzahl mit 631 etwas niedriger als noch vor der Pandemie.

Nach zwei Jahren Corona-Zwangspause konnten auch wieder die beiden Wettkämpfe Schülerinnen- und Schüler-Achter-Cup im Rahmen des JTFO-Bundesfinales ausgetragen werden. An den Start gingen sieben Schülerinnen-Achter und vierzehn Schüler-Achter. Damit beweisen diese beiden Wettbewerbe weiterhin ihre starke Attraktivität für die Schulen.

Internationale Jugendarbeit

Neben den vielen (digitalen) Angeboten, die für die Durchführung von internationalen Jugendbegegnungen werben sollten, wie Workshopreihen sowie ein Gemeinschaftsprojekt mit anderen Aufbaumanager*innen, konnten auch im internationalen Bereich endlich wieder Maßnahmen in Präsenz durchgeführt werden. Der deutsch-französische Leistungssportaustausch fand in diesem Jahr in Breisach statt und diente neben der Vorbereitung auf den Baltic-Cup auch dem Austausch und dem Kennenlernen der anderen Nation. So stand neben gemeinsamen Ruderaktivitäten auch Sprachanimation auf dem Programm, die auf niedrigschwellige Art die sprachliche Hürde abbaut und zur Vernetzung beiträgt. Im kommenden Jahr findet der Austausch dann in Frankreich statt.

Seit 2019 wurde zudem ein neues internationales Projekt gemeinsam mit dem französischen Ruderverband geplant, das pandemiebedingt in diesem Jahr endlich erstmals stattfinden konnte. Knapp 250 Jugendliche aus sieben Nationen (Frankreich, Serbien, Tschechien, Ungarn, Großbritannien, Italien, Deutschland) trafen sich im August in Paris an der Regattastrecke, wo 2024 die Olympischen Spiele stattfinden werden, um in nationenübergreifenden Mannschaften erste internationale Erfahrungen zu sammeln. Bevor es jedoch für alle zum Abschlusswochenende ging, lernten sich an fünf verschiedenen Standorten in Frankreich jeweils 50 Jugendliche kennen und wurden zu einer Mannschaft. Diese gemischte Mannschaft aus Franzosen, Deutschen und einem Drittland trat dann gemeinsam am Abschlusswochenende gegen die Mannschaften der anderen Standorte an. Und hier zeigte sich, was internationale Jugendbegegnungen ermöglichen können. (Landes-)grenzen wurden überwunden und spielten keine Rolle mehr und es wurden nicht die Sportler*innen der jeweils eigenen Nation angefeuert, sondern die eigene Mannschaft, die aus drei Nationen bestand. Somit war die erste Durchführung von „Row to Olympics“ ein voller Erfolg und wird im kommenden Jahr in Deutschland stattfinden.

European Championships

Im Rahmen der European Championships in München fand das ECC-Sommercamp statt, bei dem die Teilnehmenden neben Workshops zu Themen wie Anti-Doping oder Nachhaltigkeit auch die Europameisterschaften erleben konnten. Highlight war neben den Finalrennen der Ruderwettbewerbe sicherlich der Besuch im Olympiapark bei den Leichtathletikwettbewerben. Zudem ging es in das Stadion des FC Bayern München, in welchem nach einer Führung der Austausch mit Kiki Hasenpusch ermöglicht werden konnte, die sich bei der Deutschen Sportjugend als stellvertretende Vorsitzende um die Finanzen kümmert. Auch der Austausch mit anderen Sportverbänden kam nicht zu kurz und so schaute man mit den Schwimmern gemeinsam die Wettbewerbe im Rudern an und verbrachte mit den Triathleten einen gemeinsamen Nachmittag am Starnberger See, wo neben Erholung auch die ruderischen Fähigkeiten der Triathleten verbessert werden konnten. Aber auch für die Teilnehmenden gab es viele Möglichkeiten andere Sportarten auszuprobieren. Sei es beim Besuch des Olympiaparks und den Ständen der anderen Sportverbände mit Mitmachangeboten oder bei einem Workshop im Turmspringen im Olympiabad oder beim Rollstuhlbasketball. Nach einer ereignisreichen Woche mit vielen Highlights ging es nach einem Abschlussabend für die Teilnehmenden dann wieder nach Hause.

Im Rahmen der European Championships fand zudem das Young Leaders Forum statt, bei dem 140 europäische Verbandsvertreter*innen sich vernetzen und austauschen konnten. Jan Hellmich vom RC Hansa Dortmund (über die Allianz eingeladen) sowie Vera Hemb von der Deutschen Ruderjugend (über World Rowing eingeladen) vertraten den Deutschen Ruderverband, der einer von sieben europäischen Ruderverbänden Teilnehmer entsenden konnte.

Das DRJ-EC-Camp zusammen mit Marc Hildebrandt und Sebastian Haase bei der Ruder-EM.
DRJ-EC-Camp zu Besuch im Olympiastadion München
Ruderer und Triathleten gemeinsam am Starnberger See
Das DRJ-EC Camp nach dem Turmspringen Workshop in der Olympia Schwimmhalle
DRJ-EC-Camp mit Kirsten Hasenpusch
DRJ-EC-Camp mit Bouldern & Lead Europameister Jakob Schubert
DRJ-EC-Camp bei den Iguanas München

Deutsches Ruderabzeichen

Das überarbeitete Rudersportfertigkeitsabezeichen konnte nun endlich in das Deutsche Ruderabzeichen umgewandelt werden und steht somit allen Altersklassen offen. Zudem gibt es für die erfolgreiche Absolvierung der verschiedenen Anforderungen nun auch Pins und hochwertige Give-Aways, die den Teilnehmenden nach der Prüfung überreicht werden können.

JuM-Lehrgänge Hannover und München

In diesem Jahr konnten erfreulicherweise wieder zwei Lehrgänge für Jungen und Mädchen stattfinden. Für die jüngeren ging es eine Woche nach Hannover, während die älteren sich auf der Regattastrecke in München ausprobieren konnten. Neben Rudereinheiten standen auch hier viele Kennlern- und Mannschaftsspiele auf dem Programm sowie diverse Freizeitaktivitäten und Workshops zu Themen wie Diversität, Anti Doping, Ernährung und Prävention sexualisierte Gewalt. Auch sportlich gab es einiges zu lernen. Krafttraining sowie Videoanalyse rundeten das Programm ab. Auch Kaderathlet*innen unterstützen die Lehrgänge und erzählen aus ihren Erfahrungen. Zum Beispiel konnte Sylvia Pille Steppat einen Einblick in das Para Rudern geben und den Kids beibringen, wie man auf dem Ergometer nur mit den Armen arbeitet.

Mitarbeit der DRJ in anderen Gremien

Neben der Mitarbeit der Vorstandsmitglieder in diversen Gremien des Deutschen Ruderverbandes wurde auch darüber hinaus in anderen Bereichen das Fachwissen eingebracht. In die Beratungsgremien der Deutschen Sportjugend wurden Vera Hemb (Schutz vor interpersonaler Gewalt) und Marcel Sura (Finanzen und Förderungen sowie Junges Engagement) vom Vorstand der DSJ berufen, um gemeinsam mit Expert*innen der anderen Verbände die Themenfelder zu bearbeiten und den Vorstand zu beraten. Marc Hildebrandt ist als gewählter stellvertretender Sprecher der Spitzensportverbände automatisch im Beirat des Vorstandes der DSJ vertreten. Im Bereich der Schulsportstiftung bringen sich Achim Eckmann (Kommission der Spitzensportverbände) sowie Marc Hildebrandt als Kassenprüfer ein.

Danke für euer Engagement

Das Wichtigste kommt zum Schluss: Wir möchten uns bei allen bedanken, die sich im Kinder- und Jugendbereich engagieren und auf den verschiedenen Ebenen dafür einsetzen – egal ob in einer Abteilung, einem Verein, ob auf Landes- oder Bundesebene! Auch den Zuwendungsgebern, Partnern und Unterstützern möchten wir danken, denn sie machen unsere Arbeit und unsere Projekte erst möglich. In der direkten Vorbereitung und Umsetzung der Maßnahmen bildet das Juniorteam einen unverzichtbaren Bestandteil. Danke für euer Engagement im und für den Rudersport und vielen Dank an die Partner*innen, die euch die Zeit dafür geben. Ohne euch wären die Rahmenbedingungen für die Kinder und Jugendlichen andere. Wir möchten auch zukünftig gemeinsam mit euch den Rudersport in Deutschland in all seinen Facetten voranbringen.

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