08. Sep 2023 | Nationalmannschaft | von Von Luisa Gärtner und Hans Strauss

Die ersten drei WM-Medaillen für den DRV in Belgrad

Silber im leichten Frauen-Zweier ohne: Luise Münch und Eva Hohoff. Foto: meinruderbild
Silber im leichten Männer-Doppelvierer: Max von Bülow, Simon Klüter, Fabio Kress und Joachim Agne. Foto: meinruderbild
Bronze im Männer-Einer PR2: Paul Umbach. Foto: meinruderbild
Ins A-Finale des Männer-Einers PR 1 gerudert und das Paris-Ticket gelöst: Marcus Klemp. Foto: meinruderbildXYZ. Foto: meinruderbild
Als Fünfte im Mixed-Zweier PR3 das Paris-Ticket gelöst: Valentin Luz und Hermine Krumbein. Foto: meinruderbild
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Zwei Mal Silber, einmal Bronze - die ersten Medaillen dieser WM holte sich die deutsche Mannschaft am Freitag. Zudem sicherten zwei Para-Boote das Ticket für Paris 2024.

Zwei Quoten-Plätze und eine Medaille 

Die Nationalmannschaft Para ist weiter erfolgreich. Mit Marcus Klemp (Olympischer RC Rostock) holte sich mit dem PR1 Männer-Einer ein weiteres Para-Boot die Fahrkarte nach Paris. Er ruderte im Halbfinale auf den zweiten Platz. Ebenfalls die Paralympics-Teilnahme für den Mixed-Doppelzweier PR3 haben Valentin Luz und Hermine Krumbein (Frankfurter RG Germania und RK Normannia Braunschweig) mit einem fünften Platz gesichert. Paul Umbach (RC Nürtingen) konnte nach einem vergeigten Start noch seine Bronze-Medaille aus dem Vorjahr verteidigen.  

Gänsehaut bei Marcus Klemp 

Auch für ein Urgestein wie Klemp ist es nicht selbstverständlich, sich für die Paralympischen Spiele zu qualifizieren. „Ich bin superglücklich, ich hab` Gänsehaut“, freut sich der 41-jährige, „ich hatte noch nie so einen schnellen Start! Ich konnte von Anfang an mitfahren und genau meinen geplanten Rennverlauf durchziehen.“ Nachdem er, anders als im Hoffnungslauf, die ersten drei Schläge exzellent getroffen hatte, hielt der Einer-Fahrer bei starkem Gegenwind mit den Favoriten des Halbfinals mit und schob sich bei der 1000 Meter-Marke zwischen den Engländer Benjamin Pritchard und den Australier Erik Horrie, der im Vorlauf noch weit vor ihm war. „Das war für uns völlig unerwartet“, zeigte sich Trainer Jochen Weber ganz aus dem Häuschen. „Wir wussten, dass wir bei Gegenwind deutlich bessere Chancen haben und das ist voll aufgegangen. Es ist fantastisch, dass er den Quali-Platz geholt hat.“ 

Luz/Krumbein trotzen harten Bedingungen

Luz und Krumbein im PR3 Mixed-Doppelzweier waren mit dem Ziel, sich ein Ticket für Paris zu sichern, angereist, und das erreichten sie mit ihrem fünften Platz im A-Finale. „Sie sind hier eine sehr starke WM gefahren, sie hatten seit Montag drei sehr harte Rennen. Das war für Hermine als Quereinsteigerin und Valentin nach fast zwei Jahren Verletzungspause eine Riesenherausforderung. Der Quotenplatz ist der verdiente Lohn“, sagte Marc Stallberg, Cheftrainer Para und auch der Trainer der Beiden. In einem stark besetzten Finale mussten sie Australien, Frankreich, Brasilien und die USA ziehen lassen. Großbritannien konnten sie jedoch hinter sich lassen und somit das Ticket lösen. Die Wellen auf der Strecke waren zwar eine zusätzliche Hürde, doch auch die konnte der Doppelzweier meistern. „Die Bedingungen waren extrem hart, umso stolzer sind wir, dass wir das Ticket gelöst haben“, freut sich Bugmann Valentin Luz. 

Paul Umbach wiederholt Bronze 

Mit einem Luftschlag begann das Rennen für Paul Umbach (RC Nürtingen) im Para-Einer PR2 denkbar ungünstig. Eigentlich hatte er sich mit seiner Zweier-Partnerin Sylvia Pille-Steppat (Wilhelmsburger RC) vorbereitet, die musste jedoch krankheitsbedingt zuhause bleiben. Also versuchte er, seine Medaille aus dem Vorjahr zu vereidigen und das gelang. Nachdem er sich nach seinem misslungenen Start wieder gefangen hatte, arbeitete er sich Stück für Stück an den Spanier Benat Odriozola Aramburu heran und verwies ihn am Ende auf den vierten Platz. Der Niederländer Cornelis De Koning und der Italiener Gian Filippo Mirabile hatten sich deutlich abgesetzt und holten Gold und Silber. Auch Marc Stallberg war zufrieden: „Paul hat sich trotz der widrigen Wasserverhältnisse auf die abgesprochene Renntaktik verlassen und sich mit langen Schubschlägen an dem Spanier vorbeigeschoben. Verdient Bronze!“ 

Vor genau zehn Wochen sind die beiden das erste Mal zusammen im Boot gesessen und haben es bis zur WM gebracht. Daniel Müller und Moritz Hagen (RTHC Bayer Leverkusen und RuS Steinmühle Marburg) wollen weiter an ihrer gerade begonnen Ruderkarriere arbeiten. “Das Ergebnis heute hat gezeigt, dass das System stimmt. Wir brauchen nun einfach Routine und werden weiter dran bleiben”, sagte Müller. Gegen den einzigen Konkurrenten Ukraine unterlagen sie wie im Platzierungsrennen des PR3 Männer-Zweiers ohne. Die Ukraine lag ab 750 Metern vor dem deutschen Boot. Trainer Dominik Siemenroth: "Die Jungs haben sich super geschlagen. Sie hätten natürlich gerne Gold geholt, aber für zehn Wochen zusammen im Boot sind sie doch ganz zufrieden.” 

Am Samstag ab 13.18 Uhr geht es beim PR3 Mixed Vierer mit Steuerfrau um einen Podiumsplatz für den DRV.  

Silber für zwei Leichtgewicht-Boote

Für zwei Leichtgewichtsboote in den nichtolympischen Klassen endete die WM mit dem erhofften Edelmetall. Der leichte Frauen-Zweier ohne mit Luise Münch und Eva Hohoff (Karlsruher RV Wiking und Ludwigshafener RV) holte Silber, genauso wie der leichte Männer-Doppelvierer mit Max von Bülow, Simon Klüter, Fabio Kress und Joachim Agne (RC Allemannia Hamburg, Mannheimer RV Amicitia, beide Akademischer RC Würzburg). Die Freude war groß, auch wenn sich beide Boote größere Felder gewünscht hätten. So war Italien in beiden Finals nicht zu schlagen, holte Gold. Und Deutschland verdrängte die USA auf den in diesem Fall medaillenlosen dritten Platz.

Hohoff/Münch beißen sich durch

Für Eva Hohoff war es nach Bronze im letzten Jahr in der gleichen Bootsklasse die zweite WM-Medaille. „Die Medaille in diesem Jahr freut mich mehr, weil die nationale Qualifikation schon deutlich härter war. Aber wir haben sehr an uns gearbeitet.“ Ihre neue Partnerin Luise Münch bescherte dem Karlsruher RV Wiking erstmals seit sieben Jahren wieder eine WM-Teilnahme – und gleich eine Medaille. „Der Start ist nicht zu 100 Prozent unser Ding, aber wir sind recht hart über die Strecke und können uns durchbeißen“, sagte Münch zum Rennen mit Wind und Welle. „Die ersten 600 Meter mussten wir hart mit den Bedingungen kämpfen. Die Beiden haben sich aber nicht aus der Ruhe bringen lassen. Das konnten sie auf den dritten 500 Metern auch ausspielen und die Amerikanerinnen aus dem Rennen hebeln“, sagte Trainer Maximilian Pawlik.

Medaillensatz für Joachim Agne komplett

Joachim Agne ist eine feste Größe im leichten Doppelvierer. In Belgrad nimmt der 28-Jährige bereits an seiner sechsten Weltmeisterschaft teil, der Medaillensatz des Schlagmanns ist jetzt komplett geworden. Für Gold reichte es 2018. "Das war auch das einzige Mal, dass ich vor den Italienern war“, die dieses Mal acht Sekunden zwischen sich und das deutsche Boot legten. Ein Problem war das für das DRV-Quartett nicht. „Wir sind sehr zufrieden und haben alles gegeben“, sagte Simon Klüter. „Den Italienern kann man für ein perfektes Rennen gratulieren. Unsere Jungs haben sich die Silbermedaille mit der guten Arbeit redlich verdient“, lobte Trainer Andreas Holz seine Mannschaft.

 

 

 

 

 

Events

Boote

Vorlauf 1 7:23.31 1 . Platz
Viertelfinale 1 7:58.16 3 . Platz
Halbfinale A/B 1 7:58.35 4 . Platz
Finale B 7:32.44 2 . Platz

Vorlauf 4 7:14.60 3 . Platz
Hoffnungslauf 2 7:01.87 3 . Platz
Halbfinale C/D 2 7:21.15 2 . Platz
Finale C 7:00.70 2 . Platz

Vorlauf 2 6:43.51 2 . Platz
Halbfinale A/B 2 7:14.14 5 . Platz
Finale B 6:27.26 1 . Platz

Vorlauf 3 6:44.10 1 . Platz
Viertelfinale 2 7:06.01 1 . Platz
Halbfinale A/B 1 6:53.47 1 . Platz
Finale A 6:38.08 1 . Platz

Vorlauf 1 6:10.06 2 . Platz
Viertelfinale 2 6:46.11 3 . Platz
Halbfinale A/B 2 6:30.01 5 . Platz
Finale B 6:15.48 2 . Platz

Vorlauf 3 6:09.80 4 . Platz
Hoffnungslauf 2 5:49.77 1 . Platz
Halbfinale A/B 1 6:17.56 3 . Platz
Finale A 6:03.85 6 . Platz

Vorlauf 3 7:22.21 4 . Platz
Hoffnungslauf 1 7:11.19 5 . Platz
Halbfinale C/D 1 7:52.95 2 . Platz
Finale C 7:04.85 4 . Platz

Vorlauf 3 7:13.20 4 . Platz
Viertelfinale 3 7:48.83 5 . Platz
Halbfinale C/D 2 8:02.52 2 . Platz
Finale C 7:56.10 4 . Platz

Vorlauf 4 6:17.61 1 . Platz
Viertelfinale 3 6:53.23 2 . Platz
Halbfinale A/B 2 9:54.74 6 . Platz
Finale B 6:31.08 4 . Platz

Vorlauf 2 7:24.33 4 . Platz
Hoffnungslauf 4 7:23.38 4 . Platz
Halbfinale C/D 2 7:47.08 3 . Platz
Finale C 7:11.28 2 . Platz

Vorlauf 2 6:52.06 4 . Platz
Hoffnungslauf 1 6:38.80 2 . Platz
Halbfinale A/B 1 7:27.84 6 . Platz
Finale B 6:52.14 5 . Platz

Vorlauf 2 6:39.51 4 . Platz
Hoffnungslauf 1 6:39.56 5 . Platz
Finale B 6:20.83 2 . Platz

Vorlauf 2 6:31.05 4 . Platz
Viertelfinale 4 7:06.40 5 . Platz
Halbfinale C/D 1 6:55.66 3 . Platz
Finale C 6:33.08 3 . Platz

Vorlauf 3 6:10.83 4 . Platz
Hoffnungslauf 1 5:57.56 4 . Platz
Finale C 6:03.24 4 . Platz

Vorlauf 2 5:46.18 3 . Platz
Hoffnungslauf 1 5:40.96 2 . Platz
Finale A 5:28.39 5 . Platz

Vorrennen/Bahnverteilungsrennen 6:23.15 2 . Platz
Finale A 6:37.83 2 . Platz

Vorrennen/Bahnverteilungsrennen 7:37.71 2 . Platz
Finale A 8:40.64 2 . Platz

Vorlauf 2 10:27.91 2 . Platz
Hoffnungslauf 2 10:36.50 2 . Platz
Finale A 10:51.58 5 . Platz

Vorlauf 3 10:00.77 2 . Platz
Hoffnungslauf 2 9:35.24 1 . Platz
Halbfinale A/B 2 9:26.86 2 . Platz
Finale A 9:16.17 4 . Platz

Vorrennen/Bahnverteilungsrennen 10:00.73 3 . Platz
Finale A 10:42.49 3 . Platz

Vorlauf 1 7:13.46 1 . Platz
Finale A 7:29.74 3 . Platz

Vorlauf 2 7:25.90 2 . Platz
Hoffnungslauf 2 7:31.19 2 . Platz
Finale A 8:33.80 5 . Platz

Vorrennen/Bahnverteilungsrennen 8:18.54 2 . Platz
Finale A 8:41.50 2 . Platz

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